Dienstag, 10. Mai 2005

Dates auf der Insel

Britin müsste man sein. Während der Herr die Dame sündhaft teuer ausführt, hat die ihr Geld schon längst für Klamotten auf den Kopf gehauen.

Mit herzlichem Dank an die Süße für den sachdienlichen Hinweis.

Montag, 9. Mai 2005

Irgendwann in Mexiko

„Was für ein genialer Mexiko-Western-Trash!“, war das erste, was mir einfiel, als der Abspann von Irgendwann in Mexiko über die Wand flimmerte.

Antonio Banderas brilliert in der Rolle von „El Mariachi“, ein Musiker, in dessen Gitarre schon mal eine Waffe eingebaut ist. Der arme, einsame Mann hat durch General Marquez seine Frau und seine Tochter verloren, die die Ex-Geliebte dieses Bösewichtes war. Offensichtlich hat er dem Leben als schießwütigen Desperado abgeschworen. Bis der CIA-Agent Sands (Johnny Depp), der übrigens gut kochende Köche tötet, ihn beauftragt, eben jenen General zu töten. Klar, dass es irgendwie um Verschwörung geht und ständig geschossen wird. Trash eben. Wunderbar.

Tacheles

Alles eine Frage der Formulierung.

Freitag, 6. Mai 2005

Vatertag in der Kleinstadt

Morgens, halb zehn in der Kleinstadt, 5. Mai 2005: Kleinstadtelli wird gar lieblich geweckt von gröhlenden Männerstimmen, bezaubernd untermalt vom Rattern des Bollerwagens. Richtig. Vatertag. Obwohl es selbst für kleinstädtische Männer – die wenigsten Herren, die sich da im Namen des Vaters gepflegt oder ungepflegt besaufen, sind schließlich Väter – eine starke Leistung ist, um diese Uhrzeit schon in Gröhlstimmung zu sein.

Da ich mich nicht dazu überreden konnte, die schalldichten Fenster zu schließen, begleitete mich das Gegröhle – in unterschiedlichen Abstufungen – den ganzen Tag. Schön, wenn man später die Toten Hosen gröhlen hört, die können das wenigstens. Die DVD Live in Buenas Aires passte sehr gut zum Tag. Campinos Versuche, die drei Sprachen Deutsch, Englisch und Spanisch zu vereinen waren charmant, wenn auch erfolglos. Und dann dieser Sprechchor: „Osen! Osen!“ Mit scharfen „s“, irgendwie stark an „José“ erinnernd. Nicht zu vergessen den „Eisgekuhlten Bommelunda“, den ein Zuschauer zum Besten gab.

Wenn man dann noch hört, dass man vor sechs Jahren nur deshalb nicht gnadenlos angebaggert worden ist, weil jener Mann dem Gerücht aufgesessen war, Kleinstadtelli wäre drei Jahre jünger als sie ist - und damit zu dem Zeitpunkt noch minderjährig -, kann es kaum noch besser kommen. Es sei denn, man bekommt einen stark Vatertagsgeschädigten ans Telefon, dessen Artikulation schon nach einem Wort erkennen lässt, dass er anderntags einen furchtbaren Kaer haben wird. Was für ein schöner Tag. Sehr gut für die Lachmuskeln.

Nachtsucht goes Internet

Hier berichtete ich – unter anderem – von der schwarzmetallischen Band Nachtsucht. Und konnte leider keinen Link liefern, da die Seite noch nicht fertig war. Das hat sich jetzt geändert: Nachtsucht ist online, erzählt etwas über den Werdegang der Band und zeigt auch Fotos von den bösen Jungs. Und wer die Musik der drei auch mal hören möchte, kann hier den Song „Geh deinen Weg“ herunterladen.

Es fehlen also nur noch die Songtexte, damit so ungeübte Ohren wie die meinen den Gesang wenigstens nachlesen können. Man darf gespannt sein.

Mittwoch, 4. Mai 2005

Marie sagt ...

Der Tod dauert das ganze Leben. Und hört vermutlich auf, wenn er eintritt.

Marie Irrgang, Bandit.

Dienstag, 3. Mai 2005

Die Teenies und die Alkopops

Twodays Teacher – übrigens immer wieder interessant und amüsant zu lesen – bot wieder eine Anekdote, dieses Mal eine, die mich kopfschüttelnd fragen lässt, für wie blöd Teenies die Erwachsenen wohl halten, wobei ich gleichzeitig krampfhaft den Gedanken unterdrücke, dass Teenies wirklich so böd sein könnten.

Nicht alle, aber viele Jugendliche probieren – mehr oder weniger exzessiv, mehr oder weniger häufig – den Alkohol aus. Durch die Alkopops, bereits vorgemixter Hartstoff in schreienden Farben und geschmacklich wenig bis gar nicht an Alkohol erinnernd, wird diese Prozedur zumindest am Tag des Ausprobierens angenehmer, weil’s einfach besser schmeckt. Das Ergebnis am nächsten Tag – ein übler Kater und weitere Folgen – bleibt freilich das gleiche. Eigentlich. Es sei denn, man behauptet, man kennt so etwas gar nicht und wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass da Alkohol drin sein könnte. Weil mit 14 kann man ja auch noch nicht lesen oder Zusammenhänge oder wenigstens das Bacardi-Logo erkennen oder das „Alc. 5,9 %“ (oder wie viel da drin sein mag) richtig interpretieren und hat sowieso noch nie davon gehört, weil diese Getränke unter den Jugendlichen bekanntlich ohnehin total out sind und von dieser Zielgruppe überhaupt nie getrunken wird. Mit viel Glück nehmen die doofen Erwachsenen einem das sogar ab. Und statt Schelte zum Kater gibt’s angenehmes Gebauchpinsel und das Lieblingsessen, während die bösen Alkopops-Hersteller – die ja nun entgegen eigenen Beteuerungen mit diesen Mode-Getränken tatsächlich auf die Teenies abzielen – mit übelsten Beschimpfungen belegt werden. Aber merke wohl: Ausprobert hätte das Kind auch so.

Von Politikern, bei denen der Groschen viertelpfennigweise fällt

Die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt meiner Kleinstadt sind – offen gesprochen – total uninteressant. Das ist seit Jahren so und verschlimmert sich beinahe schon monatsweise. Doch die Ratsherren der Stadt – deren Sitze beinahe schon vererbt werden – haben eine ganze Menge gegen Karstadt, H & M und C & A, schließlich sind sie selbst teilweise Besitzer von Klamottenläden und müssten sich ja bei mehr Konkurrenz mehr anstrengen. Es ist noch nicht zu ihnen durchgedrungen, dass, wenn es kein namhaftes Geschäft gibt, die Leute gleich in die nächste Stadt fahren, wo sie dann natürlich in den kleinen, spannenden Läden weiterbummeln, egal ob sie etwas bei Orsays, Woolworth, Karstadt, New Yorker und C & A gefunden haben oder nicht. Was gut ist für Leute wie mich, die eben gleich die kleinen, ausgefallenen, liebevollen Läden aufsuchen, die sich nicht trotz, sondern wegen der namhaften Konkurrenz halten können.

Die Ratsherren meiner Kleinstadt verfallen allerdings eher auf die Idee, ein neues Hotel in der Innenstadt zu bauen – wo zwei Hotels gerade Insolvenz angemeldet haben – und, etwas außerhalb, auf dem Gelände des Wochemarktes ein neues Einkaufszentrum zu pflanzen. Die Eigenwerbung ist aus mir unbekannten Gründen der Meinung, dass eben jener Wochenmarkt der schönste Norddeutschlands ist. Das dürfte sich allerdings erledigen, wenn die jahrelangen Bauarbeiten und am Ende der bestimmt sehr idyllische und formschöne Klotz von einem Einkaufszentrum die Ruhe beim Schlendern über den Markt erheblich stört und die Kunden sich dann frecherweise vermehrt überlegen, doch gleich beim nächsten Bauern um die Ecke einzukaufen.

Doch jüngst, so war in meiner Tageszeitung zu lesen, fuhren ein paar Herren der CDU-Fraktion in eine andere, übrigens sehr schöne Kleinstadt, die früher ähnliche Probleme hatte und heute nur noch mit ihrer miserablen Bahnanbindung zu kämpfen hat. Und wie haben die’s gemacht? Kaufland und Karstadt in der Innenstadt angesiedelt. Klar, dass die Herren diese Top-Secret-Information wie eine nobelpreisverdächtige Idee verkaufen. Geht halt alles etwas langsamer in der Politik. Dummerweise sitzt die CDU im Stadtrat grad in der Opposition, also dauert es wohl noch ein paar Jahre, bis diese Idee mal endlich umgesetzt wird und man irgendwann tatsächlich einmal in meiner Kleinstadt einkaufen kann.

Marktgeschehen im Kleinstadtkreis

Nun habe ich ihn schon wieder hinter mir, meinen ersten Markt der Saison. Schade, dass so einige Stände gefehlt haben in diesem Jahr, schön, dass es ausnahmsweise einmal trocken blieb, obwohl es bei diesem Markt – fast schon Naturgesetz – sonst immer regnet nach Marktschluss.

Tatsächlich war es ein recht beschaulicher, völlig ungestresster Start mit ein bisschen Small Talk, Sonne, später Fackelschein genießen, tief durchatmen und Bärlauch und Schließe kaufen. Und natürlich Radmantel einweihen. Da war es wirklich egal, dass der Markt schon mal besser war und es selbst zu diesen Zeiten bereits wesentlich bessere Märkte gab.

Der nächste Markt an Pfingsten – ebenfalls von Fogelvrei, aber nicht in meinem Landkreis, wird da wohl wesentlich anstrengender: Im Lager übernachten, Lager fotografieren und zwar so, dass es auf einer Internetseite gut aussieht, womöglich Brettchenweben lernen, wahrscheinlich zu viel Met trinken, eventuell mit dem Zug fahren und das alles in der Gewissheit, höchstwahrscheinlich den richtig guten Markt in Kalkriese zu verpassen, es sei denn, Klenstadtelli ist stärker als ihr innerer Schweinehund.

Montagsbegnungen

Eigentlich ist der Montag ja ein Tag wie jeder andere - es sei denn, man muss arbeiten und zu einer Zeit aufstehen, die dem ureigenen Schlafrhythmus so gar nicht entspricht. Dann ist der Montag meist ein Tag von dem man hofft, dass er möglichst schnell möglichst ohne große Anstrengungen oder gar Unannehmlichkeiten vorbeigeht und am nächsten Morgen schleunigst vergessen werden kann. Wenn einem das gelingt, ist selbst ein Montag gut zu verkraften.

Schlimm ist allerdings, wenn einem so etwas am Montag passiert. Noch schlimmer, wenn so etwas vor 9 Uhr morgens passiert. So als würde man montags, morgens um 7, seine erste Tasse Cappuccino fallen lassen. Auf den Fuß. Und den hellen Teppich.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

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Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12