Freitag, 10. Juni 2005

Voll verkabelt

Da ich mich heute ja schon mit schweißtreibenden Grundsatzfragen auseinandergesetzt habe, macht es auch nichts mehr, sich wieder einmal den Fragen von Gimme Five zu widmen.

1. Hast du ein Handy?
Nein. Zwei. Meinen ältesten Handyknochen habe ich Body Shop gespendet und ein altes Nokia-Handy liegt bereit, falls mein Siemens den Geist aufgeben sollte.

2. Wenn ja, was für eins?
Siemens 65 V und Nokia 3310. Schlimm, so ein relativ neues Handy zu haben. Ich trauere immer noch dem Siemens S6 D hinterher. Und nun hat Siemens auch noch seine Handy-Sparte verkauft.

3. Hast Du eine Digicam?
Ja. Im Siemens Handy. Und eine furchtbar schlechte Webcam habe ich auch. Allerdings träume ich eher von einer Olympus mit 5 Mio. Pixeln. Leider ist mein Geldbeutel entschieden dagegen.

4. Ohne welches technisches Ding könntest Du nicht mehr auskommen?
Computer.

5. Begründe ...
Ist natürlich schwierig, sich für ein Gerät zu entscheiden, zumal das Wort "technisch" nicht eben eindeutig ist. Ich habe die möglichen Geräte auf die beschränkt, die Strom benötigen, damit ist ein E-Herd durch einen Gasherd ersetzbar. Elektrisches Licht ist eh nicht so schön wie Kerzenlicht und waschen kann ich zur Not auch mit der Hand.
Also kommen wir zum Schnick-Schnack. Und da ist der Computer defintiv am vielseitigsten: Kontakte pflegen, bloggen, schreiben, arbeiten, informieren, layouten, selbst spielen lässt sich mit dem Ding - was will man mehr?

Kleinstädtische Großstadtfragen I.

Warum tragen Hans-Hummel-Figuren plötzlich HSV-Trickots?
Und wieso nicht alle?
Und wieso nicht St. Pauli?
Und wieso frage ich mich das überhaupt?

Nadelbindische Kryptik die erste

A: "Ah, Kleinstadtelli strickt wieder!"
K: "Nein, guter Mann, ich nadelbinde!"
B: "Sag ich doch, Kleinstadtelli häkelt!"
K: "Nein, ich nadelbinde."

Eine Woche später:
A: "Na, willst du wieder stricken?"

Mittwoch, 8. Juni 2005

Das Urteil am Kreuzweg

Historischen Romanen stehe ich gemeinhin skeptisch gegenüber, sind sie doch äußerst selten nach meinem Geschmack geschrieben. Doch Das Urteil am Kreuzweg von Iain Pears ist absolut empfehlenswert.

Unversehens fühlt sich der Leser in die Universitätsstadt Oxford ins Jahr 1663 versetzt und erfährt vom Venezianer Marco da Cola, was sich aus seiner Sicht so alles zugetragen hat. Dr. Robert Grove wird tot aufgefunden, der Verdacht liegt nahe, dass er an einer Arsenvergiftung gestorben ist und die Indizien sprechen mehr und mehr gegen Sarah Blundy, ehemalige Hausangestellte Dr. Groves. Wie nebenbei bekommt der Leser ein Gefühl für das Denken dieser Zeit, natürlich auch den einen oder anderen historischen Hinweis.

Das beste an diesem umfangreichen Buch ist allerdings die Technik: Nach etwa 200 Seiten beendet da Cola seinen Bericht, den Jack Prestcott, John Wallis und Anthony Wood zum Anlass nehmen, ihre – jeweils völlig andere – Sicht der Dinge darzulegen.

Offen und schonungslos zeigt Pears die schlechten – aber auch die guten – Seiten seiner Charaktere, die ihre Meinung durchaus glaubwürdig vertreten.

Donnerstag, 26. Mai 2005

Sommerfeeling in der Kleinstadt

Nun endlich ist es da, das Sommergefühl. Noch nicht so ausgeprägt, dass ich "Sommertag" von Subway to Sally im Kopf hätte, aber das war nach dem einen warmen Tag auch nicht zu erwarten.

Ein schönes Gefühl, einen kurzen Rock ohne Gänsehaut tragen zu können, obwohl ich im Geiste schon wieder die Mitkleinstädter ob der "unerträglichen Hitze" ächzend klagen höre. Irgendwie tröstlich, dass das obligatorische Mecker-Gezeter auch von Großstädtern mit geradezu wollüstiger Hingabe praktiziert wird.

Doch auch das schönste Wetter hat seine Schattenseiten: Testosteronüberfütterte Autofahrer jagen durch die Stadt - wahlweise in Schrottschesen, die einzig durch den Rost zusammengehalten werden, die dafür aber die ganze Stadt mit Technoklängen bedenken, oder in heraugeputzten Cabrios, die sie für ein Aphrodisiakum halten. Jeder muss wohl den Sommer auf seine Art genießen. Ich persönlich jedenfalls vermag einem Sommertag im Auto nichts abzugewinnen.

Reise durch die Jahrhunderte

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, begab ich mich am letzten Wochenende auf die Reise in die Nähe von Schladen, um den Mittelaltermarkt der Kaiserpfalz Werla zu genießen. Nicht nur, weil Borre gestern schon ungeduldig fragte, wie es denn nun gewesen sei, sondern auch, um das Spektakel entsprechend zu würdigen, werde ich nun Bericht erstatten.

Schon die Autofahrt war hochinteressant: So waren Madman und ich auf der Hinfahrt der Meinung, uns verfahren zu haben und stellten voller Erstaunen fest, dass wir absolut richtig lagen. Dafür war es auf der Rückfahrt genau anders herum und ich hatte die zweifelhafte Ehre, mich durch Braunschweig quälen zu müssen – natürlich, ohne eine halbe Stunde lang zu wissen, wo denn wohl die richtige Richtung ist. Erfreulicherweise hat die Rückfahrt aber nicht wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen.

Wie die meisten Besucher waren auch wir nicht gewandet, hätte unsere Tracht doch den geübten Blicken der Akteure in puncto Authenzität in keinster Weise standgehalten. Gleich hinter dem Eingang erwarteten uns Bier- und Bratwurstbuden, die uns einander unsicher anblicken ließen: Hatte sich der Weg etwa doch nicht gelohnt? Dann gingen wir hinunter zu den Zelten, die von oben gar nicht zu sehen waren und revidierten unseren Eindruck postwendend, waren doch Akteure aus ganz Europa eingereist, um einen eindrucksvollen Blick in die europäische Geschichte vom 10. bis zum 15. Jahrhundert zu gewähren.

Es wurde genäht, gestickt, gesponnen und mit Brettchen gewebt, allerdings konnte ich niemanden entdecken, der sich in Nadelbindung versuchte. Schade eigentlich, hätte ich die Technik doch gerne mal nicht nur auf Fotos oder Zeichnungen, sondern in natura gesehen. Doch die Stickarbeiten boten viel Inspiration und sollte meine Gewandung fertig sein, werde ich sie sicher mit Stickereien verzieren. Das war längst nicht alles: Hier referierte ein Templer ganz frei und enthusiastisch über seinen Orden, dort ließ sich etwas über die Arbeit des Medicus’ erfahren, es wurde gekocht, Metall bearbeitet, Horn und Holz geschnitzt, sogar Eisenverhüttung betrieben, ein ungarischer Krieger zu Grabe getragen und Tischsitten erläutert.

Und damit sich die Besucher nicht in der Zeit verirrten, waren die einzelnen Epochen in Zeitinseln unterteilt. Man musste gut zu Fuß sein, um das weitläufige Areal – natürlich mehrfach – zu umrunden, entsprechend fühlten sich abends auch meine Füße an. Natürlich konnte man auch eine ganze Menge kaufen: Mit Wolle hangenähte Gewandungen mit wunderschönen Stickereien aus Osteuropa, brettchengewebte Borte, Repliken von Glasperlenketten, Gürtelschnallen, Holzbesteck, Holz- und Hornbrettchen und Nadeln aus Metall oder Horn. Ich nadle mit einer Nadel aus Horn, die zwar dafür gar nicht gemacht ist, aber sich ganz wunderbar eignet mit ihrer dreieckigen Form. Und da ich nur eine einzige hatte, kam ich nicht umhin, mir eine weitere zu kaufen. Hier gibt es ein – zugegeben furchtbares – Foto von der Nadel. So eine filigrane Nadel ist leider kein gutes Motiv für Webcam und Handykamera.

Klar, dass auch Ritter und Bogenschützen unterwegs waren. Die Vorführung “Hollywood und die Wahrheit dahinter – eine mittelalterliche Schlacht” war informativ und unterhaltsam. Wer kann sich bei Kommentaren wie “Ich will mehr Splatter sehen!” oder “So. Das war jetzt die Hollywood-Schlacht. Und nun machen wir’s richtig, schließlich geht es ja nicht darum, filmgerecht zu sterben, sondern eine Schlacht zu gewinnen.” schon das Schmunzeln verkneifen?

Und weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, gibt’s hier, hier, hier, hier und hier ganz viel zum angucken.

Mittwoch, 25. Mai 2005

5 Fragen

Es gibt Tage, da schreien die Fragen von Gimme Five viel lauter als sonst nach Antwort. Einfach nur so. Und vor einem Hörsturz antworte ich lieber.

1. Welchen Urlaubsort ziehst du vor - Karibik oder Alpen?
Bei dieser Auswahl definitiv Karibik. Obwohl mir Ostseestrand oder Heide auch langt.

2. Schiff oder Flugzeug?
Schiff. Wenn man schon das Wasser genießen kann, sollte man das auch tun. Und für ein Wochenendtrip nehme ich dann das Flugzeug.

3. Faulenzen oder Wassersport?
Nichts dergleichen. Die Gegend erkunden, alte Gemäuer ansehen, Museen besuchen, etc.

4. Gemütliches Restaurant oder Stranddisco?
Gemütliches Restaurant. Defitnitiv. Und wenn das schließt, gemütliche Bar. Meinetwegen bis um 5.

5. Dein Traumziel?

Irland. Für die Seele. Island. Für die Ruhe. Mexiko. Für die Sinne.

Donnerstag, 19. Mai 2005

Kleinstadtelli, ein D-Mensch

Wieder ein Test, an dem ich nicht vorbeigehen konnte, dieses Mal allerdings von Brigitte, ausgearbeitet von der Psychologin Eva Wlodarek, die die Menschen in Buchstaben aufteilt. Ich zum Beispiel bin ein D-Mensch. Übersetzt heißt das: Mein Naturell hat sich wieder einmal bestätigt. Veränderung ist nämlich alles für D-Menschen, rief mir die Erklärung höhnisch entgegen. Kaum kennen sie sich auf einem Gebiet aus, sind sie gelangweilt und brechen zu neuen Ufern auf. Ja. Ich weiß. Der Nebeneffekt dieser Angewohnheit ist allerdings sehr angenehm:

Kreativität durchdringt das Leben, das zu Ihnen passt. Es erlaubt Ihnen, in vielen Bereichen schöpferisch tätig zu werden, und bietet das richtige Maß an Inspiration und Abwechslung.

Den Rat, auf meine Intuition zu hören, weil Verstand und Gefühl eigentlich ständig im Clinch liegen, habe ich mir selbst bereits gegeben – vor allen Dingen, nachdem zweimal nicht auf die Intuition hören zweimal eine furchtbar dumme Idee war. Aber dennoch: Vielen Dank.

In mannlosen Zeiten

Stell dir vor, du hättest einen Mann und auf einmal wär er weg. Nicht mal für immer, sondern nur kurz im Urlaub, länger auf Geschäftsreise oder noch länger im Austausch. Was könntest du tun? Du könntest ihm hinterherleiden, jede Station seines Weges im Geiste mit ihm gehen. Du könntest dir auch vorstellen, wie viele Frauen dir gefährlich werden könnten und vor lauter Eifersucht irgendwann seine Klamotten – ordentlich zerschnitten – aus dem Fenster werfen. Du könntest die Zeit aber auch in vollen Zügen genießen. Dinge tun. Nur für dich. So wie Daniela Herger. Zum Beispiel.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12