Fem TV - gruselig, aber konsequent
Es geht wirklich immer noch schlimmer, findet Leonie vom mädchenblog. Stimmt! Wer irgendwann mal in den inhaltsleeren Frauenhzeitschriften geblättert hat, könnte die Verbreitung dieses Schwachsinns in bewegten Bildern geradezu für Folter halten. Konsequent ist es aber. Schließlich ist so ein Format sicher günstiger zu realisieren als ein Sender, der richtige Inhalte zu bieten hat. Es ist schlicht einfacher, den neuesten Lippenstift von Margret Astor in den Himmel zu loben, als deutliche Worte zur Kopfpauschale zu finden, zum Beispiel. Also. Für die meisten.
Der Sender hat auch was für sich. Ehrlich! Falls mich jemand fragen sollte, was das Überflüssigste ist, was ich mir vorstellen kann, habe ich ab sofort eine Antwort, ohne auch nur eine Sekunde nachdenken zu müssen.
Und dieser Eindruck ist nicht mal subjektiv. Andreas Bartl, Vorstand German Free TV der ProSiebenSat.1 Media AG, verrät uns in der Pressemitteilung freimütig, dass der neue Sender ein vollständig abgekupfertes Produkt ist, bei dem keiner auch nur kurz nachgedacht oder eigene Ideen entwickelt hat. So sagt er:
Wir haben den Printmarkt sondiert und festgestellt, dass es über 100 Frauenzeitschriften in Deutschland gibt.
Ui. Dazu war also sondieren nötig. Ist nämlich Geheimsache. Also. Wenn man nie vor einem Zeitschriftenregal steht, meine ich. Aber ich wollte nicht unterbrechen:
Das bestätigt uns: Die Nachfrage ist da und die möchten wir zukünftig gezielt im TV bedienen.
Kann man so sehen. Man könnte auch zu dem Schluss kommen, dass es nun wirklich genug ist mit dem Modepüppchen-Make-up-Diät-Mann-finden-Geblubber.
Doch ehrlich gesagt ist die Entwicklung Richtung Fem TV konsequent, habe ich doch seit vielen Jahren den Eindruck, es gäbe einen internen Wettbewerb der Fernsehsender, mit so wenig Inhalt wie möglich einen ordentlich Batzen Geld zu verdienen. Fem TV ist da nur der vorläufige Gipfel einer langen, traurigen und gruseligen Entwicklung. Wetten, es geht noch schlimmer?
DantesMuse - 10-11-2009