Mittwoch, 30. März 2005

Männer sind eifersüchtig – Frauen auch

Für mich ist es ein nicht nachvollziehbares Phänomen, für alle anderen um mich herum, so scheint’s, ist es ganz normal, gehört zum Leben dazu, würzt (in Maßen) die Liebe und macht – bei der Versöhnung – Frau und Mann glücklich und froh: Die Eifersucht.

Nicht zuletzt deswegen wecken Studien und Erkenntnisse aus dieser Richtung eigentlich immer mein Interessse. So ist hier nachzulesen, was ich befürchtet hatte: Nicht etwa alle anderen, sondern ich Eifersuchtslose bin evolutionstechnisch aus der Art geschlagen. Frauen legen großen Wert drauf, dass sich ihr Auserwählter nicht neu verguckt. Das kann natürlich in dem einen oder anderen eifersüchtigen Seitenblick münden, ist aber auch logisch, weil der Mann Frau und Kind(er) versorgen sollte. Und wenn der Kerl sich neu verguckte und sein ganzes Futter und seine Energie einer anderen Frau nebst Anhang angedeihen ließ, stand die Vorgängerin ziemlich dumm und bald verhungert da. Der Mann hat ja bekanntlich keine Lust, Kuckuckskinder großzuziehen und an fremde Kinder Zeit und Energie zu verschweden. Deswegen ist es ihm viel wichtiger, dass seine Angebetete nicht etwa in fremden Betten verschwindet. Und wieder ist bewiesen, dass Menschen nicht aus ihrer Haut können und ihren Trieben nach wie vor ausgeliefert sind – na ja, von Ausnahmen mal abgesehen.

Dienstag, 29. März 2005

Was glaubst du?

Und wieder konnte ich an einem Test nicht vorbeigehen. Which religion is the right one for you? leuchtete es mir entgegen und ich dachte: Weiß ich, aber weiß es der Test auch?

Das Ergebnis:

You scored as Paganism. Your beliefs are most closely aligned with those of paganism, Wicca, or a similar earth-based religion. You may also follow a Native American religion.

Paganism

92%

Buddhism

88%

Satanism

67%

Hinduism

63%

Islam

50%

Judaism

29%

agnosticism

25%

Christianity

21%

atheism

17%

Which religion is the right one for you? (new version)
created with QuizFarm.com


Ja, er wusste es. Verdammt! Wodurch habe ich mich bloß verraten?

Via Nesges.

Nadelbinden macht glücklich die zweite

Hier hatte ich ja bereits angekündigt, mich einmal mit meiner Mutter zusammenzusetzen, um, von der hohen Kunst des Häkelns abguckend, die hohe Kunst des Nadelbindens besser zu verstehen. Nun, über einen Monat später, habe ich es tatsächlich geschafft.

Die Flasche Wein, die natürlich nicht fehlen durfte, beflügelte unsere Finger und meine Mutter stellte nach einem ersten eigenen Nadelbinder-Versuch fest, dass diese Technik so schwer nun wirklich nicht sein könne. Ist sie ja auch nicht. Nur an den Feinheiten hapert’s, der Rand eben, die Maschendichte, das versehentliche Maschenabnehmen. Für den Rand konnte ich auch schon einen tollen Tipp mitnehmen: Man nadelt nicht nur eine, sondern zwei Luftmaschen, das ergibt einen stabileren Rand. Außerdem habe ich mir nochmals genau angesehen, wo die Maschen genau sitzen, die man verhäkeln bzw. vernadeln muss. Und von Minaja hatte ich schon den Tipp bekommen, den Faden regelmäßig nachzuziehen, um ein festeres Maschenbild zu bekommen.

Also habe ich gestern nacht meinen dritten Schalversuch gestartet, sieht auch ganz gut aus bislang, allerdings bin ich auch erst bei der dritten Reihe. Die Erfahrung zeigt leider: Das Elend folgt erst später. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und bei der Wolle, die ich noch zu Hause habe, kann das sehr lange dauern.

Freitag, 25. März 2005

Sinnfreier Beitrag

Nun, nachdem ich seit 4 Uhr nachmittags damit beschäftigt war, den letzen Beitrag (übrigens massiv gestört durch absolut interessante Telefongespräche) zu verfassen, muss ich einmal, ein bisschen stolz, ein bisschen eitel, innehalten: Habe ich doch schon vor dem Black-Metal-Abend geargwöhnt, dass daraus mein längster, jemals verfasster Blog-Beitrag wird und nicht nur damit rechtgehabt, sondern diesen Beitrag – trotz aller Widrigkeiten – sehr, sehr gern geschrieben.

Dennoch bin ich froh, mal wieder Schandmaul zu hören mit ihrer goldenen Kette, übrigens eines der wenigen Lieder, die mir die Tränen in Augen treiben.

Kleinstadtellis wunderliches Zusammentreffen mit schwarzem Metall

Kleinstadtelli hat einen guten Freund, der, abgesehen davon, dass er Großstädter und sehr nett ist, auch noch dem Black Metal verfallen ist. Diese Sucht äußert sich allerdings nicht nur im passiven Hören, sondern auch im äußerst aktiven Praktizieren dieser Musik. Nachdem er acht Jahre lang unter dem Namen Sulphur Fire bei Lungorthin Drummer war, schwingt er nun sehr überzeugend für Nachtsucht die Sticks.

Und eben jene Band Nachtsucht, aber auch Lungorthin, Infested und Akrival waren vergangenen Samstag im Fundbureau live zu erleben. Und was eine gute Freundin ist, lässt sich ein solches Ereignis natürlich nicht entgehen, auch wenn sie dieser Musikrichtung mit sprachlosem Staunen gegenüber steht. Gelingt es mir doch in seltensten Fällen, den tiefen, grunzenden Stimmen den Inhalt ihrer Laute zu entlocken und somit den Sinn der Texte wenigstens wörtlich zu erfassen. Außerdem muss ich neidlos anerkennen, dass diese Art des Gesangs, die ich mir sehr anstrengend vorstelle, weit über meine Fähigkeiten hinaus geht. Ich frage mich wirklich, wie die das hinbekommen.

Glücklicherweise wusste ich den Kleinstädter Madman an meiner Seite und so ging es frohen Mutes auf ins Getümmel. HVV und ihrer kompetenten Internetseite sei Dank, war es kein Problem, die Location zu finden und als eifrige Fans waren wir natürlich bereits früher da - viel zu früh, wie sich herausstellen sollte: Die Türen des Fundbureaus konnten wir zwar relativ schnell lokalisieren, aber leider waren sie noch verschlossen und wären wohl nur mit einem Brecheisen zu öffnen gewesen. Da ich so eine Gerätschaft aber weder zu Hause habe noch mit mir herumtrage, musste ich auf die Kommunikation per Handy zurückgreifen. Leider erwies sich das als erfolglos: Denn Handys sind eine tolle Sache, doch können sie sich ihre Lautstärke betreffend leider nicht mit dem Soundcheck von Black Metal Bands messen (wobei Infested GrindDeath spielt, was immer das wohl bedeuten mag) und so verhallten Klingeln und SMS-Gepiepe ungehört.

So hatten wir noch Gelegenheit, das Panorama der vielbefahrenen Stresemannstraße mit ihrer Straßenbahnbrücke und den hohen und mit Graffiti liebevoll verzierten Häusern zu genießen. Zwischendurch hatten wir noch die Möglichkeit, einen Blick auf die Bardame des neben dem Fundbureaus liegenden Lokals (Madman würde Spelunke sagen) zu werfen, die uns und das andere Grüppchen, das mittlerweile eingetroffen war und ebenfalls auf Öffnung wartete, geradezu beunruhigend misstrauisch beäugte.

Schließlich konnten wir die heiligen Hallen betreten und den lieblichen, aus irgendeinem Billig-Horrorfilm entsprungenen Zombie betrachten, der mittels Projektor an eine der Wände geworfen war. Der noch andauernde Soundcheck aus dem Konzertraum nebenan mischte sich melodiös mit dem Rattern der S-Bahn, die über unseren Köpfen in schöner Regelmäßigkeit entlang brauste. Ich war doch sehr froh, als die Bar vom – wie sich im Laufe des Abends herausstellen sollte – netten und fähigen Barkeeper Daniel endlich eröffnet wurde und ich das Gefühl, furchtbar fehl am Platze zu sein, endlich mit einem Becher Wasser und einem Becks herunter spülen konnte.

Endlich begann das Konzert, Nachtsucht war die erste Band und Madman und ich navigierten - als ehrenamtliche Fotografen - die Spiegelreflexkamera zielsicher an den wehenden Haaren der moschenden Fans vorbei. Es war das erste Mal, dass ich nicht auf die Stimme, sondern auf den Drum achtete - vielleicht kam er mir deswegen auch am melodischsten vor. Vom - sogar deutschen - Gesang habe ich exakt drei Worte verstanden: Tod, Sterben und vereint. Eine Unterhaltung zu viel späterer Stunde mit dem Sänger ergab allerdings, dass er zwei Worte davon überhaupt nicht gesungen hatte. Da lernt man Booklets mit Songtexten erst richtig zu schätzen.

Das Gefühl, fehl am Platze zu sein, wurde übrigens relativ schnell sehr gut weggespült von lieben Menschen, die einen hierhin und dorthin zogen, sich über dies und das zu unterhalten bereit waren und fröhlich knuddelnd manchmal an ein Hippie-Event denken ließen. Die Einzelheiten zu erläutern, würde am Ende dieses furchtbar langen Beitrags zu weit führen, doch eine Anekdote möchte ich nicht auslassen: War es schon beim Auftritt von Nachtsucht furchtbatr schwierig, das moschende Gegenüber zu verstehen (und nicht etwa des Moschens, sondern der Lautstärke wegen), erwies sich das bei den Folgebands als geradezu unmöglich. Jeglichen Worten, die dem Mund meines Gegenübers enströmten, konnte ich nur sehnsüchtig hinterher starrren.

Ich musste nun schon öfter erleben, dass der Wind in dieser Stadt einem nicht nur nicht nur das Wort aus dem Munde, sondern auch die Luft zum Atmen nehmen kann, aber dass Musik so laut sein kann, dass selbst der verzweifelte Versuch, dem Gegenüber etwas ins Ohr zu hauchen, was der dann auch verstehen kann, kläglich scheitert, habe ich – als sogar im Journalisten-Graben-stehende Wacken-Besucherin – noch nie erlebt. Kommt so etwas eigentlich ins Buch der Rekorde?

Hochachtung von mir als unwisende Alles-möglich-Hörerin auch für die Leistung an dieser Stelle. Ich kann mich an keinen Abend erinnern, dem ich mit gemischteren Gefühlen begegnet bin, und der diese dann ganz anders aufgemischt hat. Und als ich dann zu später Stunde erfuhr, dass der Gig bzw. die Gigs nicht etwa vom Fundbureau bezahlt, sondern privat (und das super) organisiert worden waren, kannte meine Hochachtung – und das bis heute – keine Grenzen.

Mittwoch, 23. März 2005

Die Göttin

Lange Zeit trieb ich mich in anderen geistigen Sphären herum, doch nun hat sie mich wieder gepackt, die Mythologie. Nicht, dass Nadelbinden, Bloggen, Geschichte oder die vielen anderen Interessen mich nun losgelassen hätten, aber immerhin konnte sich die Mythologie wieder ein Zipfelchen ergattern.

Und was liegt da näher, als einmal so richtig tief unterzutauchen in sämtlichen Mythologien der Welt? Das Buch Die Göttin von Scharuk Husain hat mir ein sehr erfrischendes Mythologie-Bad verpasst. Es kommt wirklich alles zur Sprache: Die Göttin bei den Indianern, Indern, Germanen, Kelten, Ägyptern, Griechen und Römern, bei den Azteken, Inuit, bei den Hebräern, bei den Christen und den Buddhisten. Die Göttin in vorgeschichtlicher, antiker, mittelalterlicher Zeit und die Göttin heute. Dass „Die Göttin“ da ganz unterschiedliche Aspekte aufweisen kann, muss bei der Fülle der Möglichkeiten wohl kaum noch erwähnt werden. Und die Tatsache, dass dieses Buch sehr handlich und außerdem reich bebildert ist, ließ mich schon vor der Lektüre ahnen, dass es eben wirklich nur kurz anreißt, nicht tief gehen kann. Aber das wollte Scharuk Husain auch gar nicht. Sie wollte einen Überblick geben, den Blick über den göttlichen Tellerrand ermöglichen, ohne sich in Fachsimpeleien zu verlieren. Und das ist ihr bestens gelungen.

Samstag, 19. März 2005

Geschichte erleben - mal widersinnig

Es gibt eine Stadt, die heißt Giengen. Und die wollte sich touristisch etwas interessanter machen. Und deswegen hat sie sich eine Höhlen-Erlebniswelt ausgedacht. Daran ist ja erstmal noch nicht so viel auszusetzen.

Dummerweise hat sich diese Erlebniswelt so richtige, reale Geschichte als Hintergrund, sogar als Existenzgrund ausgewählt - was ich mehr als fragwürdig finde.

Wer möchte sich wohl einen pseudo-historischen Parcours in seinem Urlaub antun, der die geschichtlichen Epochen der Menschheit mit einzelnen Plastiken abtut, die sich ein Künstler ausgedacht hat?

Wirklich: Ich habe nichts gegen künstlerische neuzetliche Interpretation der Geschichte. Aber wenn eine solche - noch dazu von einer Stadt bezahlte, für den Tourismus gemachte - Aktion als "Zeitreisepfad" bezeichnet wird, nenne ich so etwas Geldmacherei. Das ist genauso sinnvoll, wie die Logik des Stadtrates meiner Kleinstadt, Hundertwasser geradezu zum geistigen Vater meiner Stadt zu stilisieren.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12