Ich bekenne ganz offen und freimütig: Es gibt Dinge, die interessieren mich nicht. Die Frau W. ist dafür ein gutes Beispiel. Die Frau W. interessiert mich nicht im Geringsten. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich die Frau W. nicht mal auf der Straße erkennen würde, würde die Dame meinen Weg kreuzen.
Verständlich also, dass ich wirklich nicht wissen will,
- ob die Frau W. ein Tattoo hat oder nicht
- ob es die Frau W. irgendwie blöd fand, als Gattin des Bundespräsidenten irgendwelche Fummel tragen zu müssen
- ob die Frau W. Eheprobleme hat
- ob es die Frau W. generell nicht so einfach hat
- ob die Frau W. etwas mit dem Rotlichtmilieu zu tun hatte oder nicht
- ob die Frau W. sich mit Google und irgendwelchen Verlagen zankt oder nicht.
Verstehen Sie mich nicht falsch, werte Leser: Ich weiß, dass es Leute gibt, die derlei Nichtigkeiten brennend interessieren – und ich gönne diese Informationen jedem, der sie haben will, entspanne mich dann aber doch lieber mit Trivialliteratur wie Darkover-Romane, zum Beispiel.
Die Sache ist nur: Diese nichtigen Fakten der Frau W. sind mir bekannt, obwohl ich weder Gala noch Bunte konsumiere, keinen Fernseher habe und auch nicht auf klatsch-tratsch.de unterwegs bin – falls es eine solche Internetseite geben sollte.
Da türmen sich natürlich unzählige Fragen vor mir auf: Wieso wird das Gewäsch der Frau W. so wichtig gemacht, dass es unmöglich scheint, diesem unnützen Wissen zu entgehen? Wieso macht sich die Frau W. so wichtig? Seit wann ist es ein Verdienst, zweite Ehefrau eines ehemaligen Bundespräsidenten zu sein, der überdies nur zum Rubikon-Überschreiten taugte?
Ich sollte Urlaub machen. Am Nordpol. Dort werde ich mit viel Glück von derlei Blödsinn verschont.