Montag, 25. Juli 2005

Carmina Burana wird Cantus Buranus

Wahrscheinlich wurden die Jungs von Corvus Corax einmal zu oft mit Carl Orff in Verbindung gebracht: Die Carmina Burana heißt jetzt Cantus Buranus, wie die Gothische Allgemeine berichtet. Auch gut. Ich kann mir zwar keine Namen merken, aber bis zum Wacken Open Air müsste ich den Namen eigentlich gewechselt bekommen - auch wenn es nur noch 10 Tage sind.

Merci beaucoup!

Ich gebe zu, auch ich gehöre zu den Menschen, die sich für wundervolle Stunden viel zu selten bedanken. Und dabei ist es doch etwas Besonderes, ein paar Stunden nichts als glücklich zu sein. Und sich ganz fallen zu lassen in eine ungewöhnliche Situation, die nicht zuletzt deswegen ihren ganz eigenen Charme hat. Also: Merci beaucoup! Und weil der Mensch, den’s betrifft, hier nicht liest, muss ich jetzt unbedingt telefonieren.

Vollmondsalami - die Esoterikmasche verselbstständigt sich.

Der Esoterik-Hype treibt mitunter seltsame Blüten: Die Fleischerei Ludwig im hessischen Schlüchtern stellt jeden Monat Vollmondsalami her - natürlich in der Vollmondnacht und damit mit den "geheimnisvollen Kräften des Mondes" und nach einem alten Spezialrezept hergestellt.

Das mag ja noch ganz witzig sein, aber Wurst mit "mystischer Wirkung" ist dann doch etwas hart. Was soll das wohl für eine mystische Wirkung sein? Ess ein Stück Wurst am nächsten Vollmond und du kannst in die Zukunft sehen? Doch damit nicht genug: Weil die Salamischeiben rund wie der volle Mond sind, was bei Salami naturgemäß so gut wie nie vorkommt, macht sie hellwach, gute Laune (weil Laune halt von Luna kommt), hebt das Selbstwertgefühl und ist sogar gut für die Potenz.

Und wem dieser Unsinn noch nicht genug ist, lasse sich diesen Satz auf der Zunge zergehen: "Eine neue Wurst ist geschaffen!" Ich sehe einen neuen Filmtitel: "Frankensteins Würste" - und das ganz ohne Vollmondsalami.

Mittwoch, 20. Juli 2005

Wir bloggen in Frieden

Endlich ist das Rätselraten, ob die ganze Bloggerei sinnvoll ist oder nicht, endgültig vorbei: Die amerikanische Firma MindComet lädt zum Bloggen für Aliens ein, berichtet T-Online. Per Satellit werden die Einträge ins All geschossen, um den Außerirdischen ein realistischen Einblick in menschliches Alltagsleben gewähren zu können. Um moralische, religiöse oder sonstwelche Tabus nicht aus Versehen zu brechen, müssen die Einträge jugendfrei sein. Ob jemand übers Wetter oder übers Nadelbinden schreibt, ist aber egal. Unklar bleibt nur noch, ob die Außerirdischen schon bereits sind für Blogs und die Ergüsse überhaupt lesen wollen. Aber das ist nebensächlich. Vorerst.

Dienstag, 19. Juli 2005

Von militärischen Drohgebärden

Schon peinlich, wenn das Ego größer ist als der gesunde Menschenverstand. Für unbeteiligte Leser allerdings furchtbar lustig.

Montag, 18. Juli 2005

Schwarzfahren mal anders

Ein Szenario: Mama, Papa, Kind machen sich auf in den Heide-Park in der Nähe des niedersächsischen Städtchens Soltau, um den einen oder anderen Adrenalinstoß mitzunehmen, sich ein paar Delfine, Seehunde und Piraten anzusehen oder auch einmal ganz gemütlich auf einem Floß dahinzuplätschern. Und auf einmal bleibt den Eltern der Mund offen stehen und das vorlaute Kind fragt arglos: „Mamaaaa, warum hat der Mann einen Rock an?“ Oder: „Mamaaaaaaa, wieso laufen die alle schwarz rum?“ Und der idyllischen Kleinfamilie kommen 200 Grufties entgegen, die sich zielsicher Richtung Loopingbahn bewegen.

Kann nicht sein? Kann doch sein! Wenigstens einmal im Jahr. Da macht sich nämlich Schwarzvolk zu den Darktours auf und den Heide-Park unsicher. Der Heide-Park-Express: pechschwarz. Die Schiffsschaukel: pechschwarz. Die Wildwasserbahn – richtig: pechschwarz. Und dazu eine tolle Atmosphäre, nette Leute und Muskelkater in den Lachmuskeln. Nächstes Jahr bin ich garantiert wieder dabei. Prädikat: Besonders wertvoll!

Kleinstadtelli, die Kriegerische, äh, Zügellose

Im Februar habe ich eine Karte des mittelalterlichen Orakels der Tugenden gezogen – klar, dass ich mich in diesem Jahr mehr auf die Tugend der Genügsamkeit besinnen sollte und ebenfalls klar, dass ich das bislang nicht wirklich getan hatte, wie unter anderem ein Blick auf meinen kleinen, sorgsam kultivierten Bauch beweist. Bei Pfosten habe ich den Link zum Todsünden-Test wiederentdeckt. Nach wie vor habe ich einen „latenten Hang zur Wollust mit nicht zu vernachlässigender Affinität zur Völlerei“. Oh Gott! Da hätte ich ja prima in römische Orgien gepasst. Und dabei mag ich die römische Kultur nicht mal, obwohl oder gerade weil (das lässt sich nicht mehr rekonstruieren) mein Vorname auf den römischen Kriegsgott zurückgeht. Viel schlimmer ist aber, dass ich offensichtlich Therapiebedarf habe. So heißt es am Testende weiter: „Wir empfehlen so oder so einen Besuch der
multimedialen Lesung 'Die 7 Todsünden'
der hilft, mit Ihrer Sündenveranlagung umzugehen.
Und dabei bin ich doch nur eine arme Sünderin?!

Ein Vierteljahrhundert

Noch einen Monat darf ich sie genießen, die unbeschwerte Zeit, in der ich nur zwei Jahrzehnte und ein paar Kekse alt bin. Und dann habe ich ein Vierteljahrhundert hinter mir. Was für eine Zahl! Ob ich am Morgen meines Geburtstages eine Unzahl neuer Falten entdecke? Eventuelle graue Haare sind glücklicherweise unter der Tönung verborgen. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sich ein wie auch immer geartetes Erwachsensein weder mit 25 noch mit 70 einstellen wird, rätsel aber noch, ob man sich mit einem Vierteljahrhundert auf dem Buckel irgendwie anders fühlt. Ich werde vorsorglich versuchen, diesen Monat so gut wie möglich zu genießen, was in dieser Jahreszeit auch nicht allzu schwer fällt. Ansonsten warte ich gelassen auf den Startschuss zum alt werden. Wäre ja auch noch schöner!

Freitag, 15. Juli 2005

Achtung, Bombe!

Der Terror verändert die Welt, ob die Welt nun will oder nicht. Ihr bleibt nur zu entscheiden, wie sehr sie sich von ihm beherrschen lässt. Noch nie habe ich Bombenalarm in einem Bahnhof miterlebt – bis heute morgen. Kleinstadtelli stieg nichts ahnend aus dem Zug und wollte das Bahnhofsgebäude über die so genannte Wandelhalle verlassen. Die war aber komplett gesperrt. Und mein Herzklopfen war da, ein leichtes Gefühl von Angst, Panik, geschürt durch die Menschemassen, durch die ich mich wühlen musste, um an den anderen Ausgang zu gelangen. Am Tageslicht angekommen, sah ich fünf bis sechs Feuerwehrwagen, ein Blick auf die Seite des Abendblatts bestätigte meinen Verdacht: Bombenalarm im Hauptbahnhof war im Newsticker zu lesen – das Wörtchen „erneut“ ließ mich stutzen. Schon gestern abend hatte ein in Zeitungspapier gewickeltes Handy Verdacht erregt. Hoffentlich bleibt es bei Verdachtsmomenten.

Ach, die bösen Raubkopierer!

Die Lobby der Musikindustrie lauert überall: Fabian Keil hat gravierende Fehler in der Stellungnahme des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zum Thema Urheberrecht und Kopierschutz entdeckt - ganz abgesehen von ziemlich peinlichen Deppenapostrophen. Er war so freundlich, die Behörde darauf hinzuweisen und erfuhr, dass das BSI seine Erkenntnisse dem Bundeskriminalamt verdankt und im übrigen keine Veranlassung sieht, an der Publikation etwas zu ändern. Erschütternd, dass den Beamten die Bedürfnisse der ach so gebeutelten Musikindustrie offensichtlich wichtiger zu sein scheinen als geltendes deutsches Recht. Und das alles nur wegen den den Herren Lobbyisten die Haare vom Kopf fressenden Raubkopierern, die bekanntlich schon in jedem Babybettchen zu finden sind.

Via Law Blog.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

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Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12