Politicum

Donnerstag, 24. November 2011

Lesenswert!

Mein armes Amerika.

Klingt nicht nach einem Land, in dem ich leben möchte. Via.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Behinderte bleiben Randfiguren

Peinlich, traurig, unfassbar, unmöglich, nicht mit § 1 des GG vereinbar, zum Glück hat meine behinderte Mama nichts davon mitbekommen und überhapt, wo leben wir denn?

Claudia hat in ihrer Sammelmappe publiziert, dass der Bundestag 300 Behinderte wieder ausgeladen hat. Im Mai wurden sie eingeladen, kommen sollten sie Anfang Dezember und nun, im Oktober (!) fällt den Leuten plötzlich auf, dass da ja auch Rollstuhlfahrer dabei sind. Was für eine Überrraschung! Und diese Rollstuhlfahrer passen einfach nicht in den Bundestag. Nee, nicht ganz, wir wollen ja objektiv bleiben. Die Bude ist schlicht nicht ausgelegt dafür, dass wegen der 100 Rollstuhlfahrer, die mit eingeladen wurden, die Sicherheits- und Brandschutzbedingungen eingehalten werden können. Ist das zu fassen?

Nein? Es kommt aber noch dicker: Die Veranstaltung findet trotzdem statt, aber erst im Oktober 2012. Dann wird aber drauf geachtet, dass die Leute, die eingeladen werden, besagte Bestimmungen nicht in Gefahr bringen können. Also keine Rollstuhlfahrer. Oder nur so viele, dass die Sicherheits- und Brandschutzbestimmungen nicht in Gefahr sind.

Prima! Behinderte sind also nicht Menschen zweiter Klasse. Nee, ganz und gar nicht. Wenn sie aber den Betrieb aufhalten oder schwierig gestalten, müssen sie halt ausgeschlossen werden. Und ich rege mich darüber auf, dass gerade in Niedersachsen behinderte Kinder generell auf der Sonderschule landen, auch wenn sie körperlich behindert sind und gar nicht doof. Die Schulen sind halt nicht dafür ausgelegt, also Pech gehabt.

Als ich auf dem Gymnasium war, gab es einen behinderten Schüler. Körperlich behindert, aber glücklicherweise nicht auf den Rollstuhl angewiesen. Sonst wär's nämlich Essig gewesen mit dem Abi. Kein Fahrstuhl. Nirgends. Dafür viele Treppen. Der Hohn dabei ist, dass die Schule auf diesen einen behinderten Schüler auch noch wer weiß wie stolz war.

Aber was rege ich mich über Niedersachsen auf. Der Bund ist ja auch nicht anders. 'S gibt halt Menschen, die sind gleich. Und Menschen, die sind gleicher.

Nachzulesen ist die Chose hier.

Dienstag, 9. August 2011

Impfgegner haben keine Argumente

Impfgegner gibt es, solange es Impfungen gibt. Die Argumente sind so unsinnig, dass sie eigentlich ignoriert werden könnten, und doch sind sie so präsent in der Gesellschaft, dass ich so lange ich denken kann, ein kaum fassbares Unbehagen dem Impfen gegenüber empfand, Großmutter noch im Ohr, die der Meinung war, dass die beste Immunisierung immer noch darin besteht, die Krankheit zu überstehen und dass Kinderkrankheiten heutzutage nur deswegen »weggeimpft« werden, weil keiner mehr die Zeit investieren will, sich um ein krankes Kind zu kümmern.

Ja, werte Leser, auch in meinen Ohren klingt das heute äußerst absurd, aber auch ich war mal ein leicht beeinflussbares Kind. Und mal ganz ehrlich: Auf der einen Seite meine Oma, die mir erzählt, wie viel gesünder Krankheiten doch sind, die ich, als Geimpfte, nicht hatte, also auch nicht beurteilen konnte, wie elend es einem mit den weggeimpften Krankheiten eigentlich geht, von tödlichen Folgen ganz zu schweigen.

Ich Knirps denke also nur an schulfrei und mütterliches Betüdeln. Auf der anderen Seite diese vermaledeite Piekserei, die unter Umständen auch noch eine drei Tage schmerzende, tennisballgroße Beule hinterlässt. Klar, dass da das Impfen nicht gut abschneidet.

Nun wuchs ich also heran mit einem gewissen Unwohlsein dem Impfen gegenüber, habe mich trotzdem ab und an gegen Grippe impfen lassen, hörte weiterhin immer mal wieder etwas davon, dass Impfen ja gar nicht so gut ist, und scherte mich nicht weiter drum.

Bis, ja bis, ich selbst als Mutter mein Kind durch den Impfmarathon schleusen sollte. Ganz spontan war ich für das Impfen, aber diese diffuse Gefühl sorgte dafür, dass ich mich erst einmal schlau gelesen habe. Nicht bei Impfgegnern. Sondern beim Robert-Koch-Institut, genauer: in einem Buch eines langjährigen Mitarbeiters des Robert-Koch-Instituts. Die Argumente dort waren derart überzeugend, dass sich sämtliche diffusen Impfängste verflüchtigt haben, zumal ich sehr froh bin, nicht auf die Erfahrung, beispielsweise Windpocken gehabt zu haben, zurückblicken zu müssen. Das Buch lässt sich recht kurz zusammenfassen:

1. Durch die zahllosen Impfungen, speziell die im Kleinkindalter, ist ganz einfach zu dokumentieren, dass die Nebenwirkungen tatsächlich nebensächlich sind. Die schlimmsten Nebenwirkungen hat die Tetanus-Impfung, dass ist die, bei der sich oben beschriebene, schmerzende Beule entwickeln kann. Das lässt sich aber leider nicht ändern bislang.

2. Die vielen Impfgegner würden sich mit Freuden darauf stürzen, wenn die Impfungen wirklich üble Nebenwirkungen hätten. Es sind ganz wenige Fälle bekannt, nach denen Geimpfte gestorben sind, in allen Fällen ließ sich aber nachweisen, dass der Tod aus anderen Gründen eingetreten ist.

3. Die WHO hatte vor, bis 2010 die Masern auszurotten, wie es der Menschheit ja auch mit den Pocken gelungen ist. Möglich wäre das, weil Masern - wie die Pocken - menschgebunden sind. Hat aber nicht funktioniert, den Impfgegnern sei dank.

Mit dem Wissen im Gepäck konnte ich meinem Sohn bei jedem Piekser mit dem Brustton der Überzeugung sagen, dass so ein kleiner Piekser besser als eine schwere Krankheit ist. Gebrüllt hat er nach der Impfung trotzdem, mit ein wenig Trösten war das aber schnell vergessen.

Dieses Wissen machte mich aber auch sensibel den Argumenten der Impfgegner gegenüber. So habe ich mal eine Diskussion auf SWR Radio verfolgt, in der es um die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ging. Der Wissenschaftler, der entdeckte, dass Gebärmutterhalskrebs auch von Viren ausgelöst werden kann, und der einen Impfstoff entwickelt hat, der zumindest einige dieser Viren ausschaltet, hat übrigens den Nobelpreis für Medizin bekommen. Und zwar genau dafür. So schlecht kann seine Arbeit also nicht sein.

Zu dieser Diskussion war auch eine Impfgegnerin geladen, die mit diffusem Geschwafel aufwartete, dass sich aus meinem Kopf verflüchtigt hatte, bevor es überhaupt da angekommen war. Ein »Argument« blieb übrig: Sie bemängelte, dass durch diese Impfung ja längst nicht alle Viren ausgeschaltet würden, also lohne sich das ja nicht. Warum? Na, weil Frauen ja immer noch Gebärmutterhalskrebs bekommen und die Kosten für die Impfung doch gesellschaftlich nicht tragbar wären. Und was ist mit denen, die dank Impfung keinen Gebärmutterhalskrebs bekommen?, fragte einer der Teilnehmer. Ihre Antwort war so wenig überzeugend, dass ich auch diese vergessen habe.

In das gleiche Horn stößt offenbar auch ein gewisser Herr Martin Hirte in Bezug auf Masern. Der meint nämlich:

Die Immunität durch die Wildmasern ehedem war zuverlässiger, nur mit mehr Opfern verbunden.

So nachzulesen im EsoWatchBlog, der zu Recht beklagt, dass das Sommerloch bei der Welt offenbar dazu führt, Impfgegnern ein Forum zu bieten, auf dem sie ihre diffusen Ängste verbreiten können. Ich wiederhole: Diffuse Ängste, keine Argumente. Nirgends.

Und wer immer noch Impfängsten frönt, dem sei gesagt: Auch die Immunität durch eine durchlittene Pesterkrankung war zuverlässiger, mit Verlaub. Möchte deswegen jemand die Pest zurück? Den Schwarzen Tod, der die Gesellschaft nachgerade zerrüttete, halb Europa auslöschte?

Das Prinzip »Impfen« ist meiner Meinung nach eine der besten Erfindungen der Medizin, auch wenn, wie zuletzt bei der Schweinegrippe, teilweise mit den Ängsten der Menschen gespielt und die Gefahr hochgeredet wird. Kritisch zu bleiben, nachzudenken, nachzufragen und sich zu informieren, ist auch in puncto Impfen oberste Maxime. Doch Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Polio, Diphterie, Tetanus, die diversen -kokken, Hepatitis-Arten und Ähnliches, die Teil des deutschen Impfkanons sind, sind sinnvolle und wichtige Impfungen, die Kindern nicht vorenthalten werden sollten, nur weil‹s da diffuse Ängste gibt. Wie argumentiere ich denn als Elternteil vor mir selbst, wenn das Kind eines dieser schweren Krankheiten bekommt, nur weil ich das Impfen irgendwie doof finde?

Ein letztes Beispiel: Es gibt »Rota-Viren«. Die verursachen ziemlich üblen Durchfall, der für Babys und Kleinkinder ziemlich gefährlich werden kann. Die Impfung dagegen ist zwar beispielsweise in Österreich, nicht aber in Deutschland Teil des Impfkanons. Noch nicht. Der Spaß kostet auch nicht wenig. Die Impfung habe ich trotzdem durchführen lassen, weil sich die Rota-Viren gerade in Krankenhäusern tummeln und mein Knirps da öfter hin muss - nicht des Impfens oder der Nebenwirkungen dessen wegen, versteht sich.

Nun ist der Knirps auch in einer Tagespflegestelle untergebracht, wenn ich arbeite, was ihn sehr fröhlich macht, weil er mit anderen Knirpsen spielen, rennen, lachen und Blödsinn machen kann. Eines der anderen Knirpse hatte aber leider kürzlich eine Lungenentzündung, weswegen er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Lungenentzündung überstand er, dafür hatten ihn kurz darauf die Rota-Viren erwischt. Da die hochansteckend sind, sagten mir die Tagesmütter Bescheid, und ich konnte ganz entspannt auf die Impfung verweisen. Ein schönes Gefühl, auch wenn ich mir ein wenig Sorgen machte um den anderen Knirps, der zum Glück schon über drei war, in dem Alter ist die Erkrankung nicht mehr so bedrohlich, aber dennoch. Ich bin mir sicher, dass er auf die Erfahrung verzichten könnte.

Da die Impfgegner seit Jahrhunderten keine stichhaltigen Argumente liefern, sollten wir ihnen lieber 20 Cent für die Parkuhr spenden, nicht mit ihrem Quark das Sommerloch in Zeitungen füllen. Da gibt‹s andere Themen. Das Paarungsverhalten von Blechdosen zum Beispiel. Das wäre wenigstens amüsant.

Montag, 25. Juli 2011

Punkt.

Gewalt ist eine Pest.

So ist es.

Samstag, 18. Juni 2011

Eine traurige Nachricht für Querulanten

Kinderlärm kein Grund zur Klage mehr.

Die bis zu dieser Minute 75 Kommentare sollten sich Querulanten, aber auch kinderliebe Menschen sparen. Nein, ich habe nicht alle gelesen. Spätestens bei da muss ich mir als Arbeitender in Zukunft die Blagen nachts um 12 aufm Flur anhören und kann nix dagegen machen?
Das freut die Hartz IV Familie, brauch sie sich doch noch weniger um die Brut zu kümmern.
hatte ich wirklich keine Lust mehr.

Erinnert mich zu sehr an unseren kleinstädtischen City-Manager, der die Idee, aus den Markstraßen eine Fußgängerzone zu machen und an dem einen Ende einen Spielplatz zu installieren, unter anderem abschmetterte mit Argumenten wie:

Da sitzen die Jugendlichen ja nur noch in der Innenstadt rum und betrinken sich. und Bei einem Spielplatz wäre der Kinderlärm für die Awohner viel zu laut.
(Zitat sinngemäß aus dem Gedächtnis wiedergegeben.)

Weil nämlich eine mit Autos verstopfte Innenstadt ungeheuer leise ist, wie ich bereits an mehreren Stellen als Anwohnerin dieser Innenstadt in Erfahrung bringen durfte. Im Klartext heißt das: Unserem Citymanagement sind Autos lieber als Kinder.

Ich merke schon, ich schreibe mich wieder in Rage. Ich bleibe lieber ruhig und freue mich über ein leider nötiges, leider längst fälliges Gesetz.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Schmarotzer, seid gewarnt!

Und wieder mal ne Hatz: Hier steht zu lesen, wie sich (einige) Selbstständige arm rechnen, um die königlich-üppigen Hartz-IV-Bezüge einzustreichen. Natürlich. Man stelle sich vor: Florierendes Unternehmen, florierende freiberufliche Tätigkeit, und der im Artikel angenommene Unternehmerschmarotzer denkt sich: Och, vielleicht kann ich ja noch Hartz IV abgreifen, die Kohle kann ich dann ja zum nächsten Italiener tragen. Oder so.

Ist ja schnell mal beantragt, dieses Hartz IV, vor allen Dingen als Selbstständiger (!), und die Schikane auf dem Amt, Verzeihung, die Schikane der Agentur, ist mir als gut situierter Unternehmer egal, lasse ich mir auch gern gefallen, für so‘n paar Euro.

Wenn‘s richtig gut läuft in meinem Unternehmen habe ich übrigens auch wirklich genug Zeit übrig, um mich freiwillig und freudestrahlend mit dem Hartz-IV-Formular-Krieg auseinanderzusetzen.

Die Tatsache, dass Hartz IV dem Progressionsvorbehalt unterliegt und ich somit das Finanzamt über meinen Hartz-IV-Bezug informieren muss, ist für mich als gut situierter Unternehmer, der unbedingt Hartz IV abgreifen will, völlig unerheblich. Entweder ich halte das Finanzamt für so blöd, dass ich die tatsächlichen Einnahmen versteuere und mal davon ausgehe, dass niemand jemals auf die Idee kommt, warum ich als gut situierter Unternehmer Hartz IV beziehe. Oder ich unterschlage dem Finanzamt, dass ich Hartz IV beziehe und halte damit die Sachbearbeiter für noch blöder.

Oder ich gehe als gut situierter Unternehmer ganz in die Vollen und hinterziehe Steuern, wo ich doch ohnehin den strafrechtlich relevanten Betrug gegenüber der Agentur für Arbeit auf dem Buckel habe.

Na sicher. Da werden sich unendlich viele Unternehmer „arm rechnen“.

Und dann wäre da noch die andere Variante: Die Selbstständigen, die wirklich Hatz IV beziehen müssen, liegen dem Staat uffe Tasche. Und dazu hat BA-Vorstandsmitglied Alt eine ganz klare Meinung:

Irgendwann muss man schwarze Zahlen schreiben oder - so weh es tut - die Selbständigkeit aufgeben. Der Steuerzahler kann nicht auf Dauer eine nicht tragfähige Geschäftsidee mit finanzieren.

Es ist nämlich viel besser, wenn der Steuerzahler diesen Menschen dann komplett durch Hartz IV finanziert. Ist doch klar!

Dienstag, 10. November 2009

Fem TV - gruselig, aber konsequent


Es geht wirklich immer noch schlimmer
, findet Leonie vom mädchenblog. Stimmt! Wer irgendwann mal in den inhaltsleeren Frauenhzeitschriften geblättert hat, könnte die Verbreitung dieses Schwachsinns in bewegten Bildern geradezu für Folter halten. Konsequent ist es aber. Schließlich ist so ein Format sicher günstiger zu realisieren als ein Sender, der richtige Inhalte zu bieten hat. Es ist schlicht einfacher, den neuesten Lippenstift von Margret Astor in den Himmel zu loben, als deutliche Worte zur Kopfpauschale zu finden, zum Beispiel. Also. Für die meisten.

Der Sender hat auch was für sich. Ehrlich! Falls mich jemand fragen sollte, was das Überflüssigste ist, was ich mir vorstellen kann, habe ich ab sofort eine Antwort, ohne auch nur eine Sekunde nachdenken zu müssen.

Und dieser Eindruck ist nicht mal subjektiv. Andreas Bartl, Vorstand German Free TV der ProSiebenSat.1 Media AG, verrät uns in der Pressemitteilung freimütig, dass der neue Sender ein vollständig abgekupfertes Produkt ist, bei dem keiner auch nur kurz nachgedacht oder eigene Ideen entwickelt hat. So sagt er:

Wir haben den Printmarkt sondiert und festgestellt, dass es über 100 Frauenzeitschriften in Deutschland gibt.

Ui. Dazu war also sondieren nötig. Ist nämlich Geheimsache. Also. Wenn man nie vor einem Zeitschriftenregal steht, meine ich. Aber ich wollte nicht unterbrechen:

Das bestätigt uns: Die Nachfrage ist da und die möchten wir zukünftig gezielt im TV bedienen.

Kann man so sehen. Man könnte auch zu dem Schluss kommen, dass es nun wirklich genug ist mit dem Modepüppchen-Make-up-Diät-Mann-finden-Geblubber.

Doch ehrlich gesagt ist die Entwicklung Richtung Fem TV konsequent, habe ich doch seit vielen Jahren den Eindruck, es gäbe einen internen Wettbewerb der Fernsehsender, mit so wenig Inhalt wie möglich einen ordentlich Batzen Geld zu verdienen. Fem TV ist da nur der vorläufige Gipfel einer langen, traurigen und gruseligen Entwicklung. Wetten, es geht noch schlimmer?

Mittwoch, 10. Juni 2009

Unsere geliebte Bundesregierung ...

... hat immer das Wohl des Bürgers im Auge. Ausschließlich, natürlich. Doch Regieren ist gar nicht so einfach. Deswegen

kümmert sich die geliebte Bundesregierung nicht selbst um die Geschicke des Landes, sondern überläßt alle wichtigen Angelegenheiten völlig neutralen Wirtschaftskonzernen, welche selbstverständlich nur das höhere Wohl Deutschlands verfolgen und nicht etwas aus Eigeninteressen handeln. Die Wirtschaftskonzerne bzw. deren Abgesandte in den jeweiligen Bundesministerien schreiben die Gesetze für die geliebte Bundesregierung und erklären ihr und der Opposition dann auch gleich, wie sie darüber abstimmen sollen.

Ein freimütiges Bekenntnis unserer geliebten Bundesregierung.

Ein weiteres:

Merken Sie sich: Freiheit für Sie bedeutet Terrorismus, Freiheit für die Wirtschaft bedeutet Wohlstand.

Diese Seite ist allein der Fotos wegen schon einen Besuch wert, muss ich sagen.

Montag, 20. April 2009

Kindergrundsicherung - eigentlich klar - oder?!

Die Chancen auf ein gutes Aufwachsen sind in Deutschland von Geburt an höchst ungleich verteilt. Auch viele ökonomische Argumente sprechen dafür, in eine gute materielle Absicherung aller Kinder zu investieren. Denn sonst können Kinder weder voll am sozialen Leben teilhaben noch dem Arbeitsmarkt zukünftig zur Verfügung stehen. Wir dürfen in Deutschland kein einziges Kind zurück lassen und müssen deshalb dieses Gerechtigkeitsproblem schnell und nachhaltig lösen!

so Christiane Reckmann, Vorsitzende des Zukunftsforum Familie e.V., in der Pressemitteilung des Bündnisses Kindergrundsicherung. Das Bündnis, dem unter anderem der Kinderschutzbund, die AWO und profamilia angehören, fordert eine Kindergrundsicherung von 500 Euro pro Kind.

Bei dieser Zahl höre ich schon den Einwand: "Aber dann bekommen ja die Leute Kinder, die nicht arbeiten wollen." Und den höre ich deswegen, weil ich ihn tatsächlich schon gehört habe, allerdings in einem - etwas - anderen Zusammenhang. Bei der Hartz IV-Debatte hieß es nämlich auch häufig, dass die Eltern den damals diskutierten, ach so unglablich hohen Mehrbetrag dann für ihren Bedarf, namentlich Alkohol und Co, verwenden würden.

Natürlich. Der Mensch ist ja eh von Natur aus böse, und der Hartz IV-Empfänger sowieso. Und gleichzeitig wird auf die sinkende Geburtenrate verwiesen, die ja nun - wie aus den Medien bekannt - ganz schrecklich ist für Deutschland. Und dann gibt es ja noch die Schulabbrecher, teilweise schon in dritter Generation, die sich aus Deutschland verabschiedet haben. Die Bösen. Ist nämlich auch ganz allein ihre Schuld. Oder wahlweise die ihrer Eltern. Oder die ihres Umfeldes.

Und ganz nebenbei hört man noch allerorten: Bildung ist alles, wir benötigen hochqualifiziertes Personal, können teilweise Stellen nicht besetzen. Von dieser Rezension mal ganz zu schweigen, die ein Hohelied auf die Reproduktion singt und dabei - natürlich - in Bausch und Bogen die Emanzipation verdammt, die ja schließlich - nach der Argumentation des Rezensenten - Schuld ist am Schwund des deutschen Humankapitals.

Und dann sitzt man da, als kleine, verrückte, durchaus emanzipierte, kinderliebe Frau, Mutter, arbeitswütig, aber alles andere als karrierebesessen, die ihrem Knirps die bestmöglichen Chancen bieten möchte, aber das momentan ganz sicher nur kann, wenn sie Geld verdient, und fragt sich, angesichts der widersprüchlichen Ansprüche ganz stumpf und profan: "Häh?"

Mittwoch, 8. April 2009

So ist das

„Die Zeit ist reif für ein bedingungsloses Grundeinkommen“

Stimmt.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12