Montag, 5. September 2005

Ein neuer Monat

Der August ist vorbei und der September hat genauso merkwürdig begonnen wie der Juli und der August, die beide auch so merkwürdig blieben. Komische Dinge passieren, Menschen verhalten sich äußerst merkwürdig. Ich habe den Eindruck, als wäre das kein Zufall, als wäre das Chaos um mich herum ein Zeichen für Umwälzungen, die entweder schon passieren oder noch auf mich zukommen werden. Und ich weiß noch nicht, ob ich damit Recht haben will oder nicht.

Mittwoch, 31. August 2005

Bennett mein Name

Stolz und Vorurteil also. Ich hätte es schlimmer treffen können.

lizzie
You're Elizabeth Bennett of Pride and Prejudice by
Jane Austen!

Which Classic Female Literary Character Are you?
brought to you by Quizilla

via Melody.

Gören und Schokolade

"Kein Bock auf Kino" sagt der teacher. Doch nicht etwa wegen niveauloser Filme, sondern wegen niveauloser Teenies. Das erinnert mich an mein letztes Kinoerlebnis vor zwei Wochen - Charlie und die Schokoladenfabrik - der nicht nur auf der Kinoleinwand ungezogene Gören zu bieten hatte. Hinter uns wurden die Füße hochgelegt - ungeachtet der Tatsache, dass das ständige Treten gegen den Sitz den Vordermann möglicherweise ein klein bisschen nerven könnte. Und ein entspanntes Zurücklehnen war schon deswegen nicht möglich, weil die ruhelosen Teenies ständig hin- und herrannten - und sich dabei natürlich mit der Hand an jedem Sitz festhielten, ohne Rücksicht darauf, ob sie vielleicht einen Kopf treffen könnten und natürlich auch ohne Entschuldigung, wenn das Malheur dann passiert war.

Bei Tim Burton und Johnny Depp muss ich wohl nicht mehr erwähnen, dass der Film genial war - sowohl von den schauspielerischen Leistungen her, der Liebe zum Detail, der verspielten Umsetzung und der Musik. Wer Märchen und Schokolade mag, wird Charlie und Willy Wonka lieben - und ich drücke jedem Kinogänger die Daumen, dass er die Ruhe eines teeniefreien Kinos genießen darf oder wenigstens Teenies mit Manieren erwischt.

Dienstag, 30. August 2005

Unpopbar

Es gibt Momente, da bin ich richtig stolz auf die Kleinstädter meiner Kleinstadt. Zum Beispiel dann, wenn ein Konzert von - unter anderem - Sarah Connor abgesagt werden muss, weil - einfach zu wenig Karten verkauft worden sind. Wir sind halt doch unpopbar. Manchmal.

Nicht 25 - höchstens 15!

Seit etwas über einer Woche muss ich nicht mehr überlegen, wenn mich jemand nach meinem Alter fragt. 25 lässt sich halt viel einfacher merken als 23 oder 24. Und das Vierteljahrhundert stört überhaupt nicht. Schon gar nicht mehr seit gestern abend, als ich beim Zigaretten kaufen gefragt wurde, ob ich denn schon 16 sei. Solange ich für Discobesuche immer sicherheitshalber meinen Ausweis einpacken muss, kann das alles ja noch gar nicht so schlimm sein. Da machen auch Wünsche wie "Auf das nächste Vierteljahrhundert" nicht allzu viel aus.

Freitag, 12. August 2005

W. O. A. – Matschiger als die Hölle

Sollte ich das diesjährige W. O. A. mit einem Wort beschreiben müssen, würde mir sofort „matschig“ einfallen. Tatsächlich bin ich schon seit Sonntag zurück in meiner Kleinstadt, völlig matschfrei sind meine Hosen, mein langer Rock und mein Mantel jedoch immer noch nicht. Von den Stiefeln, die teilweise unter den Matschschichten kaum mehr zu erkennen waren, gar nicht zu reden. Und wenn ich matschig sage, meine ich matschig. So matschig, um genau zu sein – obwohl mein Toyota geradezu blitzsauber weggekommen ist im Gegensatz zu diesem ursprünglich weißen Auto. Kein Wunder, dass ich bereits wenige Stunden nach meiner Anreise - am Donnerstag Abend gegen 23 Uhr – zu dem Schluss kam, dass ich einfach zu alt für solche Eskapaden bin.

Wenn man sich nun das und die Tatsache auf der Zunge zergehen lässt, dass ich mir gerade mal vier Bands angeschaut habe, könnte man auf die Idee kommen, dass ich die 80 Euro (plus 20 fürs Campen) auch irgendwie besser hätte anlegen können. Aber weit gefehlt. Schließlich kampierten wir auf Parkplatz C, direkt gegenüber vom Festivalgelände, was den unübertrefflichen Vorteil hatte, dass man die Bands wunderbar verstehen konnte – erheblich matschfreier, als auf dem Gelände selbst. Außerdem war der einzige wirkliche musikalische Grund meines Festivalbesuchs die Cantus Buranus von Corvus Corax, deren Auftritt – wie erwartet – mal wieder atemberaubend war. Es mag zwar etwas komisch anmuten, wenn eine Band wie Corvus auf der True Metal Stage spielt, doch das Orchester hätte auf eine der kleineren Bühnen wohl kaum Platz gehabt. Erstaunlicherweise war auch der Platz vor der Bühne gut mit Publikum gefüllt. Anzunehmen, dass es der Reiz des Exotischen war, der die selbsternannten Metalheadz zu Corvus lockte. Enttäuscht wurden sie wohl nicht: Ausnahmslos jeder Wacken-Besucher, den ich fragte, war begeistert von der Show und auch der Musik, obwohl sich die meisten das „nicht gerade jeden Tag anhören“ würden. Verständlich. Corvus ist eben das, was man eine geborene Live-Band nennt. Übrigens: Meine „Interview-Partner“ kannten Corvus vor diesem Auftritt nicht – auch nicht weiter verwunderlich.

Nightwish lieferten einen gewohnt routinierten Auftritt, der mich – abgesehen von der atemberaubenden Stimme der Sängerin Tarja – nicht übermäßig vom Hocker gerissen hat. Ich bin allerdings auch verwöhnt – siehe oben. Apocalyptica waren sicher nicht zu verachten, allerdings hatte ich während des Konzerts ganz andere Probleme: Eine Bekannte gehört nämlich zu den Fans, die nicht nahe genug am Geschehen sein können. Leider wusste ich das nicht, als sie mich bei der Hand nahm und mich einem mir unbekannten Ziel entgegenzog. Drei Reihen vor der Bühne war mir klar: Sie will so nah wie möglich an der Bühne stehen. Auch klar, dass ich sie im Moment dieses Geistesblitzes im Gedränge verlor. Habe ich schon erwähnt, dass ich Platzangst habe? Oder dass ich nachtblind bin? Oder dass ich mit meinen kurzen 1,60 Meter Körpergröße und zarten knapp 50 Kilo Gewicht so überhaupt nichts ausrichten kann gegen große, pogende, betrunkene Metalheadz? Nicht zu vergessen der schlammige Untergrund, der jeder Standfestigkeit Hohn lachte. Klar, dass es so kam wie es kommen musste: Nach heldenhaften 10 Minuten, die mir wie 10 Stunden vorkamen, hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mir den Schlamm etwas genauer anzusehen. Vom Gepoge und Gedrängel aus dem Gleichgewicht gebracht, landete ich – nachdem das Festhalten an Menschen, Jacken, T-Shirts sich als zwecklos erwiesen hatte – zum Glück auf dem Rücken, der durch meinen Ledermantel geschützt war. Sofort streckten sich mir 10 Hände entgegen, um mir aufzuhelfen, was wenigstens meine aufkommende Panik im Keim erstickte. Ein großer junger Mann, dessen Name, wie ich später erfuhr, Benjamin – Spitzname Benno – lautete, hatte die Güte, mich den Rest des Konzertes über festzuhalten. Nebenbei half er noch ganz lässig, die Menschen weiterzureichen, die über unseren Köpfen an uns vorbeizogen. Und getrunken und getanzt hat er natürlich auch noch. Manchmal ist es doch vorteilhaft, ein großer, pogender Metalhead zu sein.

Leider hat dieses Wacken Open Air auch eine wirklich schlimme Nachricht zu vermelden: Das erste Mal in 16 Jahren Festivalgeschichte hat Wacken einen Toten zu beklagen. Ein 37jähriger vierfacher Familienvater ist stark angetrunken mit einem Krankenwagen kollidiert und hat den Zusammenstoß nicht überlebt. Lobenswert: Das Wacken-Team hat ein Spendenkonto eingerichtet und 5.000 Euro für die Familie gespendet.

Zur (groben) Statistik: Mehr als 35.000 Fans mit Eintrittskarte waren in diesem Jahr da, nach Schätzungen der Polizei campten über 50.000 Menschen rund um das Festivalgelände, über 70 Bands traten auf. Ärger gab es auch keinen – außer den gefühlten 20.000 Liter Wasser, die vom Himmel auf uns arme Camper strömten. Pikant: Von den zwei Surprise Acts, die im Laufe des Wochenendes auftraten, war einer – Martin Kesici, der 2003 eine Castingshow bei Sat1 gewann. Und das, „um allen zu zeigen, dass er in der Metalszene zu Hause ist“, wie das Wacken-Team beteuert. Na dann ...

Hier ist übrigens zu lesen, was Metaller angeblich so alles trinken und essen bei so einem Festival. Abgesehen davon, dass Metaller in den seltensten Fällen schwarz geschminkt sind (der Autor wird wohl den Schlamm (!), der so einige Gesichter verzierte, mit Make up verwechselt haben – oder gar schwarz und weiß und Metaller und Goths?), darf der geneigte Leser getrost davon ausgehen, dass die allermeisten Fans Bier oder ähnliche alkoholische Getränke und Gegrilltes bevorzugen. Wer nimmt schon Mixer, Icecrusher oder Gefrierschrank mit zum Zelten?!

Hier und hier kann man sich übrigens auch einen visuellen Eindruck des Festivals verschaffen.

Mittwoch, 10. August 2005

Männer wollen, sie können nur nicht

Geforscht wird ja an allen Ecken und Enden dieser Welt – egal, wie abwegig die Themen auch sein mögen. Schließlich gibt es Themen, die die Menschheit einfach nicht loslassen. Zum Beispiel die Tatsache, dass die Männer und die Frauen sich bisweilen nicht verstehen, und seien sie noch so bemüht. Englische Forscher bieten jetzt eine Teillösung des Problems an: Männer können Frauen schlicht schlechter hören. Nicht nur, dass Frauenstimmen melodischer sind, sie sind für das Gehirn schwerer zu übersetzen. Männer ermüden durch diese erhöhte Geistestätigkeit schneller und schalten eher ab. Unklar bleibt, ob nur das Männergehirn zu „blöd“ zum Dechiffrieren von Frauenstimmen ist oder ob auch Frauen davon betroffen sind. Klar hingegen, dass eine Studie, die mit 12 Männern durchgeführt wird, irre repräsentativ ist, oder?

Mit herzlichen Dank an die Süße für den sachdienlichen Hinweis.

Quelle.

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
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DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
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DantesMuse - 18. Apr, 21:12