Ab 2007, also nicht ganz in einem Jahr, darf auch ich 17,03 Euro pro Monat an die GEZ bezahlen, weil ich einen Computer mit Internetanschluss mein Eigen nenne. Das ist halt so. Eine vernünftige Begründung, warum die GEZ sich erdreistet, Unternehmen, Freiberuflern und den 2 Prozent der Privathaushalte, die aus GEZ-Sicht abstrusen Gründen keinen Fernseher besitzen, dieses Geld abknöpfen wird, habe ich noch nicht gelesen - außer den natürlich, dass die arme, immer um Gebühren geprellte GEZ vermeiden möchte, dass
sich jemand durch die Anschaffung neuartiger Geräte als Ersatz für herkömmliche Geräte der Gebührenpflicht entzieht.
Schön für die GEZ, dass sie aus dieser Vorsichtsmaßnahme gute 163 Millionen Euro ziehen kann. Pro Jahr.
Und damit diese horrende Zahl auch ja nicht auffällt, werden natürlich auch postwendend Begründungen dafür geliefert, warum dieses aus meiner Sicht abstruse Gesetz ja eigentlich keine Rolle spielt:
Die Rundfunkgebühren, die ab Anfang 2007 für internetfähige PCs fällig werden, sind für die Wirtschaft ein Betrag, der deutlich unter der Peanutsgrenze liegt.
Regierungssprecher von Rheinland-Pfalz, 2004.
SPIEGEL ONLINE: Es soll ja auch Menschen geben, die bewusst auf ein Fernsehgerät verzichten. Müssen die für ihr Telefon jetzt trotzdem zahlen?
Ohliger: Es gibt also [Anmerkung von Kleinstadtelli: Also? Wieso also?] nur einen sehr kleinen Kreis von Haushalten, die kein Fernsehen nutzen, zum Beispiel aus religiösen Gründen. Ich glaube kaum, dass hier Fernsehen per Handy eine Rolle spielen wird. Das Problem ist völlig überbewertet und spielt eigentlich keine Rolle.
Eckhard Ohlinger, Leiter der Abteilung Recht und Personal bei der GEZ.
Ist ja schön, dass Menschen wie ich keine Rolle spielen. Und sehr interessant, dass sich der werte Herr in der Hauptsache nur religiöse Gründe vorstellen kann, aus denen man keinen Fernseher hat. Dieser Nachsatz klingt auch ganz bestimmt nur zufällig nach durchgeknallten Sektenmitgliedern.
Dazu passt ein Statement aus einem Artikel des aktuellen KulturSpiegel, das im Kern besagt, dass Menschen, die sich ihre Informationen und das, was sie sehen möchten, aus Internet selbst zusammenstellen, über kurz oder lang zu einseitigen Dumpfbacken werden, weil sie sich eben nicht mehr von Onkel GEZ und Tante Kabelfernsehen berieseln lassen und nur noch Dinge sehen, die ihrer Meinung entsprechen.
Da muss man sich wirklich fragen, wie die Menschheit all die Jahrtausende ohne Fernsehen überleben konnte. Das Fernsehen, unsere Rettung? Muss ja. Den faden Geschmack von Propaganda auf meiner Zunge habe ich bestimmt nur von meinen einseitig ausgewählten Informationsquellen. Ich Dumpfbacke, ich.
Die verwendeten Zitate stammen aus den Artikeln
hier und
hier.