Kulturelles

Freitag, 4. Dezember 2009

Fricher Fich auf'm Tich - oder nich?

Ich mag ja Fisch. Sehr sogar. Doch die Frage, welcher Fisch aus ökologischer Sicht vertretbar ist und welcher nicht, ist für mich meist so schwer zu beantworten, dass Fisch bei mir vergleichsweise selten auf den Tisch kommt - sehr zum Missfallen meines Gaumens. Der muss sich nämlich meist - mit zugegeben sehr köstlichen - Fischbrötchen des Fischhändlers meines Vertrauens auf dem hiesigen Wochenmarkt begnügen.

Da ich nämlich seit einiger Zeit keinen aktuellen »Den-darfst-du-essen-Fischratgeber« mit mir herumtrage, muss ich mich auf mein zwischenzeitlich sehr lückenhaftes Gedächtnis verlassen. Und in dem ist gespeichert: Hering geht, Forelle und Makrele auch - von Ausnahmen abgesehen. Natürlich können diese drei Fischsorten auch weiß Gott anders zubereitet werden, mein Rezepthorizont ist in dieser Hinsicht allerdings noch sehr ausbaufähig, um nicht zu sagen, (fast) nicht vorhanden.*

Nun ist der neue Fischratgeber von Greenpeace da, glücklicherweise auch im Taschenformat. Flugs ausgedruckt und ins Dokumenten-Portemonnaie gesteckt, wird sich mein Speiseplan hoffentlich bald ein wenig fischlastiger gestalten - ist doch auf mal ein Vorsatz fürs nächste Jahr, oder?


*Immerhin gibt es hin und wieder Omas Heringssalat, eines der wenigen Rezepte meiner Oma, die meine Mutter archiviert hat - sehr lecker, übrigens.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Virtuelle Buchwidmung XXIV.

Der Report der Magd
Margaret Atwood

Gruselige Negativutopie über Christenfundis im Staate Gilead. Frauen werden zu Gebärmaschinen degradiert, sind sie nicht mehr fruchtbar, räumen sie in Giftmülldeponien auf. Eindringlich be- und geschrieben und ich bin eigentlich froh, dass ich das Buch nun durch habe ...

Samstag, 3. Mai 2008

Mal wieder, immer noch und immer mehr: Die Deutschen, ein Volk von Kriminellen

Die Unrechtsvermutung ist in diesen Tagen ja nun wahrlich nichts mehr wert. Ist auch lästig, so was. Schließlich müsste man dann hinterfragen, argumentieren, diskutieren - und kontrollieren macht anscheinend viel mehr Spaß.

Die Musikindustrie gehört zu den ganz großen Paranoiden dieser Philosophie: Alle Kunden laden illegal Musik runter, und deswegen nagt die arme Musikindustrie seit Jahren am Hungertuch.

Dass ich persönlich es eine Frechheit finde, als grundsätzlich Kriminelle hingestellt zu werden, weil ich irgendwie nicht wirklich Lust habe, den neuen Schrott von DSDS zu kaufen oder weil ich auf eine CD verzichte, weil ich es nicht einsehe, für so eine Scheibe teilweise über 20 Euro auszugeben, ist eine Sache. Dass die Industrie sich Künstler vor den Karren spannt, um einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin zu verfassen, der sie endlich mal zum Handeln auffordern soll, noch wieder eine ganz andere.

Hierzu gibt es einen lesenswerten Kommentar im Beck-Blog, den ich nur unterschreiben kann. Klar, dass sich in den Kommentaren ein wütender Protest eines Mitglieds des Verbands der Musikindustrie findet ...

Donnerstag, 13. März 2008

Virtuelle (Hör-)Buchwidmung XXIII.

Ab und an wirft man mir seltsame Worte hinterher: Leseratte, etwa, oder: Bücherwurm. Nun ja, ich gebe zu, so ganz ist der Vorwurf der Lesesucht nicht von der Hand zu weisen. Ich behaupte aber der Einfachheit halber mal, es gäbe Schlimmeres.

Zum Glück gibt es auch immer wieder Nachschub, die Schreiberzunft ist ja bekanntlich nicht eben faul. Außerdem lese ich mich quer durch die Genres, sozusagen. Früher war sogar mal Horror dabei, ultraviel Wolfgang Hohlbein und übelste Historienschinken. Nun ja. Jugendsünden. Abenteurromane hingegen kamen mir nicht ins Haus, wofür es übrigens keinen bestimmten Grund gab. Sie interessierten mich ganz einfach nicht. Jetzt, in meinem ganz persönlichen Hörbuch-Zeitalter, rutscht mir durchaus mal eine Iny Lorentz dazwischen – und jüngst sogar ein Abenteuerroman. Die Brautprinzessin nämlich. Eine Geschichte von Prinzen, Riesen, Jägern, Grafen, einer schönen Prinzessin, einem Helden – natürlich, einem unglaublichen Fechter und das Ganze vorgelesen auf eine Art, die mir mindestens des öfteren ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ich hätte ja nie gedacht, dass mich eine solche Geschichte begeistern könnte. Aber sehr schön das. In der Tat.

Freitag, 29. Februar 2008

Kleinstadtelli - eine Inspirationsquelle

Ich fühle mich geradezu geschmeichelt: Die Tatsache, dass ich keinen Fernseher besitze, hat meinen Kollegen in der Redaktion doch tatsächlich dazu veranlasst, mich zum Thema einer seiner Kollumnen zu machen.

Motto: Leute, lasst die Kiste aus und lest lieber statt dessen - oder macht, was immer ihr wollt.

Recht hat er, mein Kollege. Obwohl ich ja ein wenig die Befürchtung habe, dass er selbst seinem Rat nicht sonderlich konsequent folgen wird. Ist halt so: Steht das Ding da, wird's auch benutzt. Aber vielleicht wird's ja ein bisschen weniger. Und das ist ja auch schon etwas.

Mittwoch, 28. November 2007

Kleinstadtellis Bolognese

Tim Mälzer sagte mal, sein Lieblingsessen sei Spaghetti Bolognese. Grund: Es gehe so schön schnell. Nun. Ansichtssache. Entweder seine Uhr tickt anders als meine, oder sein Rezept ist mit dem, was ich unter Bolognese verstehe, nicht annähernd vergleichbar. Ich brauche für die Sauce nämlich mindestens zwei Stunden. Dafür ist sie auch richtig lecker. Am besten, man kocht wesentlich mehr, als man an einem Abend spachteln kann und friert den Rest in Portionen ein - dann geht's beim nächsten Mal auch wirklich schnell mit der Sauce. Die folgenden Mengenangaben dürften etwa 4 Leute satt machen.

Man nehme:

Olivenöl
3 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
1 Bund Suppengrün
1 Pfund Tomaten
1 Pfund Rinderhack

500 ml Rotwein
500 ml Gemüsebrühe
Tomatenmark

Salz
Pfeffer
Thymian
Rosmarin
Oregano
Basilikum


Knoblauch und Zwiebel in Olivenöl andünsten. Hack zugeben. Krümelig anbraten. Rotwein zugeben. Suppengrün zugeben. Auf etwa die Hälfte einkochen lassen. Tomaten und Gemüsebrühe zugeben. Einkochen lassen, bis die Flüssigkeit zum Großteil verdampft bzw. verkocht ist. Nach Belieben Tomatenmark zufügen. Mit Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Salz und Pfeffer abschmecken.

Und genießen nicht vergessen. ;o)

Utopia goes Web 2.0

Communities, wohin man klickt: Für Mütter, Katzenliebhaber, Unternehmen - und Utopisten. Unter www.utopia.de tauschen Weltverbesserer ihre Ideen aus.

Wie überlebt man ohne Auto? Was ist ein LOHAS? Wo gibt es Tische aus Pappe? Welche Nudeln kann ich mit ruhigem Öko-Gewissen kaufen? Solche und andere Fragen werden auf Utopia beantwortet. Nett gemacht, die Seite.

Ich musste mich unbedingt anmelden. Schließlich hatte ich vor, irgendwann einen Baum zu pflanzen. Und das erledigt jetzt Prima Klima für mich. Für jede Neuanmeldung wird nämlich in Niedersachsen in der Nähe des Steinhuder Meeres ein Baum gepflanzt. Da kann ich nur sagen: Mitmachen!

Montag, 26. November 2007

Was auf die Ohren

Gestern habe ich - in gepflegter "Ich-drück-mich-vor-der-Arbeit- Manier" - eine ausgedehnte Reise durch das musikalische Web unternommen und einige Juwelen entdeckt, Tonspion sei dank.

Sehr begeistert hat mich Klotz+Dabeler, ein Autorenduo, das sich mit dem Album "Menschen an sich" als musikalisches Duo versucht.

Auf ihrer MySpace-Seite heißt es, sie vereinen "Literarischen Pop, Chanson und Glamrock, LoFi-Beats und Salonmusik". Das kann man so sagen. Wenn man wie ich keine Ahnung von Musikrezensionen hat, kann man aber sicher auch sagen: Tiefgründige Texte, eingängiger Pop, klasse Umsetzung.

Ich muss dringend einen CD-Laden aufsuchen.

Dienstag, 24. Juli 2007

Virtuelle (Hör-)Buchwidmung XXII.

Es war einmal ein Mann mit einer Videokamera. Der eine Reise tat. Von Amerika nach Isreal. Vom 20. Jahrhundert in die Zeit Jesu. Letzteres allerdings unfreiwillig, dafür aber mit der Möglichkeit, Jesus zu sehen und zu ... filmen. Man stelle sich vor, es gäbe ein Video, das Jesus zeigt. Spannende Geschichte.

Ich weiß jetzt allerdings auch, was mich 1999, als ich das Buch las, an dieser an sich unglaublich faszinierenden Geschichte störte: Wenn ein Protagonist beispielsweise eine Nummer aus einem Telefonbuch heraussucht, muss ich nicht wissen, dass er die Hand ausstreckt, das Buch aus dem Regal nimmt, es auf den Schreibtisch legt ...

Herr Eschbach sieht das aber offenbar anders. Abgesehen von dieser Schwäche ein wirklich empfehlenswertes (Hör-)Buch.

Eine Szene gefiel mir ganz besonders: Wenn's in einem Thriller um Jesus geht, ist die römisch-katholische Kirche natürlich immer mit von der Partie. In diesem Fall unter anderem in Gestalt eines äußerst kalten Menschen, den so ein Video nicht im Mindesten reizt. Im Gegenteil: Sobald er es in die Finger bekommt, zerstört er es und erklärt auch gleich, warum:

Wenn es heute einen Jesu gäbe, würde er heute genauso verurteilt werden wie damals. Dieses Mal allerdings von der Kirche itself. Denn Jesu hatte es nun einmal nicht mit Machtgefügen, Ränkespielen und Intrigen und wäre mit Sicherheit einer der größten Kritiker dieser Institution, die vorgibt, Gottes Vertretung auf Erden zu sein.

Passend dazu, zitiert Lukuhlus zufällig heute das lesenswerte Gedicht „Jesus und Stoiber“ des Bonner Liedermachers Götz Widmann.

Das Jesus-Video
Andreas Eschbach

Mittwoch, 6. Juni 2007

V wie Vendetta

„Remember, remember the fifth of november.“

Filme und Bücher, die eine Diktatur à la 1984 zeigen, machen mich einfach fertig. Schon wenn ich daran denke, habe ich die sich vor Hasstiraden überschlagene Stimme des Österreichers im Ohr, die so viele Menschen unerklärlicherweise in ihren Bann ziehen konnte. Hassgefühle gehören eben zu den Dingen, mit denen ich weder umgehen noch sie verstehen kann.

Mehr noch: Der Gedanke, dass es hassende, tief hassende Menschen gibt, die sich durch ihren Hass von machthungrigen, teilweise ebenfalls hassenden, Tiraden skandierenden Pseudopolitikern instrumentalisieren lassen, verstört mich geradezu. Dennoch möchte ich die Geschichten kennen, die ein düsteres Bild der Diktatur zeigen, nicht um Angst vor der Zukunft zu bekommen, sondern um nicht zu vergessen, wie schnell sich eine Demokratie zum totalitären Staat umbauen lässt.

Die Comic-Verfilmung V wie Vendetta ist so eine Geschichte. Wir schreiben das Jahr 2018. Ganz Großbritannien wird von einem totalitären, faschistoiden Regime unterdrückt, dessen Mechanismen stark an die des Hitler-Regimes erinnern: KZ-ähnliche Lager, in die die Homosexuellen, Oppositionellen, Andersdenkenden und Ausländer gesteckt werden. Die Medien werden komplett durch den Großkanzler Adam Sutler und dessen Getreuen der „Nordfeuer-Partei“ kontrolliert. Eine Gestapo-ähnliche Sicherheitspolizei schikaniert, bespitzelt, foltert, tötet. Legitimiert wird das Ganze durch den Kampf gegen „die Terroristen“, die auf der restlichen Welt angeblich Chaos verbreiten und für einen Angriff mit biologischen Waffen verantwortlich sein sollen, der zu 80.000 Toten in der britischen Bevölkerung geführt hat.

Ein Mann stellt sich dem Regime allerdings plötzlich entgegen: V. Ein Einzelgänger. Gnadenlos. Von Rache besessen. Mit einer Guy Fawkes-Maske vor seinem Gesicht. Und sich explizit auf ihn berufend, ihn, dem katholischen Offizier, der am 5. November 1605 versucht hat, das englische Parlament in die Luft zu sprengen.

Wie sich herausstellt, ist er der einzige Überlebende einer üblen Forschungsreihe, in deren Verlauf suspekte Objekte der Gesellschaft als Versuchskaninchen verfrühstückt wurden. Ziel: Eine biologische Waffe gegen „den Feind“. Eines der Ergebnisse: V dreht durch. Er weiß nicht mehr, wer er ist, hat dafür einen messerscharfen Verstand, überzeugendes Kulturverständnis, ist stark, schnell und kampferprobt.

Als Evey in sein Leben tritt, eine Waise, deren Eltern und Bruder dem Regime zum Opfer gefallen sind, ändern sich sein Ziel und seine Legitimierung vorerst nicht, erst zum Ende hin reicht er sein Zepter an die neue Generation – Evey – weiter, in dem er ihr die Entscheidung überlässt, ob das Parlamentsgebäude in die Luft gesprengt werden soll oder nicht.

Ein starker Film. Einer, der zum Nachdenken anregt, zur Frage, ob Terror gegen ein Terrorregime berechtigt ist oder nicht. Ob Gewalt ein Mittel ist, um die Bevölkerung aufzurütteln und sie gegen das Regime einzunehmen. Und ob Rache ein guter Ratgeber ist.

Natürlich: V wie Vendetta ist ein Film. Und die Hauptschwäche von Filmen sind unausgearbeitete Charaktere und offene Fragen. Wieso, fragt man sich, geht eine Bevölkerung, die 12 Jahre lang eine Diktatur aushält, ohne auch nur aufzumucken, nach nur einem Jahr V’scher Gehirnwäsche auf die Straße und steht auf gegen die Unterdrücker? Wie kommt ein Mann dazu, eine Frau zu foltern, um ihr die Angst vor dem Regime auszutreiben? Wie kann eine Frau einem Mann verzeihen, der sie gefoltert hat, aus welchen Gründen auch immer, ihn gar plötzlich für einen großen Mann, einen Helden halten?

Dennoch: Ich habe den Film bereits zum zweiten Mal gesehen und es nicht bereut, auch wenn der Schatten t-r-e-o-s, mit dem ich den Film beim ersten Mal gesehen habe, schon mit der ersten Szene sofort wieder fast fühlbar war. Bei mir eingeordnet in der Kategorie Lieblingsfilm.

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DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
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Ani72 - 18. Apr, 22:35
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DantesMuse - 18. Apr, 21:12