Dienstag, 14. Februar 2006

Von Johanna. Der vermeintlichen.

Wie sah sie überhaupt aus, die Jeanne d’Arc? Und welche Gene steckte wohl in der Frau, die so viele Männer motivieren konnte, auf Engel hörte und schließlich von den Engländern verbrannt wurde? Interessante Fragen, in der Tat. Dachten sich auch ein paar französische Wissenschaftler. Und wollen die Reliqiue des Erzbistums Tours untersuchen, die von der heiligen Johanna stammen soll. Mich würde vorrangig interessieren, wie sie überhaupt beweisen wollen, dass es sich tatsächlich um die Überreste Johannas handelt. Man denke nur an die unzähligen Knochen und Holzsplitter, die zusammengesetzt wohl Dutzende Heilsbringer (Messias gibt es nur in der Einzahl – logisch, eigentlich) und Kreuze ergeben dürften. Aber Hauptsache, man zieht einfach mal ein paar Rückschlüsse, die ganz, ganz sicher zur gängigen Vorstellung über Johanna passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Der Rest wird sich schon finden. Irgendwie. Bis die nächsten Überreste gefunden und analysiert werden jedenfalls.

Quelle.

Mittwoch, 8. Februar 2006

Von der überhaupt nicht gern geldscheffelnden GEZ

Ab 2007, also nicht ganz in einem Jahr, darf auch ich 17,03 Euro pro Monat an die GEZ bezahlen, weil ich einen Computer mit Internetanschluss mein Eigen nenne. Das ist halt so. Eine vernünftige Begründung, warum die GEZ sich erdreistet, Unternehmen, Freiberuflern und den 2 Prozent der Privathaushalte, die aus GEZ-Sicht abstrusen Gründen keinen Fernseher besitzen, dieses Geld abknöpfen wird, habe ich noch nicht gelesen - außer den natürlich, dass die arme, immer um Gebühren geprellte GEZ vermeiden möchte, dass sich jemand durch die Anschaffung neuartiger Geräte als Ersatz für herkömmliche Geräte der Gebührenpflicht entzieht.

Schön für die GEZ, dass sie aus dieser Vorsichtsmaßnahme gute 163 Millionen Euro ziehen kann. Pro Jahr.

Und damit diese horrende Zahl auch ja nicht auffällt, werden natürlich auch postwendend Begründungen dafür geliefert, warum dieses aus meiner Sicht abstruse Gesetz ja eigentlich keine Rolle spielt:

Die Rundfunkgebühren, die ab Anfang 2007 für internetfähige PCs fällig werden, sind für die Wirtschaft ein Betrag, der deutlich unter der Peanutsgrenze liegt.
Regierungssprecher von Rheinland-Pfalz, 2004.

SPIEGEL ONLINE: Es soll ja auch Menschen geben, die bewusst auf ein Fernsehgerät verzichten. Müssen die für ihr Telefon jetzt trotzdem zahlen?

Ohliger: Es gibt also [Anmerkung von Kleinstadtelli: Also? Wieso also?] nur einen sehr kleinen Kreis von Haushalten, die kein Fernsehen nutzen, zum Beispiel aus religiösen Gründen. Ich glaube kaum, dass hier Fernsehen per Handy eine Rolle spielen wird. Das Problem ist völlig überbewertet und spielt eigentlich keine Rolle.

Eckhard Ohlinger, Leiter der Abteilung Recht und Personal bei der GEZ.

Ist ja schön, dass Menschen wie ich keine Rolle spielen. Und sehr interessant, dass sich der werte Herr in der Hauptsache nur religiöse Gründe vorstellen kann, aus denen man keinen Fernseher hat. Dieser Nachsatz klingt auch ganz bestimmt nur zufällig nach durchgeknallten Sektenmitgliedern.

Dazu passt ein Statement aus einem Artikel des aktuellen KulturSpiegel, das im Kern besagt, dass Menschen, die sich ihre Informationen und das, was sie sehen möchten, aus Internet selbst zusammenstellen, über kurz oder lang zu einseitigen Dumpfbacken werden, weil sie sich eben nicht mehr von Onkel GEZ und Tante Kabelfernsehen berieseln lassen und nur noch Dinge sehen, die ihrer Meinung entsprechen.

Da muss man sich wirklich fragen, wie die Menschheit all die Jahrtausende ohne Fernsehen überleben konnte. Das Fernsehen, unsere Rettung? Muss ja. Den faden Geschmack von Propaganda auf meiner Zunge habe ich bestimmt nur von meinen einseitig ausgewählten Informationsquellen. Ich Dumpfbacke, ich.

Die verwendeten Zitate stammen aus den Artikeln hier und hier.

Stell dir vor ...

Stell dir vor, dein PC streikt mal wieder. Aus unerfindlichen Gründen macht er einfach nicht das, was er soll. Wenn er noch nicht ganz aufgegeben hat, dich Windows mit undefinierbaren Fehlermeldungen und unlogischen Kettenreaktionen mal wieder auf die Palme bringt, du aber kein Geld hast, um deinen PC mit einem Hammer zu malträtieren und dir danach einen neuen zu kaufen, zertrümmer ihn doch einfach virtuell. Auf jeden Fall politisch korrekter als Moorhühner zu erschießen.

Dienstag, 7. Februar 2006

Das Lachen. Und die Frauen.

Lachen ist gesund. Heißt es im Volksmund. Doch der weiß es auch, dass es „das Lachen“ weder gab, gibt noch geben wird. Unterschiedliche Kulturen, Zeiten, Stände, Geschlechter und Beweggründe gehören berücksichtigt, die Stellung des Lachens in der Gesellschaft und die Persönlichkeit des Lachenden gewürdigt. Im Mittelalter zum Beispiel war das mit dem Lachen nicht ganz so einfach: So war Franz von Assisi der Meinung, Lachen aus tiefstem Glauben zu Gott sei kein Problem, alles andere hingegen gefährlich nah am Teufelswerk, wie Jaques le Goff in Das Lachen im Mittelalter berichtet. Freilich gab es auch eine Zeit vor und nach Assisi und überhaupt Menschen, die sich für die Meinung des Geistlichen herzlich wenig interessierten.

Doch schauen wir uns einmal heute um, nicht bei den Geistlichen, nicht bei den Männern. Bei den Frauen. In Gesprächen. In Frauengesprächen. Barbara Merziger hat nämlich untersucht, wie wir so lachen, wir Frauen. Und dafür geschlagene 34 Frauen interviewt – von der Feministin bis zur Frau aus der Nachkriegsgeneration. Sie stellte fest: Wir Frauen lachen nicht um des Lachens willen, wir strukturieren damit das, was wir sagen. Sag Frau Merziger. Wenn das stimmt, muss ich verdammt viel zu strukturieren haben. Oder eine pingelige Pedantin sein.

Von dieser aussagekräftigen Studie einmal abgesehen, klingt ihre Dissertation „Das Lachen von Frauen“ ziemlich spannnend – hier (PDF) eine kurze Inhaltsübersicht. Mal sehen, wann ich sie zu lesen bekomme.

Donnerstag, 26. Januar 2006

Rock’N’Rosa

Guns’N’Roses in rosa. Das hätte ich gerne gesehen. Ob den Jungs die Farbe besser gestanden hätte als ihren Kollegen von J.B.O.? Das werden wir wohl nie erfahren ...

Flapjack is back – Kleinstadtelli auch. Wenigstens ein bisschen.

Seit November war nichts zu hören von ihm und die Befürchtung nicht ganz unbegründet, dass sein Ausflug in die Blogosphäre nun beendet sei. Doch jetzt ist er zurück. Der Grund ist simpel, aber zwingend: Wie konsequent bleibt er bei der Sache? Ich muss ihm wohl gar nicht mehr die Daumen dafür drücken, sehr konsequent zu bleiben, wo er doch Macht geschnuppert hat. Es ist eben unwiderstehlich, ganz unproblematisch den Voyeuren spielen zu können, erst Recht dann, wenn man auf Pinkys, Brains und Dr. Drakkens Spuren wandeln kann. Man könnte wirklich neidisch werden. Doch bevor ich mich solch nun wirklich sehr zeitraubenden Zielen widme, haben andere Dinge erst einmal Vorrang: Da gibt es noch ein Kleid zu nähen (aber erst, wenn meine Handgelenke nicht mehr schmerzhaft entzündet sind), die übermäßige Sprachlosigkeit zu überwinden, das Nadelbinden zu forcieren, das Brettchenweben zu erlernen und den Rest der Wohnung einzurichten. Außerdem warte ich noch auf die Abmahnung des Blogosphärischen Hohen Rates: Schließlich bin ich heute 377 Tage online und bin vor 12 Tagen nicht gebührend darauf eingegangen. Hätte ich sehr gern gemacht, aber das „real life“ kam mir in die Quere. Und jetzt ist es zu spät. Ich suche mir einen anderen Stichtag aus, versprochen!

Dienstag, 10. Januar 2006

Lange nicht mehr ...

Lange nicht mehr so sprach- und ratlos gewesen. Und das Gefühl, dass jede Reaktion die falsche sein könnte, trägt auch nicht gerade zur Besserung meiner Laune bei. Und sich drücken ist auch nicht: Die einzige Reaktion, von der ich ich wirklich weiß, dass sie die falsche ist, ist nichts zu tun. Schade eigentlich.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

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Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12