Kulturelles

Freitag, 22. April 2005

Music for free

Amazon macht’s Gratis-Saugern einfach und hat alle 200 MP3-Songs, die es bei Amazon gibt, auf eine Seite gestellt, entdeckte der Schockwellenreiter.

Und im Blog London Leben sind schlappe 268 MP3-Blogs aufgelistet, war bei Netzpolitik zu lesen.

Wem das noch nicht reicht: Bei Tonspion sind auch noch unzählige MP3-Dateien zu finden.

Na dann: Fröhliches Stöbern!

Dienstag, 19. April 2005

Wie Zahnschmerzen

Ich kann nicht behaupten, dass mich ein Ausflug in die Großstadt noch aus dem Gleichgewicht zu bringen vermag. Bin ich doch 4 bis 5 Tage die Woche ohnehin im Feindesland. Und es ist wirklich schön, mal den Kleinstadtmief hinter sich zu lassen, die Anonymität der Großstadt zu genießen und sich durchs nächtliche Getümmel zu schieben.

Schön, wenn solche Abende ganz gemächlich beginnen. Im Lehmitz zum Beispiel, das die Stammkneipe eines örtlichen Fußballvereins sein soll. Immerhin der erste Laden, in dem ich „Ohne dich“ von Selig hörte. Nicht gerade Mainstream und etwas, das den Laden durchaus in meiner Gunst steigen ließ. Dummerweise trat irgendwann eine Band auf, deren Name sowohl ich als auch meine Begleitung in die hinterste Ecke unseres Bewusstseins verbannt haben. Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als eigentlich gute Musik, die dadurch verdorben wird, dass die eigentlich gute Sängerin krampfhaft versucht, eine Tonlage zu treffen die einfach nicht die ihre ist. So etwas verursacht Zahnschmerzen, zumindest Zahnschmerzgesichter. Da hilft es auch nicht, dass besagte Sängerin betont lasziv die Augen aufschlagend über den Thresen stolzierte.

Kleinstadtelli goes Sprachblog

Nein, eigentlich hatte ich nicht vor, hier in diesem Blog auf der deutschen Sprache herumzureiten, es sei denn, ich stelle Bücher wie dieses vor. Aber wenn man häufiger als zehnmal die absolut falsche Schreibweise "am Besten" sieht - und das in der atemberaubend kurzen Zeit von zwei Wochen - platzt einem irgendwann der Kragen, obwohl ich mich ja schon schwer seufzend mit den "Parties" und "Hobbies" abgefunden habe.

Stellen wir uns vor, wir säßen in der Schule. Im Deutschunterricht. Und lernten gerade die Steigerungsformen der Adjektive kennen. Und babbelten die schön kindgerecht-gelangweilt nach. Schon hallt es in unseren Köpfen wider: Gut, besser, am besten. Groß, größer, am größten. Am ist also nicht etwa zu Verwechseln mit "An dem" und es begleitet in diesen Fällen nicht etwa ein Substantiv, sondern ein gesteigertes Adjektiv.

Und jetzt werde ich die mir verhasste Grammatik wieder ganz schnell verlassen. Und mich wohl auch an "am Besten" gewöhnen müssen.

Für den, der's wissen möchte: Parties und Hobbies gibt's in England. In Deutschland nur Partys und Hobbys.

Assassini

Das Beste am Hörbuch Assassini von Thomas Gifford ist die Lesekunst von Ulrich Pleitgen. Packend erzählt er die Geschichte, versetzt sich und damit auch den Zuhörer total in die Figuren der Geschichte hinein, doch leider haben Story und Charaktere einfach nicht genug Kraft und Feuer, um dieser Stimme gerecht zu werden.

Die Nonne Val wird getötet, erschossen beim Gebet in einer kleinen Kapelle. Ihr Bruder Ben, nun Anwalt – früher Jesuit, kann den Mord schon deswegen nicht auf sich beruhen lassen, weil er die katholische Kirche nicht ausstehen kann. Er stellt fest, dass seine Schwester in der Kirchengeschichte des Zweiten Weltkriegs herumgestochert hat, und stößt genau wie sie auf eine Widerstandsgruppe im besetzten Paris, auf viele ungeklärte Todesfälle, die Assassini und die üblichen Intrigen, die der römisch-katholischen Kirche eben so zugetraut werden.

Für Borte-auf-Hose-nähen und Nadelbinden ist das Hörbuch nur bedingt geeignet, weil es einfach zu langatmig ist und das, obwohl ich mit Schrecken feststellen musste, dass es sich auch bei diesem Hörbuch um eine gekürzte Romfanfassung handelt. Beim richtigen Buch hätte ich wohl spätestens nach 200 Seiten aufgegeben, mag aber auch daran liegen, dass ich Krimis kaum etwas abgewinnen kann, ob sie nun als Thriller daherkommen oder nicht.

Montag, 18. April 2005

Die Farben des Alls

Es gibt Bücher, die sind hervorragend dazu geeignet, einen verregneten Tag auszufüllen. Mit einer unterhaltsamen, nicht zu anspruchsvollen Geschichte, die ein bisschen träumen lässt. Die Farben des Alls ist so eine Geschichte. Eigentlich bin ich nicht gerade ein Sci-Fi-Freund – schon gar nicht bei Büchern, aber Marion Zimmer Bradley hat es bereits mit ihren Darkover-Bänden geschafft, mein Interesse für dieses Genre zu wecken. Und sie ist nicht übermäßig daran interessiert, mit technischen Details zu glänzen. Ihr geht es ums Zwischenmenschliche. Doch worum geht es eigentlich?

Der junge Mensch Bart Steele schleicht sich auf ein Lhari-Raumschiff, um zu beweisen, dass Menschen die extreme Beschleunigung des überlichtschnellen Antriebs der Lhari ohne Kälteschlaf überleben können. Nebenbei möchte er natürlich auch das Geheimnis des Antriebs lüften, damit die Menschen nicht mehr von den Lhari abhängig sind. Seine anerzogene Abneigung löst sich während seines Dienstes auf dem Lhari-Schiff in Luft auf, denn er merkt, dass die Lhari zwar anders aussehen, aber trotzdem ganz normale, liebenswerte Wesen sind.

Nicht gerade der beste Roman von Marion Zimmer Bradley, aber beileibe auch nicht ihr schlechtester.

Freitag, 25. März 2005

Sinnfreier Beitrag

Nun, nachdem ich seit 4 Uhr nachmittags damit beschäftigt war, den letzen Beitrag (übrigens massiv gestört durch absolut interessante Telefongespräche) zu verfassen, muss ich einmal, ein bisschen stolz, ein bisschen eitel, innehalten: Habe ich doch schon vor dem Black-Metal-Abend geargwöhnt, dass daraus mein längster, jemals verfasster Blog-Beitrag wird und nicht nur damit rechtgehabt, sondern diesen Beitrag – trotz aller Widrigkeiten – sehr, sehr gern geschrieben.

Dennoch bin ich froh, mal wieder Schandmaul zu hören mit ihrer goldenen Kette, übrigens eines der wenigen Lieder, die mir die Tränen in Augen treiben.

Kleinstadtellis wunderliches Zusammentreffen mit schwarzem Metall

Kleinstadtelli hat einen guten Freund, der, abgesehen davon, dass er Großstädter und sehr nett ist, auch noch dem Black Metal verfallen ist. Diese Sucht äußert sich allerdings nicht nur im passiven Hören, sondern auch im äußerst aktiven Praktizieren dieser Musik. Nachdem er acht Jahre lang unter dem Namen Sulphur Fire bei Lungorthin Drummer war, schwingt er nun sehr überzeugend für Nachtsucht die Sticks.

Und eben jene Band Nachtsucht, aber auch Lungorthin, Infested und Akrival waren vergangenen Samstag im Fundbureau live zu erleben. Und was eine gute Freundin ist, lässt sich ein solches Ereignis natürlich nicht entgehen, auch wenn sie dieser Musikrichtung mit sprachlosem Staunen gegenüber steht. Gelingt es mir doch in seltensten Fällen, den tiefen, grunzenden Stimmen den Inhalt ihrer Laute zu entlocken und somit den Sinn der Texte wenigstens wörtlich zu erfassen. Außerdem muss ich neidlos anerkennen, dass diese Art des Gesangs, die ich mir sehr anstrengend vorstelle, weit über meine Fähigkeiten hinaus geht. Ich frage mich wirklich, wie die das hinbekommen.

Glücklicherweise wusste ich den Kleinstädter Madman an meiner Seite und so ging es frohen Mutes auf ins Getümmel. HVV und ihrer kompetenten Internetseite sei Dank, war es kein Problem, die Location zu finden und als eifrige Fans waren wir natürlich bereits früher da - viel zu früh, wie sich herausstellen sollte: Die Türen des Fundbureaus konnten wir zwar relativ schnell lokalisieren, aber leider waren sie noch verschlossen und wären wohl nur mit einem Brecheisen zu öffnen gewesen. Da ich so eine Gerätschaft aber weder zu Hause habe noch mit mir herumtrage, musste ich auf die Kommunikation per Handy zurückgreifen. Leider erwies sich das als erfolglos: Denn Handys sind eine tolle Sache, doch können sie sich ihre Lautstärke betreffend leider nicht mit dem Soundcheck von Black Metal Bands messen (wobei Infested GrindDeath spielt, was immer das wohl bedeuten mag) und so verhallten Klingeln und SMS-Gepiepe ungehört.

So hatten wir noch Gelegenheit, das Panorama der vielbefahrenen Stresemannstraße mit ihrer Straßenbahnbrücke und den hohen und mit Graffiti liebevoll verzierten Häusern zu genießen. Zwischendurch hatten wir noch die Möglichkeit, einen Blick auf die Bardame des neben dem Fundbureaus liegenden Lokals (Madman würde Spelunke sagen) zu werfen, die uns und das andere Grüppchen, das mittlerweile eingetroffen war und ebenfalls auf Öffnung wartete, geradezu beunruhigend misstrauisch beäugte.

Schließlich konnten wir die heiligen Hallen betreten und den lieblichen, aus irgendeinem Billig-Horrorfilm entsprungenen Zombie betrachten, der mittels Projektor an eine der Wände geworfen war. Der noch andauernde Soundcheck aus dem Konzertraum nebenan mischte sich melodiös mit dem Rattern der S-Bahn, die über unseren Köpfen in schöner Regelmäßigkeit entlang brauste. Ich war doch sehr froh, als die Bar vom – wie sich im Laufe des Abends herausstellen sollte – netten und fähigen Barkeeper Daniel endlich eröffnet wurde und ich das Gefühl, furchtbar fehl am Platze zu sein, endlich mit einem Becher Wasser und einem Becks herunter spülen konnte.

Endlich begann das Konzert, Nachtsucht war die erste Band und Madman und ich navigierten - als ehrenamtliche Fotografen - die Spiegelreflexkamera zielsicher an den wehenden Haaren der moschenden Fans vorbei. Es war das erste Mal, dass ich nicht auf die Stimme, sondern auf den Drum achtete - vielleicht kam er mir deswegen auch am melodischsten vor. Vom - sogar deutschen - Gesang habe ich exakt drei Worte verstanden: Tod, Sterben und vereint. Eine Unterhaltung zu viel späterer Stunde mit dem Sänger ergab allerdings, dass er zwei Worte davon überhaupt nicht gesungen hatte. Da lernt man Booklets mit Songtexten erst richtig zu schätzen.

Das Gefühl, fehl am Platze zu sein, wurde übrigens relativ schnell sehr gut weggespült von lieben Menschen, die einen hierhin und dorthin zogen, sich über dies und das zu unterhalten bereit waren und fröhlich knuddelnd manchmal an ein Hippie-Event denken ließen. Die Einzelheiten zu erläutern, würde am Ende dieses furchtbar langen Beitrags zu weit führen, doch eine Anekdote möchte ich nicht auslassen: War es schon beim Auftritt von Nachtsucht furchtbatr schwierig, das moschende Gegenüber zu verstehen (und nicht etwa des Moschens, sondern der Lautstärke wegen), erwies sich das bei den Folgebands als geradezu unmöglich. Jeglichen Worten, die dem Mund meines Gegenübers enströmten, konnte ich nur sehnsüchtig hinterher starrren.

Ich musste nun schon öfter erleben, dass der Wind in dieser Stadt einem nicht nur nicht nur das Wort aus dem Munde, sondern auch die Luft zum Atmen nehmen kann, aber dass Musik so laut sein kann, dass selbst der verzweifelte Versuch, dem Gegenüber etwas ins Ohr zu hauchen, was der dann auch verstehen kann, kläglich scheitert, habe ich – als sogar im Journalisten-Graben-stehende Wacken-Besucherin – noch nie erlebt. Kommt so etwas eigentlich ins Buch der Rekorde?

Hochachtung von mir als unwisende Alles-möglich-Hörerin auch für die Leistung an dieser Stelle. Ich kann mich an keinen Abend erinnern, dem ich mit gemischteren Gefühlen begegnet bin, und der diese dann ganz anders aufgemischt hat. Und als ich dann zu später Stunde erfuhr, dass der Gig bzw. die Gigs nicht etwa vom Fundbureau bezahlt, sondern privat (und das super) organisiert worden waren, kannte meine Hochachtung – und das bis heute – keine Grenzen.

Mittwoch, 23. März 2005

Die Göttin

Lange Zeit trieb ich mich in anderen geistigen Sphären herum, doch nun hat sie mich wieder gepackt, die Mythologie. Nicht, dass Nadelbinden, Bloggen, Geschichte oder die vielen anderen Interessen mich nun losgelassen hätten, aber immerhin konnte sich die Mythologie wieder ein Zipfelchen ergattern.

Und was liegt da näher, als einmal so richtig tief unterzutauchen in sämtlichen Mythologien der Welt? Das Buch Die Göttin von Scharuk Husain hat mir ein sehr erfrischendes Mythologie-Bad verpasst. Es kommt wirklich alles zur Sprache: Die Göttin bei den Indianern, Indern, Germanen, Kelten, Ägyptern, Griechen und Römern, bei den Azteken, Inuit, bei den Hebräern, bei den Christen und den Buddhisten. Die Göttin in vorgeschichtlicher, antiker, mittelalterlicher Zeit und die Göttin heute. Dass „Die Göttin“ da ganz unterschiedliche Aspekte aufweisen kann, muss bei der Fülle der Möglichkeiten wohl kaum noch erwähnt werden. Und die Tatsache, dass dieses Buch sehr handlich und außerdem reich bebildert ist, ließ mich schon vor der Lektüre ahnen, dass es eben wirklich nur kurz anreißt, nicht tief gehen kann. Aber das wollte Scharuk Husain auch gar nicht. Sie wollte einen Überblick geben, den Blick über den göttlichen Tellerrand ermöglichen, ohne sich in Fachsimpeleien zu verlieren. Und das ist ihr bestens gelungen.

Freitag, 18. März 2005

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Bastian Sick stellte irgendwann einmal fest, dass seine Zwiebelfisch-Kolumnen bei den Spiegel Online-Lesern richtig gut ankommen. Und deswegen hat er sie in einem Buch zusammengefasst, und ihm gleich auch den Titel eines seiner Kolumnen verpasst: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.

Bei seinen Kolumnen geht es – wie schon der Titel verrät – um die deutsche Sprache und ihre furchtbar vielen Tücken. Wenn mehr Deutschlehrer die deutsche Sprache so lehren würden wie Bastian Sick, würden sich vermutlich mehr Schüler für dieselbe interessieren. Leider bringt es das Kolumnenthema so mit sich, dass die satirischen Anspielungen sich irgendwann wiederholen und langweilig werden, gerade wenn man die Kolumen am Stück liest. Menschen, die glauben, so lägen sie mit ihrer Rechtschreibung richtig, sei dieses Buch allerdings unbedingt empfohlen, schließlich sorgt Zwiebelfischs Leidenschaft für Listen dafür, dass die eine oder andere Regel immer mal wieder recherchiert werden kann.

Doch auch ich konnte meinen Wissensstand erweitern: Hätte ich doch, wenn ich eine Vorliebe für Anglizismen hätte und statt „entworfen“ lieber „designt“ schreiben würde, das Wort bislang immer „designed“ geschrieben.

Montag, 7. März 2005

Das Elfenportal

Kaum hatte ich das Buch in die Finger bekommen, war es auch schon durchgelesen. Finstere Zauberer, Dämonen, Elfen, gut ausgearbeitete Charaktere ... so lobe ich mir den Sonntag!

Es macht wirklich Spaß, mal wieder eine neue „Erklärung“ für den Elfen-, Höllen- und Dämonenglauben in unserer Welt zu bekommen. Und dass der 14jährige Henry gleich am Anfang erfährt, dass seine Mutter lesbisch ist, hat auch was. Da fragt man sich gleich, wie’s weitergeht und legt das Buch erst recht nicht aus der Hand.

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
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DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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Ani72 - 18. Apr, 22:35
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Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12