Freitag, 2. Februar 2007

Essen auf philosophisch

Ich stehe der Philosophie schon von Natur aus ebenso skeptisch gegenüber wie der Mathematik, was – wenn ich meiner Selbstanalyse trauen darf – an meinem heidnischen Weltbild liegen dürfte. Wozu, so fragte ich früher (und frage insgeheim immer noch – jedenfalls dann, wenn sich mein stures Unterbewusstsein seines Knebels entledigt hat), wozu fragte ich also, soll ich mich durch die Gedankenwelten toter Männer quälen? Was haben ihre Weltanschauungen mit der meinen gemein? Und wozu eigentlich Kant lesen und sein extrakompliziertes Deutsch auseinanderfrickeln, nur, um irgendwann vielleicht zu seiner Kernaussage (Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu) zu kommen, die so logisch ist, dass mir das nun auch keiner mehr sagen muss?

Nun kam es aber durch eine Verkettung seltsamer Umstände dazu, dass ich der Naturwissenschaft im Allgemeinen und der Mathematik im Besonderen die Hand reichte und doch mal die Nase in einschlägige Literatur steckte. Und siehe da: Irgendwie haben’s auch einige Mathematiker mit der Philosophie – oder eben umgekehrt, je nach dem.

Und von der Warte her ist es denn auch gar nicht mehr so verwunderlich, dass ich eifrige Mitleserin des PhilosophieBlogs bin. Und siehe da: Die Philosophie hat auch heutzutage noch zu sehr vielen Dingen sehr viel zu sagen, jedenfalls in Gestalt des Autors des Philosophieblogs. Ihm fällt etwas ein zu Helge-Schneider-Hitler-Filmen, zu Husseins Tod, zu Weihnachten und warum’s ausgerechnet dann in den meisten Familien kracht – oder auch zu einem Thema, dass mich seit Beginn meiner Antidiät sehr in seinen Bann gezogen hat: Zum Thema Essen. Und er merkt an:

Wenn es ums Essen geht, könnten Philosophen ruhig etwas verdaulicher schreiben.

Stimmt!, denke ich, und nehme ganz am Rande wahr, dass es diese erfrischende Sicht auf die Philosophie ist, die mich für dieses Blog einnimmt.

Essen, so propagiert der Autor, ist eben nicht nur Nahrungsaufnahme, ist auch Kommunikation, ist wichtig für das Seelenheil, wenn man so will. Und ruft bei mir damit zustimmendes Kopfnicken hervor. Entspannung eben. Geselligkeit. Genuss. Es heißt ja wohl nicht umsonst „Liebe geht durch den Magen“. Wenn man das etwas krass in Richtung Christentum zieht, könnte man dieses Sprichwort so übersetzen: Wenn du dir nicht mal selbst gutes Essen gönnst, liebst du nicht. Schließlich kann nur der jemand anderen lieben, der damit bei sich selbst beginnt.

Dennoch – oder gerade deswegen – steht Essen nach wie vor nicht hoch im Kurs bei den Deutschen – trotz Gammelfleisch-Affären und Aufklärungskampagnen. Ist ja auch unproduktiv: Da kocht man ewig an irgendwas rum, was einem dann eh nicht gelingt, hat großen Abwasch und soll dann noch allen Ernstes am Tisch sitzen und nur essen –und sich dann noch mit etwaig vorhandenen Tischgenossen unterhalten. Und dabei – das weiß man ja – ist die heutige Zeit so hektisch. Die viele Arbeit eben. Und ... na ja, du weißt ja, wie das ist – so klingt es allerorten. Klar weiß ich, wie das ist. Bin ich doch bestenfalls 11 Stunden außer Haus, meistens aber eher 12 bis 13 Stunden mit arbeiten beschäftigt. Dass dann so ein Fernsehabend mit einer Tiefkühlpizza verlockender klingen könnte, als „stundenlang in der Küche zu stehen“, kann ich sogar nachvollziehen. Das Dumme ist nur: Wirklich entspannender ist das eben nicht. Nicht umsonst haben Studien ergeben, dass Kinder, die einige Stunden am Tag fernsehen, schlechtere Noten haben als ihre fernsehfreier lebenden Mitschüler. Der Grund: Reizüberflutung.

Das Schlimme: Die Menschen machen sich selbst kaputt und merken es nicht mal. Schließlich fühlt es sich nun mal vordergründig entspannend an, so richtig ausgiebig auf der Couch rumzulungern und sich vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen. Und was kommt dabei heraus? Fette Kinder, unzufriedene Menschen, immer reicher werdende FastFood-Ketten, Mangelernährung, die durch Pillen ausgeglichen werden muss, und magersüchtige Models, die jegliches Gefühl für ihren Körper verloren haben.

Essen, so scheint die weitläufige Meinung, ist schließlich nur Nahrungsaufnahme. Man muss halt essen, so wie man eben auch schlafen muss. Nichts weiter. So’n Trieb-Ding halt. Und wo wir gerade beim Trieb sind: Eigentlich ist Sex doch auch nur zum schnellen Orgasmus da. Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, zwischenmenschliches Miteinander: Diese ganze Gefühlsduselei ist doch eigentlich von Gestern und wenn so etwas schon sein muss, dann doch bitte nicht beim Essen!

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es ziemlich viele Masochisten in Deutschland geben muss. Ein ziemlich trauriger Eindruck.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Wenn in Hollywood alles wie im Film wär’ ...

Ich kann es kaum fassen: Die wunderschöne Penelope Cruz wurde für den Oscar nominiert. Weil nicht nur mich der Film Volver verzaubert hat.

Wenn in Hollywood alles wie im Film wär’, würd’ sie ihn auch kriegen, den Oscar. Doch in Hollywood ist nicht alles wie im Film und ich könnte wetten, sie kriegt ihn nicht. Aber eine Nominierung für die beste Hauptdarstellerin in ausgerechnet diesem Film, der so völlig abseits des Mainstreams liegt, ist ja für sich gesehen auch schon ein kleines Wunder.

Kochst du schon oder frisst du noch?

Das Stöckchenblog hat ein Kochstöckchen zum Weiterwerfen aufgefangen. Und weil ich's grad so mit dem Kochen habe, hab ich's aufgefangen:

1.) Kannst du kochen?
Ja. Meines Gaumens Meinung nach. Mein soziales Umfeld hat sich auch noch nie so richtig beklagt, sich sogar des Öfteren zu einem Lob hinreißen lassen. Ein gutes Argument für meine etwas unbescheidene Einschätzung.

2.) Wann isst bei euch die ganze Familie gemeinsam?
Die ganze Familie? Also so der Inner Circle? Also meine Mutter und ich? 24. Dezember. Every year. Und immer muss ich was anderes kochen.

3.) Was isst du zum Frühstück?
Ein bis zwei Scheiben Brot oder ein bis zwei Brötchen mit Wurst, Schinken, Käse, Brotaufstrich oder Marmelade drauf. In seltenen Fällen: Lachscreme, selfmade. Sonntags: Ein Ei dazu. Manchmal noch Tomate oder Gurke.

4.) Wann, wo und wie esst ihr in der Woche?
Ich rechne das „ihr“ mal auf „du“ runter, vereinfacht die Sache etwas. Die Frage wann: Im Idealfall morgens, mittags, abends. Die Frage wo: Morgens und mittags im Büro, abends zu Hause. Die Frage wie: Mit ausreichenden Tischmanieren, hoffe ich.

5.) Wie oft geht ihr ins Restaurant?
Ich alleine nie. Ich gehe nur essen, wenn ich eingeladen werde. Nicht etwa aus Geiz. Sondern weil ich alleine im Restaurant nicht essen wollen würde. Das würde mir gar nicht schmecken.

6.) Wie oft bestellt ihr euch was?
Nie. Obwohl ich einen guten Pizzalieferservice richtig gut fände. Wenn man mal keine Lust hat. Oder mal wieder unbedingt eine Pizza vom Italiener braucht. Aber in meiner Lieblingskleinstadt wird nur furchtbares Zeug an die Haustür geliefert. Noch nicht ungenießbar. Aber alles andere als schmackhaft. Da gehe ich lieber hungrig schlafen.

7.) Zu 5 und 6: Wenn es keine finanziellen Hindernisse gäbe, würdet ihr das gerne öfters tun?
Nein. Begründungen siehe oben.

8.)Gibt es bei euch so was wie „Standardgerichte”, die regelmäßig auf den Tisch kommen?
t-r-e-o schwört auf Pfannkuchen. Den verspachtelt er tagsüber unglaublich gerne. Wahlweise: Joghurt mit Früchten drin. Was zwischendurch immer mal sein muss: Schweinemedaillons mit Kiwisauce, um die Kiwisaucen-Sucht des t-r-e-o zu befriedigen. Und ich brauche zwischendurch eine Pilzpfanne mit Zwiebeln und ganz viel Butter, um meinen wölfischen Hunger nach ein paar Tagen kaum essen zu stillen. Ansonsten gibt es wesentlich mehr Gerichte, die ich erst einmal gekocht habe, als anders herum. Ich mag halt die Abwechslung.

9.) Hast du schon mal für mehr als 6 Personen gekocht?
Nein. Ich komme nicht auf mehr als fünf, mich eingeschlossen. Dafür habe ich im Hinz-und-Kunzt-Kochbuch ein Rezept für eine Erbsensuppe für 700 Personen. In dem Fall wäre ich also gewappnet.

10.) Kochst du jeden Tag?
Fast. Außer an den Tagen, an denen ich das Essen einschränke. Oder den Tagen, an denen ich essen gehe.

11.) Hast du schon mal ein Rezept aus dem Kochblog ausprobiert?
Ähm. Aus dem Kochblog? Einzahl? Und wieso habe ich dann so viele in meinem Feedreader? Gibt es eine Art Ober-Kochblog, eben „DER Kochblog schlechthin“?
Ich koche aus Kochblogs, ja. Tatsächlich koche ich Kochblog-Rezepte am häufigsten nach, weil man beim regelmäßigen Lesen besser einschätzen kann, ob die Person nach meinem Geschmack kocht oder nicht. Bei Chefkoch.de kann das schon mal schief gehen, da ist der Recherche- und Einschätz-Aufwand wesentlich höher, zum Beispiel.

12.) Wer kocht bei euch häufiger?
Ich.

13.) Und wer kann besser kochen?
Keiner von uns beiden. Finde ich jedenfalls.

14.) Gibt es schon mal Streit ums Essen?
Nein. Warum sollte es Streit ums Essen geben?

15.) Kochst du heute völlig anders, als deine Mutter bzw. deine Eltern?
Ja. Nachdem ich ausgezogen war, habe ich drei Jahre lang nicht eine Salzkartoffel gegessen, die übrigens nach wie vor sehr selten auf meinem Speiseplan steht. Und den Standard „Kartoffeln, Stück Fleisch, Gemüse“ gibt’s bei mir schon mal aus Prinzip nicht. Und bei den schrecklichsten Auswüchsen wie Nierengulasch oder Königsberger Klopse dreht sich bei mir heute noch der Magen um.

16.) Wenn ja, isst du trotzdem gerne bei deinen Eltern?
Keine Ahnung. Meine Mutter kocht nicht für mich. Das ist eher meine Aufgabe.

17.) Bist du Vegetarier oder könntest du dir vorstellen vegetarisch zu leben?
Nein. Keine Vegetarierin. Und ja, ich könnte mir vorstellen, vegetarisch zu leben. Allzu viel Fleisch verspachtel ich ohnehin nicht. Allerdings finde ich es nicht sinnvoll, vegetarisch zu leben. Aus rein ethischen Gründen müsste ich dann auch vegan leben, meiner Meinung nach. Und das kann ich nun wirklich nicht. Kochen ohne Sahne? Immer? Niemals!

18.) Was würdest du gerne mal ausprobieren, an was du dich bisher nicht rangewagt hast?
Ganz spontan: Blätterteig. Um zumindest nicht jedes Mal den fertigen kaufen zu müssen. Und um ihn mit Gemüse und Käse und Krams und Brams zu füllen.

19.) Kochst du lieber oder findest du Backen spannender?
Ich koche lieber. Wesentlich lieber. Da kann man nämlich so schön improvisieren. Möglich, dass das beim Backen auch geht. Aber dafür fehlt mir die Übung.

20.) Was war die größte Misere, die Du in der Küche angerichtet hast?
Ich habe Kekse zu lange im Ofen gelassen. Und die Brote, die ich in der Brotbackmaschine mache, fallen meistens in sich zusammen. Ich sag’s ja: Ich und Backen! Aber das wird schon noch.

21.) Was essen deine Kinder am liebsten?
Ich habe keine. Ich selbst als Kind: Kartoffelbrei, Spinat und Spiegelei.

22.) Was mögen deine Kinder überhaupt nicht?
Siehe 21. Ich selbst als Kind: Nierengulasch, Milchsuppe, Königsberger Klopse und Senfeier.

23.) Was magst du überhaupt nicht?
Nach wie vor: Nierengulasch, Milchsuppe, Königsberger Klopse und Senfeier. Außerdem: Schmalz, egal ob mit Grieben, Äpfeln oder Kräutern.

Die Folgen meiner Antidiät

Seit über einem Jahr mache ich eine Antidiät. Das Ziel: Unsichtbare Rippen und eine stabile Größe 34 mit Tendenz zur 36. Der Erfolg: Mäßig. Mein einziger Trost: Sich über ein Jahr lang mit einer Diät rumzuschlagen, wäre viel unerträglicher. Es gibt ja auch Gründe für meinen mäßigen Erfolg. Meine kleinen Sünden: Doch nur einmal am Tag etwas essen, schlimmstenfalls einen Tag ohne essen auskommen, Stress ohne Ende, der sich bei mir offensichtlich heftigst gewichtreduzierend auswirkt. Immerhin gelingt es mir mit der Antidiät, mein Gewicht so halbwegs zu halten und mein Rippenklavier mehr oder weniger gut auszupolstern.

Ein weiterer Nebeneffekt: Ich koche. Das wiederum hat folgende Auswirkungen: Ich esse immer lieber. Und ich kann Fertigfutter nicht mehr ertragen. Weder McDonald’s & Co. noch Knorr- und Maggi-Zeuch. Das heißt: Wenn schon Fastfood, dann vom heimischen Grillstop, der sich jahrelang aber letztlich erfolglos gegen die Ansiedelung des großen Ms gewehrt hatte. Es gibt zwar „nur“ Hamburger oder Cheeseburger zur Auswahl, aber erstens sind sie günstiger, zweitens wesentlich besser und drittens gibt es da auch noch ganz andere Gerichte, aus denen man wählen könnte.

Die einzig akzeptable Fertigfuttervariante sind Nudelsuppen aus dem Asia-Shop. Nudeln ins Wasser, einweichen, danach abtropfen lassen, die beigefügten Gewürze, Öle und Saucen dazu – fertig. Aber wichtig: Es müssen schon die aus dem Asia-Shop sein, nicht die von Knorr oder Maggi (ich gebe zu, ich weiß nicht genau, ob beide so etwas anbieten oder nur einer der beiden. Und mir ist es nicht wichtig genug, um es zu recherchieren). Und das nicht nur deswegen, weil sie wesentlich günstiger sind. Sondern und vor allem deswegen, weil die Gewürze wesentlich besser abgestimmt und diese Suppen damit echt lecker sind – vorausgesetzt, man mag es etwas schärfer.

Weitere Folgen: Ich habe letztes Jahr das erste Mal von Pastinaken, Mangold und Topinambur gehört – und die drei Gemüsesorten für äußerst lecker befunden. Ich habe eine Gemüsekiste. Sogar meine Mutter hat jetzt eine. Ich muss meiner Mutter immer mal Kostproben mitbringen. Ich lese ständig Kochblogs und Rezepte in Büchern oder sonst wo im Netz. Ich habe weniger Zeit. Brot backen, kochen, Brotaufstriche und Marmelade machen, Kekse backen oder Schokoladengnupsel entwerfen geht nun mal nicht eben schnell. Dafür höre ich noch mehr Hörbücher – während des Kochens. Bereue ich den Zeitmangel? Nein. Nicht wirklich. Kochen ist unglaublich entspannend. Und mit Hörbuch oder Gesellschaft auch äußerst unterhaltsam.

Freitag, 19. Januar 2007

Vergangenheit? Geht doch auch virtuell!

Deutschland gehen so langsam die Denkmäler aus. Nicht aus Not. Sondern für Einkaufszentren. Flaniermeilen. Hotelanlagen. Für aalglatte Häuserfronten. Bayern verlor 30.000 Gebäude in drei Jahrzehnten, die Zahl der seit Ende des Zweiten Weltkriegs abgerissenen Denkmäler übersteigt die Zahl der im Bombenkrieg zerstörten Denkmäler bei weitem.

Ist auch kein Wunder: Das Abreißen funktioniert geradezu unbürokratisch, und wenn man dann noch mit ein paar „Vielleicht-Arbeitsplätzen“ winkt, hat man die Genehmigung – so man sie denn überhaupt benötigt – ganz fix in der Tasche. Doch auch die Städte selbst geben sich lieber modern als geschichtsträchtig:

Hamburg reißt mitten in der Innenstadt, am Stephansplatz, eine alte Häuserzeile weg, Frankfurt fällt Hochhäuser aus den fünfziger Jahren, Gelsenkirchen will sein legendäres Hans-Sachs-Haus aus den Zwanzigern loswerden, in der Nähe von Köln droht dem Schloss Türnich, einem Rokoko-Kleinod, der akute Verfall, und selbst im feinen Wiesbaden scheut man sich nicht, mal eben zwei geschützte klassizistische Villen niederzulegen, aus verkehrlichen Gründen, wie es heißt.

und:

Jüngst wurde in Göttingen eines der ältesten Gebäude der Stadt zerstört, ein Fachwerkhaus von 1392, das hinter einer hässlichen Fassade versteckt lag. Ein Privatforscher hatte noch gewarnt und darauf hingewiesen, dass der Bau weder erforscht noch dokumentiert sei. Doch offensichtlich fand kein Denkmalpfleger die Zeit, der Sache nachzugehen. Das Haus wurde abgebrochen – für ein Einkaufszentrum.

Viele Häuser stehen überhaupt nur noch deswegen, weil Bürgerinitiativen Schlimmeres verhindert haben. Immerhin gibt es noch ein paar Menschen, die sich für die Vergangenheit interessieren – aus welchen Gründen auch immer.

Dennoch: Solche Nachrichten, solche Zahlen lassen mich fassungslos zurück. Wer macht denn so was? Haben die denn keine Augen im Kopf? Sehen die denn nicht, wie schön altes Mauerwerk ist, wenn sie sich schon nicht für Geschichte interessieren? Und wieso werden ein Denkmal und seine Jahre nicht mit Gold aufgewogen? So könnte man bestimmte Blinde zu Sehenden machen. Selbst Wirtschaftsmagnate erkennen dann den Wert der Denkmäler – auch wenn ihr Wert sich von dem Wert, um den es eigentlich geht, unterscheidet. Arme Teufel. Aber leider auch: Armes, bald geschichtsloses Deutschland. Doch halt – was rege ich mich eigentlich auf? Wir können uns ja alte Straßenzüge auf DVD reinziehen, ist doch eh viel geiler.

Quelle.

Der Marek, die Eva und ich

Die Frau versucht, einem einen Trabbi zu verkaufen, obwohl man selbst schon ein Raumschiff hat. Dagegen, dass das nicht zum Mainstream wird, muss man kämpfen.

sagte der Marek, Sohn des Dutschke, und meint damit die Herman, Tochter des Feldker, und ihr neuestes, knallpinkes Machwerk. Sie wissen schon: Dieses Buch, das meint, der Feminismus sei an allem Schuld, die Männer nicht fürs Nähen und Kochen gemacht, dafür die Frauen zum Klucken am Herd. Ich weiß es genau, ich hab's nämlich auch gelesen - man muss sie ja schließlich kennen, die Feinde. Allein: Zum Aufregen taugt es nicht. Zuviel Blah, zuwenig Ahnung, zuwenig Standpunkt, zuviel "Ich hasse die Schwarzer". Ein Buch zum Schulterzucken.

Kehren wir also zu interessanteren Themen zurück. Der Marek sagt in diesem Interview nämlich noch viel mehr – dass die Grünen mehr in Wirtschaft machen sollen, zum Beispiel. Er spricht von seinen Kampf um einen Straßennamen und davon, dass sein Vater nicht nur eine, sondern zwei Seiten hat.

Mittwoch, 17. Januar 2007

Kleinstadtelli und das Mittelalter

Das Jahr 2006 stand unter einem unmittelalterlichen Stern. Ganz eindeutig. Nur ein Markt, nichts fertig gestellt, kaum etwas begonnen. Doch die ungeplante einjährige Pause hatte ihr Gutes: Das Jahr 2007 verspricht nämlich, unglaublich mittelalterlich zu werden. Christian von Wodensethe, von dem ich an anderer Stelle bereits berichtete, muss – unfreiwilligerweise – eine neue Gruppe aufbauen. Und ich werde mit von der Partie sein – als Isolde von der Ilmenau. Die Zeit: Hochmittelalter. Die Gegend: Niedersachsen, Richtung Bremen. Mein Status: Klar, nicht der höchste. Hängt davon ab, was mein Woll- und Leinenstoff hergibt und davon, was in dieses Lager passt. Der Anspruch: Alles, was nicht belegt ist, gab es schlicht nicht. Zumindest so lange, bis es belegt ist.

Was für ein Projekt für dieses Jahr. Ich brauche ein Kleid. Ein Messer. Einen Löffel. Möglicherweise eine Nadelbinden-Nadel, die auch ins Hochmittelalter passt, falls meine beiden so gar nicht gehen. Einen Hundeknochen, aus dem ich Brettchen machen werde. Brettchenwebkenntnisse. Brettchenwebmuster des Hochmittelalters. Und wahrscheinlich tausend andere Sachen, über die mich – und drei andere Interessierte – Christian und Eike in ein paar Wochen aufklären werden.

Seit sechs Jahren treibe ich mich schon auf Märkten herum. Jetzt wird’s ernst. Das erste Etappenziel: Eine Cotte. Ich glaube, das wird ein ereignisreiches Jahr.

Dienstag, 16. Januar 2007

Französisch für Faule

Sie müssen heute nach Frankreich, verstehen kein Wort der Landessprache und verständigen möchten Sie trotzdem irgendwie?

Beim Sprachbloggeur lernen Sie alles, was Sie brauchen, um sich den Franzosen verständlich zu machen. Und als Zugabe gibt’s noch Tunesisch. Und das alles in ein paar Minuten. Und schon stellt sich die Frage: Wieso kann ich noch nicht 30 Sprachen?

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12