Kurioses, Aufregendes und Furchtbares

Dienstag, 17. Juli 2007

Untergang des Abendlandes?

Alice Schwarzer macht Werbung für Bild. Und wie es scheint, bin ich nicht die einzige, die das nicht versteht.

Freitag, 29. Dezember 2006

Der Innenminister, dein Freund und Helfer

Neulich verkündete er, das Renteneintrittsalter von 67 Jahren sei nicht das Ende, weil Altersarbeit "wahrscheinlich das wirksamste Vorsorgeprogramm gegen die Verbreitung von Demenz" sei.

Das nenne ich doch mal Politikerdeutsch in Reinform. Was würden wir nur machen, wenn wir den Schäuble nicht hätten? Richtig, werter Leser: Ab dem 68. Geburtstag blöde vor uns hinsabbern. Da bin ich ihm aber dankbar, dem Herrn Schäuble. Und dem kleinen Kobold in meinem Kopf, der mir beharrlich einflüstert, dass die weitere Erhöhung ja eher was mit Misswirtschaft, falsch verstandener Versicherung, Habgier und Unfähigkeit zu tun hat, diesem frechen Kobold bläue ich auch noch die Schäubl’sche Wahrheit ein.

Gefunden bei den Zeitspuren.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

Ham wa nich

Et war eenmal der kleene Ronny ... *räsuper* Also.

Ein gewisser Ronny, Student seines Zeichens, ist mit einer beeindruckend konsequenten Berliner Schnauze ausgestattet. Und dieser Ronny stürzte sich in das Abenteuer, ein Zusatzticket zu seinem Semesterticket zu bekommen. Und was er dabei so erlebte und ob er Erfolg hatte oder nicht, erzählt er – natürlich im schönsten Berliner Dialekt – bei Lim_Dul.

Freitag, 8. Dezember 2006

Seltsames Weihnachtszeuch die I.

Das dritte Weihnachten arbeiten in der Nähe einer der Haupteinkaufsstraßen der Großstadt entlockt mir höchstens noch ein seufzendes Schulterzucken. Dem Rumgeschiebe und -geschubse, den rummotzenden Geschenkejagern, den Auf-gar-keinen-Fall-Beiseitegehern und vor allen Dingen der schlechten Laune, die einem aus fast jedem Gesicht wie ein schlecht isolierter Castorbehälter entgegenstrahlt, entziehe ich mich durch Umwege und völliger Konsumverweigerung.

Beim ersten Mal, also zu der Zeit, als ich meine Leutchen nicht wegen Weihnachten, sondern der dunklen, kalten Jahreszeit wegen beschenkte – ausdrücklich nicht an Weihnachten –, stand nach drei Tagen fest: Das ist der letzte Dezember, den ich mit Geschenke kaufen verbringe. Die dunkle, kalte Jahreszeit kann man nämlich auch ganz einfach mit Keksen vertreiben. Oder einem ausgiebigen Brunch. Oder so. Die Mordgelüste nahmen nämlich überhand, die Nerven lagen blank und in Anbetracht der Tatsache, dass ich in dieser Jahreszeit ohnehin eher zu den depressiven Zeitgenossen gehöre, fand ich es überhaupt nicht sinnvoll, mich mit miesgelaunten, ignoranten, genervten, wütenden und fantasielosen Menschen zu umgeben, in deren leeren Augen die Hoffnungslosigkeit eines jährlich wiederkehrenden, jährlich vermurksten, aber nichts desto Trotz geschenkreichen Weihnachtsfestes zu lesen ist.

Mittlerweile habe ich so viel Distanz zu dieser Einkaufsmasse, dass mich das Paradoxon Fest der Liebe/Einkaufsschlacht eher amüsiert als schockiert. Das liegt möglicherweise auch an seltsamen Umfragen seltsamer Radiosender, bei denen dann rauskommt, dass es Leute gibt, die meinen, Weihnachten wäre von Coca Cola erfunden worden. Und dabei hat Coca Cola nicht mal den Weihnachtsmann erfunden. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, und soll ein andermal erzählt werden. (Übrigens das erste Mal, dass ich offiziell aus Michael Endes „Unendliche Geschichte“ klaue zitiere.)

Wie auch immer. Eigentlich gibt es nur einen Grund, warum ich meine geschätzten Leser in diesem Jahr nicht vor der Weihnachtskeule bewahre, genauso genommen ist sogar nur ein Wort Schuld: Weihnachtsbaumschürze. In einem Prospekt, der einem der beiden kleinstädtischen Anzeigenblattern beigelegt war, wurde so etwas nämlich angeboten. Also. Eine Weihnachtsbaumschürze. Damit der Weihnachtsbaum sich nicht bekleckert. Oder damit niemand sehen kann, wie hässlich der Baumschmuck wirklich ist. Oder als „Kleines Schwarzes“. Oder ... wie? Ich hoffe, dieses komische Dingens wird kein neuer Trend – irgendwann ist selbst bei Weihnachten die Lächerlichkeitsgrenze erreicht.

Donnerstag, 30. November 2006

Zu Hülf!

Deutschland ist, das wird kaum einer bestreiten, ein geradezu inbrünstig bürokratisches Land. Hierfür will eine Genehmigung eingeholt, dafür ein bestimmter Schein vorgelegt werden.

So habe ich beispielsweise einen Freund, der sich als Ich-AG selbstständig machte - und auch auf dem Amt bei der Agentur für Arbeit keinen Zweifel daran ließ, dass er handwerkliche Arbeiten aller Art anzubieten gedachte. Der Mitarbeiter besagter Agentur nahm das wohl schulterzuckend so hin, besagter Freund putzte unter anderem auftragsgemäß ein Haus, normalerweise eine Malerarbeit. Das wiederum hat ein geschäftiger Mitarbeiter meiner Lieblingskleinstadt gesehen, der ihn darauf aufmerksam machte, dass er solche Arbeiten nur ausführen dürfe, wenn er einen Malermeister beschäftige. Sicherlich gilt dies auch für Zimmermanns-, Steinsetzer- und viele andere handwerkliche Arbeiten, die besagter Freund natürlich auch angeboten hat und vor denen ihn besagter Agenturmitarbeiter sicherheitshalber nicht gewarnt hat. Und natürlich wurde es teuer: 4.000 Euro für den Auftraggeber, 3.000 Euro für besagten Freund.

Ich selbst hatte in diesem Jahr auch ein sehr interessantes Erlebnis: Mir wurde zum ersten Mal mein Konto gepfändet. Doch damit nicht genug: Das Konto wurde gepfändet, weil das Finanzamt meiner Lieblingskleinstadt unglaubliche 5 Wochen auf die riesige Summe von 87 Euro warten musste. Hierbei handelt es sich um meine Kfz-Steuer, deren umgehende Bezahlung ich schlicht vergessen habe. Doch damit nicht genug: Das Konto wurde also gepfändet, natürlich, damit mir das auch richtig weh tut, am Anfang des Monats, also dann, wenn Miete etc. bezahlt werden wollen, die besagten 87 Euro plus etwa 30 Euro Bearbeitungsgebühr meinem Konto entnommen und das Konto wieder freigegeben. Die Bankpraxis sieht dann so aus, dass das Geld 2 Wochen auf einem Extrakonto gebunkert wird, weil ja durchaus die Möglichkeit besteht, dass ich Widerspruch einlege. Man sollte annehmen, solche Feinheiten seien auch dem Finanzamt bekannt, wenn sie schon so fix beim Pfänden sind. Doch weit gefehlt: Etwa 2 Wochen nach der Pfändung flatterte mir von meinem Lieblingslandkreis die Nachricht ins Haus, dass ich mein Auto ab sofort nicht mehr bewegen dürfe, weil das Finanzamt nach wie vor vergeblich auf diese unglaublich großen Steuerbetrag warte. Außerdem habe ich innerhalb von einer Woche mit Nummernschildern dort aufzutauchen, damit das Auto zwangsabgemeldet werden könne. Ein belustigter Anruf beim Landkreis und ein zorniger Anruf beim Finanzamt später war klar, dass diese vermaledeite Steuer auf dem Konto des Finanzamts eingegangen sei. Die Sache wäre also erledigt, wenn nicht dem Landkreis durch dieses Schreiben auch noch etwa 30 Euro Kosten entstanden wären, die der Landkreis nun bei mir einfordert, obwohl ja das Finanzamt das verschusselt hat. Nun muss ich also dem Landkreis klarmachen, dass das Finanzamt hier der richtige Ansprechpartner ist und dem Finanzamt, dass es diese Kosten gefälligst zu zahlen hat. Bei dem Gedanken an den zähen Kampf, der mir wegen der paar Kröten ins Haus steht, bin ich fast versucht, einfach zu zahlen. Glücklicherweise ist (noch) mein Gerechtigkeitssinn stärker.

Ich könnte noch diese oder jene Begebenheit zum Besten geben, um zu erklären, warum ich jeden verstehen kann, der angesichts blöder Behörden und hinterlistiger Versicherungs- oder Bankvertreter den Kopf in den Sand steckt. Doch das ist eigentlich gar nicht die Botschaft dieses Beitrages. lukUHLus, ein Blogger, den ich erst kürzlich entdeckte, dessen Ansichten mir aber sehr gefallen, gehört(e) nämlich zu den Straußvertretern, die meinen, es reiche, Briefe nicht zu öffnen, um Schaden abzuwenden. Und nun steckt er tief im Schlamassel und muss dem Finanzamt in einem halben Jahr 13.000 Euro bezahlen, um den Schaden zu begrenzen. Da aufgrund anderer widriger Umstände seine Bonität die nächsten Jahre sozusagen nicht vorhanden ist, bittet er die Bloggergemeinde um Hilfe. Ein Kredit, eine Spende - jeder Fitzel könnte ihm helfen. Im Moment bin ich nicht in der Lage, ihm zu helfen, denn auch über meinem Kopf kreist der Pleitegeier, aber vielleicht fasst sich ja einer meiner Leser ein Herz? Oder trägt die Bitte weiter? Ein halbes Jahr ist Zeit, vielleicht kann ich bis dahin den Pleitegeier verscheuchen und auch helfen, man weiß ja nie. Ich wünsch dir bei diesem Projekt auf jeden Fall viel Erfolg, lukUHLus - auf das dieses Projekt Schule mache und noch vielen anderen Menschen helfe!

Mittwoch, 22. November 2006

Amok

Ja. Genau. Es ist natürlich viel einfacher, Ballerspielen die Schuld zu geben. Dann kann man das Geschehen leichter unter den Teppich kehren – und auf die nächste Tragödie warten. Bis zu dem Tag, an dem es gefährlicher ist, eine Schule zu besuchen, als am Straßenverkehr teilzunehmen. Oder dem Tag, an dem Mitleid, Toleranz, Verständnis, Güte, Hilfe oder Respekt voreinander ganz offiziell verpönt sind.

Dienstag, 10. Oktober 2006

Voodoo

Ja. Ich bin Opfer der Konsumgesellschaft. Und ich will diesen Messerblock. Ich brauche einfach einen roten Farbtupfer in meiner Küche. Das wusste ich auch schon, bevor ich die schwarze Variante bei den Essentialisten gesehen hatte. Ich hatte es nur semi-erfolgreich verdrängt, die Erinnerung daran in meine unbewusstesten Träume verbannt. Hach, da kommt man gleich wieder ins Schwärmen ...

Mittwoch, 27. September 2006

Ein gescheiterter Versuch

Regelmäßige Leser werden es wissen: Ich habe eine ununterdrückbare Abneigung der GEZ gegenüber. Das liegt zum einen an ihren seltsamen Methoden, an „ihr“ Geld zu kommen (so bekommt meine Mutter regelmäßig Post für ihren „Sohn“, der kurioserweise mit der männlichen Variante meines Namens ausgestattet ist, mit der Bitte, sich doch endlich mal anzumelden. Es ist sicher nur Zufall, dass vor 11 Jahren eine Anzeige in der örtlichen Tageszeitung erschien, in der mein Name versehentlich in der männlichen Variante gedruckt wurde. Dass diese Anzeige für Adressverlage interessant war, steht außer Frage, bekam ich doch eine lange Zeit lang Werbepost mit männlichem Adressat). Zum anderen stößt bei mir diese unsägliche PC-Gebühr sauer auf, an der – realistisch gesehen – wohl weder Verfassungsbeschwerde noch anderweitiges Gezeter etwas ändern werden, auch wenn ich es gern anders hätte.

Ein pfiffiger Internetprovider wollte nun Opfer dieser Gebühr entlasten und mit dem Tarif „No GEZ“ ein Angebot auf den Markt werfen, dass es unmöglich macht, Internetseiten der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu besuchen. Das ist ja löblich. Widerspricht dummerweise nur völlig dem GEZ-Gedanken. Schließlich muss ja auch heute schon für jedes Empfangsgerät gezahlt werden, unabhängig davon, ob es beispielsweise im Keller steht – oder im abgemeldeten Wagen eingebaut ist. Und wenn nun diese Empfangsgerät-Logik für PCs aufgeweicht würde, könnte es sicher eng werden für die GEZ – zumal es ja auch heißt, dass für jeden „internetfähigen PC“ die Gebühr fällig wird, und „fähig“ ist ja noch lange nicht online.

Übrigens müssen Freiberuflicher und Fernsehverweigerer wirklich dankbar sein: ARD und ZDF einigten sich kürzlich darauf, dass für PCs vorerst – kulanzweise – nur die Rundfunkgebühr fällig wird. Auf die Fernsehgebühr verzichten sie also noch ein Jahr. Oder zwei. Vielleicht auch zehn. Verhindern wird dieser Beschluss sie nicht. Doch seien wir dankbar für ein Jahr. Oder zwei. Oder zehn.

Doch ich schweife ab. Golem.de hat sie nämlich gefragt, die allwissende GEZ-Zentrale: Ist so ein Tarif möglich oder nicht? Die GEZ sagte – natürlich – nein. Und verzichtete bislang darauf, das auch dem Provider mitzuteilen. Man hat ja schließlich besseres zu tun.

Quelle.

Freitag, 22. September 2006

Wahrer Missionierungseifer

Jo mei, Herr Papst, das ist aber auch nix mehr mit diesem Christentum. Konvertieren Sie zum wahren Glauben, dann müssen Sie sich auch nicht entschuldigen.

Ist das jetzt mutig, wahnsinnig, weltfremd oder extrem gläubig? Mindestens aber dumm-dreist, oder? Das wäre ja so, als würde ich dem Papst schreiben, dass dieses Christentum ja schön und gut sei, aber das Heidentum ja nun bei weitem besser – schon weil’s älter ist – und er doch nun endlich seinem Irrglauben abschwören solle.

Aber spinnen wir die Geschichte doch weiter: Nehmen wir an, der Papst würde wirklich Moslem. Bliebe er dann noch Papst? Immerhin ist er ja Gottes Vertreter auf Erden und letzten Endes sind „Gott“ und „Allah“ ja identisch, nur die Informationen hörten die Gläubigen mit 600 Jahren Unterschied aus den Mündern unterschiedlicher Propheten. Unabhängig davon, ob das rein kirchenrechtlich möglich wäre oder nicht: Bevor Benedict konvertierte, würde er sicher an einem Unfall oder einem plötzlichen Herztod sterben, nehme ich jetzt mal frech an.

Wie sag’ ich’s meinem Lebensabschnittsgefährten?

Und wie werd’ ich eigentlich meinen Freund los? Wem die schnöde SMS noch nicht unpersönlich genug ist, der möge sich an den Schlussmacher wenden. Der holt sogar die Klamotten aus des Freundes Wohnung – wenn gewünscht. Und beendet die Beziehung ab 19,90 Euro. Natürlich klar dabei: Die emotionalen und aggressiven Fälle lehnt er ab – schließlich will er ja nicht in Herz-Schmerz-Debakel hineingezogen oder gar mit einem blauen Auge verziert werden. Wer will das schon? Bei einem 19,90 Euro-Auftrag! Das müssen Sie doch verstehen! Und schließlich kann man in solchen Fällen ja immer noch auf die SMS zurückgreifen. Und in ganz harten Fällen auf diese Schlägertrupps, die doch auch von dubiosen Inkassobüros angeheuert werden. Die schinden doch bestimmt Eindruck. Mal sehen, wann sich der nächste Trupp die Geschäftsidee sichert: Wir beenden Beziehungen - hart, aber ohne Rumgeflenne.

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12