Freitag, 3. März 2006

Warum es eigentlich die Rechtschreibreform gibt

Treffen sich zwei Staatssekretäre. Und überlegen, wie sie ihre Minister ablenken können. Fällt dem einen die Rechtschreibreform ein. Das Ergebnis: Jahre unbeschwerter Arbeit. Köstlich.

Freitag, 24. Februar 2006

Die Ignoranz des Menschen ist unbeirrbar

Die Himmelsscheibe wurde entschlüsselt. Ein Astronom fand heraus, dass die Scheibe ursprünglich dazu benutzt wurde, Schaltjahre zu bestimmen und damit Sonnen- und Mondjahr in Einklang zu bringen. Und das bringt wieder meinen Lieblingslandesarchäologen auf den Plan – richtig! Den Menschen, der die Himmelsscheibe als Marke eintragen lassen wollte, um noch ein bisschen mehr Geld aus diesem Artefakt zu pressen. Und er klingt für mich richtig qualiziert, wenn er so etwas sagt: Die Sensation ist, dass die bronzezeitlichen Menschen das Mond- und das Sonnenjahr in Einklang gebracht haben. Das hätten wir ihnen nie zugetraut. Genau. Weil die ja eigentlich noch auf Bäumen hausten. Ich liebe die Ignoranz der Menschen des 21. Jahrhunderts. Ehrlich.

Quelle.

Mittwoch, 22. Februar 2006

Das Unwort des Tages

Verrichtungscontainer. Mobiler Klotz, in dem Männer während der WM ihre sexuelle Lust befriedigen können. An Prostituierten, von den etwa 30.000 bis 40.000 zur Prostitution gezwungen werden.

Gelesen hier im Zusammenhang mit dem Vorstoß des schwedischen Justizministers, Prostitution während der WM vollständig zu verbieten – was natürlich laut dem bayerischen Innenminister Beckstein nicht geht. Weil das eben so ist. Zwangsprostitution wird aber verfolgt. Is ja auch ne Straftat. Nur: Schon jetzt hat niemand die Zwangsprostitution unter Kontrolle, da durch die Legalisierung der Prostitution Razzien schwer durchführbar sind und verprügelte, vergewaltigte Frauen, an Leib und Seele gebrochen, die kein Deutsch sprechen und oft nicht mal wissen, wo sie sind, eher selten die nächste Polizeidienststelle aufsuchen um ihre Peiniger anzuzeigen.

Mal ehrlich: Ich fühle mich an „Notdurft verrichten“ erinnert. Und was anderes ist es ja letztlich nicht – Frau benutzen, was hinterlassen und wegwerfen. Unter dem Decknamen „Bordell“ kann mann sich ja noch einreden, dass das alles ganz schick und toll ist und es der Frau bestimmt auch gefallen hat. Aber Verrichtungscontainer? Da kann doch von Lust nicht mehr die Rede sein! Tolle Weltmeisterschaft. Der traurigen Gestalten.

Menschenrechte für Data?

Ich mag Raumschiff Enterprise. Und Data. Und die Folge, in der Data um seine Menschenrechte kämpft, habe ich sogar gesehen. Prof. Dr. Robert Alexy fragt sich in seinem Vortrag Data und die Menschenrechte ob Data das Recht hat, Menschenrechte einzufordern - schon mal vorsorglich für den Fall, dass wir's irgendwann mit Künstlichen Intelligenzen zu tun haben. Sehr interessant.

Via Schockwellenreiter.

Freitag, 17. Februar 2006

Klar soweit?

Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!

zitiert Tobias in seinem PodPot. Und ich musste sofort an diese Szene denken:

Mullroy: Zu welchem Zweck seid Ihr in Port Royal, Mr Smith?
Murtogg: Ja, und keine Lügen!
Jack: Na gut, ich gestehe. Ich will ein Schiff kapern, eine Mannschaft in Tortuga suchen; stehlen, rauben, plündern, oder anders gesagt, mir meine schwarze heimtückische Seele ausreißen.
Murtogg: Ich sagte, keine Lügen!
Mullroy: Ich glaube, er sagt die Wahrheit.
Murtogg: Wenn er die Wahrheit gesagt hätte, hätte er es uns nicht gesagt.
Jack: Es sei denn, er wüsste, ihr würdet die Wahrheit nicht glauben, selbst wenn er sie sagen würde.


Fluch der Karibik. Es wird Zeit, dass ich mir diesen Film wieder einmal anschaue. Sehr empfehlenswert. Wer noch mehr davon lesen möchte, kann sich übrigens hier näher mit dem Drehbuch befassen.

Mittwoch, 15. Februar 2006

Kleinigkeiten des Kleinstadtlebens

Gesehen: Ein Eichhörnchen, dass einen halben Meter vor mir ganz eilig die Straße überquerte und fix auf dem nächsten Baum verschwand. Morgens um 7:37 Uhr. Eine wundervolle Belohnung fürs frühe Aufstehen.

Gemerkt: Schon wieder abgenommen. Oder warum ist die Hose, die ich einige Wochen nicht getragen habe, schon wieder so viel weiter geworden? Das Argument „Einlaufen“ überzeugt da irgendwie gar nicht. Ich hätte letztes Wochenende definitiv mehr essen sollen als nur ein paar Toast. Na ja. Wird schon keiner merken.

Überschrift des Tages

Unsichtbares UFO fotografiert. Das muss man erst mal nachmachen.

Valentinstag – nein, wie herzlich

Gestern war Valentinstag. Das hätte ich eigentlich komplett vergessen. Doch als ich das Büro betrat, fand sich ein Glückbambus auf meinem Schreibtisch – und auf allen anderen auch. Mein Chef hatte diesen Tag also nicht vergessen. Doch für mich ergibt sich daraus eine bedenkliche Situation: Ein Glücksbambus braucht Wasser. Sehr viel Wasser. Die Pflanzen, die in meiner Wohnung stehen, überleben nicht wegen, sondern trotz meiner Pflege, und das sind nicht allzu viele. Und wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass ich vor einigen Monaten einen Spiegel zerbrochen habe, kommt man zu dem Schluss, dass ich mehr Pech nun wirklich nicht brauchen kann. Leider beschleicht mich immer stärker das Gefühl, dass die Kurzform für „vertrockneter Glückbambus“ „Unglücksbambus“ lautet. Also muss ich wohl meine spärliche Freizeit opfern, um nach einem vierblättrigen Kleeblatt zu suchen, um die Pech-/Glückwaagschale wenigstens halbwegs wieder ausgleichen zu können.

Doch damit nicht genug: Freemail empfing mich statt mit einem Smiley mit einem Herzen, das an animiertem Kitsch kaum zu überbieten war. Rot – natürlich – mit großen blauen Augen, die einen Augenaufschlag zaubern, bei dem man nur noch auf meterhohe Stöckelschuhe und ein gehauchtes „Ja, Liebster“ wartet und der zu allem Überfluss auch noch in einem Herzen werfenden Marilyn Monroe-Kuss gipfelt. Und das morgens um viertel nach acht. Gruselig, so was.

Aber es gibt – außer den Floristen – einen Berufsstand, der sich über dieses Datum freut: Die Privatdetektive. Ausgerechnet. Um den Tag der Liebenden herum (oder dem Tag, von dem irgendjemand mal beschlossen hat, dass es der Tag der Liebenden sein soll) haben die amerikanischen Privatdetektive zwischen 20 und 30 Prozent mehr Umsatz im Jahr, schreibt die FAZ. Der Luxus einer Affäre fordert eben seinen Tribut. Der Betrügende weiß zwar, dass eine fadenscheinige Ausrede gerade am Valentinstag auffallen könnte, aber was soll man machen, wenn die Geliebte die ihr zustehende Zeit einfordert? Außer natürlich Valentin von Terni verfluchen, um wenigstens seinem Unmut Luft zu machen.

Der Valentinstag ist einer der Tage, an dem man das Rudelverhalten der Männer hervorragend studieren kann. Überall sieht man Männer mit hektischen Flecken im Gesicht durch die Gegend hechten, auf der Suche nach einem Blumenstrauß, der wenigstens den Anschein von Individualität erweckt. Und der 14. Februar ist der einzige Tag im Jahr, an dem man am Bahnsteig Männer mit eingepackten Blumensträußen in der Hand sieht. Einer mag ja mal vorkommen, aber rudelweise gibt es so etwas eben nur am Valentinstag zu sehen. Dass sich die Blumensträuße in den Händen der Männer wie ein Ei dem anderen ähnelten, versöhnte mich mit diesem Tag. Es sah einfach zu komisch aus.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12