Kleinstadteintopf

Freitag, 13. April 2012

Ohne Grundstück wird das nix

Kleinstadtelli ist wirklich manchmal eine Kleinstadtelli, im provinziellsten Sinne. Da geht sie los, die Kleinstadtelli, leiht sich in der Bücherei ein WordPress-Buch aus, die Kleinstadtelli, will dann gleich losfrickeln, das Blog bauen, die Kleinstadtelli - und stellt fest: Erst einmal braucht es den Webspace, dann wird erst gebaut.

Klar, man kauft ja auch erst ein Grundstück, bevor man das Haus drauf setzt. Deswegen befasse ich mich erst einmal nicht mit WordPress, sondern mit der Frage, wo das neue Zuhause eigentlich stehen soll.

Immerhin steht der Domain-Name schon. Da kann man sich prima dran festhalten, während man in Gefilde taucht, von denen man bislang keine Ahnung hatte. Spannend. Ich übersetze mir erst einmal die Webspace-Sprache, ich bin mir sicher, es hilft, wenn ich weiß, wovon die Menschenkinder da überhaupt reden.

Mittwoch, 11. April 2012

Kleinstadtelli expandiert

Ich kann es kaum fassen: Ich wohne hier länger als in meiner richtigen Wohnung, also die, in der das Netti steht (Kurzform für Netbook, gefällt mir einfach), ach ja, und die, in der sich auch meine Küche, meine Bücher und mein Bett befinden. Seit über sieben Jahren bin ich hier unterwegs. Im real life bin ich in der Zeit vier Mal umgezogen. Und da wird behauptet, das Internet sei kurzlebig.

Aber nach über sieben Jahren ist es wirklich kein Wunder, dass ich das Gefühl habe, es müsste mal etwas Neues her. Also kommt etwas Neues. Etwas, dass hoffentlich von mehr Leuten gelesen wird, als meine Lebensäußerungen hier. Versteht mich nicht falsch, werte Leser: Ich freue mich über jeden, der in meine Kleinstadtwelt stolpert und vielleicht sogar länger bleibt. Ist ja meine Blogheimat, seit über sieben Jahren, da spendiere ich gerne jedem einen virtuellen Kaffee.

Doch das Ziel dieses Blogs, das eh nie klar umrissen war, ist nun, nach besagten sieben Jahren, völlig aus dem Ruder gelaufen. Ich interessiere mich einfach für zu viele Dinge, die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Aber ich liebe dieses Blog, und zwar genau so, wie es ist.

Also expandiert Kleinstadtelli einfach mal. Um, unter anderem Namen, dem Prinzip "Kleinstadtelli" endlich gerecht zu werden. Klingt komisch, ist aber so, um mal in die Kiste der seltsamen Zitate zu greifen.

Ein wenig mehr Klartext gefällig? Na gut, ein wenig mehr Infos kann ich noch liefern. Es liegen viele Aufgaben vor mir. Ein Name muss her für das neue Baby, und wenn ich daran denke, wie lange es gedauert hat, einen Namen für den Knirps zu finden - bestimmt einer der Gründe, warum eine Schwangerschaft mehr als neun Monate dauert -, ist allein das schon ein Kraftakt. Dann braucht es Rubriken, die bestückt werden können. Und dann natürlich: Das Zuhause schaffen. Mit WordPress. Mir wird ganz übel, wenn ich daran denke. Ich meine: Ich kann das Zeuch ja bedienen, kein Thema. Aber nun selbst eine Seite aufsetzen? Ein Blog, der funktioniert und gefällt? Ich bin ganz aufgeregt. Und trotzdem sicher, dass ich den Kampf gegen WordPress gewinne.

Sonntag, 1. April 2012

Kleinstadt-Content

Das Boschblog wirft einen morbiden Blick auf die Kleinstadt Itzehoe. Seltsam. Als ich vor Jahren da war, hielt ich Itzehoe für wesentlich interessanter als meine Lieblingskleinstadt.

Das war wohl doch ausschließlich der guten Gesellschaft und der schönen Zeit zuzuschreiben. Dennoch: Morbide Kleinstädte haben ihren Charme. Man muss ihn nur finden - mit einer ordentlichen Portion Vorstellungskraft ist das gar kein Problem.

Freitag, 11. November 2011

Kleinstadtfetzen

- Feldsalat mit Pinienkernen, Orange und Granatapfel ist der Stimmungsmacher dieses Monats. Knallbunt und geschmacklich der Hammer, vor allem mit einer gehörigen Prise Harissa.

- Schade, dass diese kleinen Biester namens Kontaktlinsen sich so wenig unterscheiden. Die rechte im linken und die linke im rechten Auge ist so was von überhaupt nicht optimal.

Montag, 25. Juli 2011

Der Herbstsommer, heißes Fett und ich

Trübe sieht der Himmel aus, Sturm und Regen haben sich gelegt. Es ist kalt. Kühl, eigentlich, aber doch für Juli kalt, so kalt, dass ich nur mit Herbstjacke aus dem Haus gehen kann.

Ein ruhiges Wochenende liegt hinter mir. Kein Lesewochenende, kein Bürowochenende, auch kein Event-Wochenende. Bei der Witterung waren Gemüsebrühe angesagt, heiße Schokolade. Und Küchenprojekte. So ist nach Jahren (!) endlich meine gusseiserne Pfanne eingebrannt und kann nun eingeweiht werden.

Die arme Pfanne musste übrigens nicht etwa im Schrank versauern, weil ich keine Zeit gefunden habe - so lange dauert das Ganze nämlich nicht -, auch nicht, weil ich nicht wusste, wie das Einbrennen funktioniert - das hatte ich längst geklärt - und auch nicht, weil ich die Pfanne etwa schlicht vergessen hatte. Nein, der Grund ist so einfach wie nach erledigter Aktion unverständlich: Ich habe mich nicht getraut.

Das mag dem geneigten Leser seltsam erscheinen, lässt sich aber mit einer wenig erfreulichen Anekdote erklären: Vor Jahren wollte ich einmal Gemüse frittieren. Da ich keine Fritteuse hatte, musste ein Topf herhalten, der auch durchaus geeignet war. Das Öl schien heiß, mir sogar etwas zu heiß, so dass ich den Topf von der heißen Herdplatte schob - und schwapp!, war meine rechte Hand ein gefühltes Flammenmeer, etwa drei Stunden lang. Das Abendessen war gelaufen, stattdessen war ich wochenlang mit einer pflaumengroßen Brandblase gesegnet - zum Glück an der rechten Hand, so war ich als überzeugte Linkshänderin nicht ganz so eingeschränkt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemals wieder mit Freude frittiere, gar ohne Fritteuse, ist naturgemäß ziemlich gering. Dummerweise kennt Angst kaum Grenzen, so dass ich mich immer ein wenig überwinden muss, um ein ordentliches Stück Fleisch wirklich ordentlich heiß zu braten. Nicht das große Problem, da es nicht sehr oft vorkommt, dass ich ein ordentliches Stück Fleisch braten möchte oder gar muss.

Aber nun die Pfanne. Einbrennen heißt wirklich einbrennen, nicht etwa braten. Also gehört die Herdplatte bis auf Anschlag heiß gestellt, Pfanne drauf, Schmalz rein. Dann die Kartoffeln. Und Salz. Und dann kommt der schwerste Teil der Aufgabe: Die Kartoffeln ordentlich verbrennen lassen. So richtig kohlrabenschwarz. Von beiden Seiten. Auf keinen Fall die Hitze reduzieren. Es richtig qualmen lassen. Auch dann, wenn es darum geht, die dicken Kartoffelscheiben in der Pfanne zu wenden. Was für ein Thrill!

Und was soll ich sagen: Ich habe es geschafft. Ohne Herzinfarkt - und ohne Verbrennungen. Es war gar nicht schlimm, nach einer Viertelstunde war die Angelegenheit erledigt. Ein Hoch auf die Erfinder der Glaskochfelder. Vorsichtig schieben, schon kann die Pfanne in Ruhe abkühlen. Schwapp! ist unwahrscheinlicher, meine Angst hat sich verflüchtigt, nur eine über sich selbst kopfschüttelnde Kleinstadelli bleibt zurück: Das hätte ich doch schon längst erledigt haben können!

Sonntag, 12. Juni 2011

Von Gilden, die die Welt nicht braucht

Seit Herbst letzten Jahres wohne ich an einer der drei Marktstraßen meiner Kleinstadt. Die Wahl meines Domizils hat mich bisher mehr als zufrieden gestellt. An dem Markttagen brauche ich nur aus der Tür zu stolpern und kann mich in ausreichender Menge mit Obst und Gemüse versorgen, zur Stadtbücherei, zur Arbeit und zur Kinderburg, in der Knirps während meiner Arbeitszeit spielt, schläft und Blödsinn macht, bin ich satte drei Minuten unterwegs - zu Fuß. Auch die Supermärkte sind nicht allzu weit weg, Getränke lasse ich mir liefern, alles in Allem sehr praktisch für Menschen wie mich, die kein Auto besitzen und diesen Zustand auch so beibehalten wollen.

Eines jedoch habe ich nicht bedacht: Schräg gegenüber ist das Gildehaus zu finden, eines der ältesten Häuser meiner Kleinstadt, dass sich aus den Fenstern meines Domizils recht gut bewundern lässt, wohne ich doch im dritten Stock. Allerdings ist das Gildehaus auch Treffpunkt für Gilden. Klingt erst einmal gar nicht bedrohlich. Doch die aktivste Gilde meiner Kleinstadt ist, wie sich das für eine niedersächsische Kleinstadt gehört, die Schützengilde. Die Schützengilde, die jedes Jahr an Pfingsten zum Schützenfest ruft, die Schützengilde, die jedes Jahr um diese Zeit erheblichen Platz in der Tageszeitung und den Anzeigenblättern beansprucht und, damit nicht genug, eine ganze Beilage mit diversen Schützengilden-Informationen füllt, die vielleicht sogar jemanden interessieren, der sich mir allerdings noch nicht vorgestellt hat, und, schlussendlich, die Schützengilde, zu der natürlich auch ein Spielmannszug gehört, der mir gerade in diesem Moment mit furchtbar viel Rum-Ta-Ta auf die Nerven geht.

In solchen Momenten ist man fast geneigt, in ein garantiert schützenfreies Dorf zu ziehen, sich nötigenfalls gleich drei Autos zu besorgen, nur, um den Schützenwahnsinn zu entfliehen. Nun ja. Fast. Stattdessen denke ich neiderfüllt an das Mittelalterfest des Fährvereins Brobergen, zu dem sich Keines Weibers Knecht aufgemacht haben. Die Beiden werden ganz sicher von den schrägen Klängen eines wie auch immer gearteten Spielmannszugs verschont. Viel Spaß, Jungs!

Montag, 7. April 2008

Frauen feiern hier nur halbnackt

Das selbst ernannte „Nachterlebniszentrum“, vulgo: Disse, meiner Lieblingskleinstadt hat sich mal wieder selbst übertroffen: Nächsten Samstag tanzen die Gogos oben ohne, unter dem bezeichnenden Motto „Eimer X-treme“ gibt’s Sangria für 3 Euro und beim Miss Wet Shirt Contest dürfen sich die Mädels meiner Kleinstadt für eine allgemeine Fleischbeschau aufstellen.

Das Schockierende daran ist: Die meinen das wirklich ernst. Und höchstwahrscheinlich werden sie auch nicht wenige Partygänger begrüßen können, die sich mit Sangria die Birne wegdröhnen, mit hängenden Zungen die Tänzerinnen anstieren und bei dieser unsäglichen T-Shirt-Aktion ihre Meinung darüber festigen, dass Frauen eigentlich nur fürs Bett gut sind.

Kann mir mal irgendjemand erklären, warum weibliche Menschenkinder auf eine „Party“ gehen, auf der sie halbnackten Damen beim Tanzen zusehen können und auf der sie sich dann auch noch selbst zum Affen machen? Soll so etwas etwa Spaß machen?

Freitag, 4. April 2008

Zahnlose Gleichstellungsversuche

Meine Lieblingskleinstadt hat's geschafft: Wir haben wieder eine (Teilzeit)-Gleichstellungsbeauftragte. Der Unterschied zwischen der alten und neuen besteht nicht nur in der Haarfarbe: Die „Neue“ arbeitet nämlich ehrenamtlich, ist also kostenlos für die Stadt und entlastet damit die stets klammen Kassen. Angesichts eines Jahresbudgets von 90.000 Euro für einen City-Manager, der in der Hauptsache sehr, sehr viel redet, dafür aber sehr, sehr wenig umsetzt, fällt es mir schwer, ob des eingesparten Geldes in Jubel auszubrechen.

Nicht nur, dass eine ehrenamtlich tätige Gleichstellungsbeauftragte sicher nicht unendlich viel Zeit in diesen Posten wird stecken können, nein, auch ihr – ohnehin schon geringer – Stellenwert sinkt dramatisch: Wer will schon auf jemanden hören, der ehrenamtlich arbeitet? Wie soll man, ähm, frau denn aus einer solchen Position heraus etwaige Missstände beheben können?

So hat man der Gleichstellungsbeauftragten den Zahn gezogen, kann sich dafür aber auch beruhigt zurücklehnen: Schließlich haben wir in unserer Stadt ja nun wieder eine Beauftragte für derlei „Gedöhns“ und kann damit den ewig meckernden Weibern das freche Mundwerk stopfen.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Mein Kleinstadtkreis wird grün

Das ist doch mal eine gute Nachricht: Sämtliche Gemeinden meines Lieblingskleinstadt-Kreises wechseln zum Jahreswechsel zu Lichtblick.

Ausnahme: Meine Lieblingskleinstadt. Die Verträge, so berichtet die lokale Tageszeitung, mit dem derzeitigen Stromanbieter laufen noch bis Ende 2008, allerdings finden bereits Gespräche mit anderen Anbietern statt. Übrigens ist nicht ökologisches, sondern ökonomisches Kalkül der Grund für den Wechsel: Lichtblick war schlicht am günstigsten.

Montag, 17. Dezember 2007

Ein Wolf, ein Wolf

Was für eine Nachricht: Ein freilebender Wolf im Nachbarlandkreis gesichtet! Sie kommen zurück in unsere Wälder, langsam zwar, aber unaufhaltsam.

Dieser Wolf allerdings hätte sich einen anderen Wald aussuchen sollen: Er wurde von zwei Jägern erschossen, denen er vor die Flinte gelaufen war, nach ihren Aussagen bereits angeschossen. Tja. Jäger scheinen große Angst vorm "Bösen Wolf" zu haben. Oder Lust auf außergewöhnliche Trophäen.

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12