Dienstag, 8. März 2005

Arbeitssuche per Bundesagentur für Arbeit – ein hypothetisches Hütchenspiel

Ich hörte bereits von mehreren Seiten davon, dass die Mithilfe der Mitarbeiter der hiesigen Agentur für Arbeit, ihre Schutzbefohlenen wieder in Lohn und Brot zu bringen, sehr zu wünschen übrig lässt, aber das setzt dem Gehörten eine ziemlich schäbige Krone auf:

Ein guter Freund hat vor endlos langer Zeit einmal eine Ausbildung gemacht. Hat nie in seinem Ausbildungsberuf gearbeitet. Und bis vor kurzem in einem wesentlich höher qualifizierten Job gearbeitet, dessen Feinheiten er sich selbst erarbeitet hat. Nun wurde sein Vertrag gekündigt, weitere Auftraggeber fielen weg, und mir Naivling war klar, dass seine Biografie nach einer Weiterbildung schreit, da er keine Berufserfahrung in seinem Ausbildungsberuf hat und ihm die Theorie des zweiten Jobs fehlen.

Doch für Weiterbildung ist kein Geld da. Sagte ihm seine freundliche Beraterin. Und: Außerdem stünde er während einer Weiterbildung ja nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Und: Wenn er es sich leisten könne, könne er die Weiterbildung ja selbst bezahlen. Deswegen beantragt er ja auch Hartz IV. Weil er Geld hat. Logisch. Doch aufgemerkt: Er könne zwischen zwei Ein-Euro-Jobs wählen. Das teilte ihm die freundliche Beraterin auch noch mit. Und schwieg dann.

Super. Also kann der gute Mann nun bei einer Job-Integration mitmachen, die er gar nicht braucht, weil er ja gearbeitet hat. Und ansonsten gibt’s keine Perspektive für ihn aus dem Hause der Arbeitsagentur. Also ist es nach wie vor so: Wer keine Arbeit sucht, muss sich nur auf seinen Berater vom Arbeitsamt von der Bundesagentur für Arbeit verlassen. Irgendwie paradox finde ich. Aber das liegt sicher nur an mir.

Und wieder ist der 8. März

Heute ist Weltfrauentag ... frauentag ... tag ... hallt es wider im Blogger-Universum. Die einhellige Meinung scheint - hier und da etwas abgewandelt - zu sein: Eigentlich unnötig. Mittlerweile. Oder: Heute mache ich mir einen schönen Tag/Frauen, macht euch heute einen schönen Tag.

Auch ich persönlich "brauche" keinen Weltfrauentag, klar. Aber es ist ja auch der Weltfrauentag, und nicht jeder Frau auf der Welt geht es so wie mir. Und auch Frauen in Deutschland können nicht immer bejahen bei der Frage: "Wirst du gleichberechtigt behandelt?" Dieser Tag ist nicht für toughe, emanzipierte, nicht unterdrückte Frauen da. Sondern für die unterdrückten, ängstlichen Frauen oder die, die ihre Rechte unter Lebensgefahr einfordern.

Der Weltfrauentag scheint aber zu wirken ... irgendwie. Immerhin wird über ihn gesprochen. Und das kann ja auch zum Nachdenken anregen. Oder zum Helfen. In diesem Sinne: Schönen Weltfrauentag allerseits!

Montag, 7. März 2005

Das Elfenportal

Kaum hatte ich das Buch in die Finger bekommen, war es auch schon durchgelesen. Finstere Zauberer, Dämonen, Elfen, gut ausgearbeitete Charaktere ... so lobe ich mir den Sonntag!

Es macht wirklich Spaß, mal wieder eine neue „Erklärung“ für den Elfen-, Höllen- und Dämonenglauben in unserer Welt zu bekommen. Und dass der 14jährige Henry gleich am Anfang erfährt, dass seine Mutter lesbisch ist, hat auch was. Da fragt man sich gleich, wie’s weitergeht und legt das Buch erst recht nicht aus der Hand.

Das Streusalz is’ alle

Der Winter kommt, wo’s doch eigentlich schon fast Frühling wäre. Und schon gibt’s Engpässe. In der Straßenmeisterei meiner Kleinstadt gibt’s kein Streusalz mehr, der Nachbarstadt ging schon ein Tag früher die Puste aus und belifert werden im Moment – zumindest in meinem Bundesland – ohnehin nur noch Autobahn-Straßenmeistereien. Doch von wärmeren Temperaturen ist irgendwie noch nicht die Rede. Und der Nachschub muss über den Atlantik kommen, wenn er denn überhaupt noch angefordert wird. Schließlich ist Streusalz zu dieser Jahreszeit wesentlich teurer als im Sommer. Beruhigend, dass ich auf mein Auto nicht angewiesen bin. Zu Fuß schliddert sich’s doch wesentlich ungefährlicher.

Zuviel der Drogen!

Christian G. sitzt auf der Anklagebank. Zusammen mit Jennifer V. und Anna P. Soviel Frauenpower war wohl kaum zu ertragen für den Mann: Was seine Fahne verriet, bestätigte der Alcomat: 1,79 Promille. Um 9 Uhr morgens. Im Gericht. Doch es stellte sich nicht die Frage, ob er trotz des Alkoholspiegels die Verhandlung durchhalten würde. Sondern, ob die 1,79 Promille für die Verhandlungsdauer – der ganze Tag war angesetzt – ausreichen würde. Der Gutachter entschied sich dagegen und verwies auf die zu erwartenden Entziehungserscheinungen.

Doch worum ging es eigentlich? Die drei, so war in meiner Tageszeitung zu lesen, klauten wie die Raben. Tangas, Billig-Kräuterschnaps, Herrensocken: Alles, was nicht niet- und nagelfest war, landete in ihren Taschen. Das Stichwort "Beschaffungskriminalität" fiel mehr als einmal. Als Zeugen sind sie nicht zu gebrauchen, geständig können sie nicht sein, denn bei jedem ihrer Raubzüge waren sie derart zu, dass sie sich schlicht nicht mehr erinnern können.

Anna, mit 24 die jüngste, hat schon alles durch: Begonnen hat’s mit 12 Jahren mit Alk, dann kam Cannabis, LSD, Heroin, Kokain, Ecstasy und mit 19 Crack. Bei Heroin und Alkohol ist sie bis heute geblieben, beides Drogen, von denen schwer zu lassen ist.

Meine Lieblingsrichterin – deren wallendes graues Haar wohl nicht nur vom Alter herrührt – hat ihr eine Langzeitentziehungskur verordnet. Das ist Annas letzte Chance, bevor sie völlig im Drogensumpf untergehen wird. Ich hoffe, sie greift nach diesem Strohhalm. Ich hoffe es wirklich.

Samstag, 5. März 2005

Zitiert:

Als ich 40 wurde, habe ich es ungeniert allen angekündigt. Offenbar hat man missverstanden, ich hätte Lepra.

Sharon Stone über ihren Rollenmangel nach ihrem 40. Geburtstag.

Will you remember

Angeregt von XVII. Eintrag durchstöberte ich mein CD-Archiv und fand, wonach ich suchte:

To the Faithful Departed von den Cranberries.

Und ja, Linger ist ein wunderbares Lied, das sich leider (wen darf ich dafür lynchen?) nicht in meinem Musikarchiv befindet, aber "Will you remember" ist mein Lieblingslied von dieser Band, die ihren eigenen Stil gefunden und nie verloren, sondern nur erweitert hat. Wirklich schön.

Wahre Freundschaft gibt's nur unter ... Frauen

Allein unter Frauen fühlen sich Frauen am wohlsten. Das Apothekenmagazin Baby&Familie berichtet über eine neue Studie der Purdue Universität/Indiana, bei der herauskam, dass Frauen sich viermal häufiger mit ihresgleichen anfreunden als Männer untereinander. Aber auch Männer suchen besonders gern freundschaftliche Kontakte zum anderen Geschlecht. Einer der Gründe ist nach Meinung der amerikanischen Forscher die starke Bindung von Männern an die Mutter. Dann spielen natürlich erotische Interessen eine Rolle, aber auch die Angst, als homosexuell zu gelten.

Hier ist die Quelle dazu.

Schwelg. Dazu fällt mir der abgedroschene Spruch ein: Wie sähe die Welt ohne Männer aus? Lauter dicke, glückliche Frauen. Meine liebe Freundin, es wird Zeit, dass ich mich wieder einmal bei dir lesen lasse.

Alleinerziehende haben weniger Söhne

Karen Norberg hat - so Wissenschaft.de - erkannt, dass Alleinerziehende seltener Söhne bekommen als Frauen in stabilen Partnerschaften. Der Grund klingt spannend:

Es ist aus Sicht der Evolution aufwendiger, Jungs aufzuziehen.

Jetzt bleibt nur noch die Frage nach dem Warum. Eine wirklich interessante Frage.

Von den Wirren des technischen Zeitalters

Hier hatte ich ja schon einmal darauf hingewiesen, dass die Kommunikation zwischen Männern und Frauen durch SMS, E-Mail und - auch und gerade, so darf ich hinzufügen - durchs Bloggen nicht gerade einfacher wird.

Hier und dazugehörend hier ist davon zu lesen, was einem als BloggerIn so unterstellt werden kann, wenn man einfach schreibt, was man schreibt. Mehr muss ich dazu nicht sagen, denn zu dieser späten Stunde und nach 14 Stunden Schreibarbeit kann ich mich nicht mehr mit Lyssas Schreibkunst messen, die ohnehin schon alles dazu gesagt hat.

Nun bin ich selbst in eine solche Spirale geraten - irgendwie ähnlich und doch anders. Ich habe mich zu ellenlangen Kommentaren in einem Blog eines Mannes hinreißen lassen, der auf der Suche ist. Wonach weiß ich mittlerweile überhaupt nicht mehr zu sagen, aber das tut nichts zur Sache. Häufig hat der gute Mann meine Ausführungen falsch verstanden, doch das liegt nun einmal in der Natur des Mediums, und ich konnte jedes Missverständnis aufklären und die Unterhaltung fortführen. Bis ... ja bis ich mich offensichtlich auf eine Art ausgedrückt hatte, die völlig an dem vorbeiging, was er möchte und was sein Lebensbild ausmacht. Eigentlich auch keine große Sache, schließlich war's auch gar nicht so gemeint. Nur wünschte der Mann daraufhin keine Aufklärung des ganzen Missstandes, sondern keine Zerrereien mehr. Nicht mit ihm. Nicht mit mir. Aha. Klare Aussage. Und ich kann auch meine Klappe halten. Kein Problem. Wo ich doch weiß, wohin SMSe (siehe oben) oder - in dem Fall - Hin- und Herkommentiere führen kann. Das regt nur auf. Und klärt nicht. Nur wusste ich, dass er es sicher nicht auf sich beruhen lassen würde. Und mich in seinem Blog hierzu noch einmal erwähnen würde. Und jüngst tat er es.

Und sagte ganz einfach: Wie's scheint harmonieren wir aber einfach nicht einmal minimal. (Text leicht redigiert). Und noch einmal: Aha. Ich muss dem guten Mann da wirklich zustimmen, einfach weil er so reagierte wie er reagierte. Aber jetzt weiß ich wenigstens zum Teil, warum er so reagierte, wie er reagierte. Und fühle mich in meiner Annahme bestätigt. Vorteil des Bloggens. Eindeutig.

Hach ja. Das Bloggen, Mailen, SMSen birgt schon eine gewisse Tragik in sich. Denn hätte er nicht so reagiert, wie er reagiert hat, hätte seine Aussage womöglich gar nicht gestimmt.

Donnerstag, 3. März 2005

Seelenbalsam

"Es ist schön, dich zu kennen."

Wow. Tolles Kompliment. Das nehme ich auch gerne öfter. Vielen Dank!

Benny & Joon

„Weißt du, Benny, ich habe den Eindruck, dass Joon – abgesehen davon, dass sie ein bisschen verrückt ist – eigentlich ziemlich normal ist.“
„Du hast Talent, Sam. Mit deinen Kunstückchen kannst du richtig Geld verdienen.“

Es ist offensichtlich, dass Sam und Benny in dieser Szene seeehr unterschiedliche Dinge im Kopf haben. Das ist die sich auflösende Tragik im Film: Benny ist blind, aber er beginnt zu sehen. Sam ist ein Träumer, der sich ganz seiner Buster-Keaton-Leidenschaft verschrieben hat. Einer der allerwenigsten Männer, die Käsetoast mit Bügeleisen machen und mitten im Diner plötzlich Brötchen tanzen lassen. Außerdem verliebt er sich in Joon, die hochintelligent und nervenkrank ist. Sie hasst „ihresgleichen“, ist schon mehrfach aus Heimen geflohen und möchte einfach ganz normal behandelt werden. Joon ist die Schwester von Benny, der sich seit Jahren um sie kümmert und dabei sein eigenes Privatleben vernachlässigt. Klar, dass er seine Schwester nicht nur pflegt, sondern auch erdrückt und auch klar, dass er Sam aus dem Haus wirft, als er von der Liebe zwischen den beiden erfährt, weil er Sam die unehrenhafte Verführung seiner Schwester unterstellt.

Doch wunderschön, dass Benny & Joon mit einem Happy End wartet, noch dazu eins, das ich selten schöner gesehen habe. Ich weiß gar nicht, wie oft ich den Film schon gesehen habe, aber ich weiß, dass es definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein wird.

Blass vor Neid

Ich bin ziemlich selten neidisch. Lohnt es sich doch nicht, sich zu ärgern und zu grämen, weil man nicht hat, was andere haben. Aber diese insbrünstigen Liebeserklärungen an das Nachtleben lassen mich sehnsüchtig aufseufzen. Ja, schreit da mein kleines Seelchen, ich will auch wieder den Zauber der Nacht erleben, die verheißungsvolle Stille genießen und etwas in Romantik schwelgen. Bei längerer Lektüre werde ich wohl rückfällig werden. Aber sei’s drum: Wer will schon immer vernünftig sein? Besser unausgeschlafen als neidisch!

Mittwoch, 2. März 2005

Das Middelalda - eine Definition

Die Zeit vor unserer Zeit, als es noch kein Internet, Strom oder Handy gab. Also war das ziemlich öde gewesen. Auch genannt Midlife Crisis der Mutter Erde.

Solche und andere Weisheiten gibt's unter Wikipedias Gegenentwurf

Du wolle Lottoschein kaufe?

Das Telefon klingelt. Man freut sich auf ein nettes Gespräch. Und dann stellt man fest, dass eine fremde Dame oder ein fremder Herr einen zu einem glücklichen Menschen machen möchte. Natürlich unabhängig davon, ob man das möchte oder nicht. Meistens mit Lotto-Tippscheinen, die ein Heidengeld kosten, dafür aber die Gewinnchancen erheblich erhöhen sollen. Dummerweise spiele ich kein Lotto. Bedauerlicherweise ist das bei den Herren und Damen des Telefonmarketings aber noch nicht angekommen. Also erklärt man das immer wieder neu, leise seufzend, bisweilen schon genervt, wenn man zum x-ten Mal die Frage hört: Wollen Sie denn nicht gewinnen?

Doch jetzt, dem Shopblogger sei gedankt, freue ich mich schon auf die nächste Telefonattacke. Ich werde nämlich fiese grinsend zurückschlagen. Mit dem Gegenwehrskript. Das wird ein Spaß!

Eine gute – und eine schlechte Nachricht

Die meisten Single-Frauen sind auch ohne Mann glücklich, ist hier nachzulesen. Diese Nachricht hat ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert, bedeutet es doch, dass die meisten Single-Frauen begriffen haben, dass das Leben jetzt ist und nicht dann, wenn der Traummann ins Leben schneit. Und es beweist, dass Frauen eben nicht möglichst schnell unter die Haube wollen. Wunderbar.

Doch die schlechte Nachricht:

70 Prozent der allein lebenden Männer zwischen 30 und 50 sind unfreiwillig allein, so genannte Frust-Singles!

Aber warum? Warum hört ein Großteil der Single-Männer auf einmal auf, richtig zu leben, nur weil die Herren der Schöpfung keine Frau an ihrer Seite wissen? Merkwürdig. Und schade. Und traurig. Denn das Leben hat auch ohne Frau fürs Leben eine ganze Menge zu bieten. Und je frustrierter Mann wird, desto weniger attraktiv ist er für Frau, die – als glückliche Singlefrau – nun wirklich keine Lust auf Lebensunlust hat. Und die Spirale zieht sich weiter und weiter und weiter ...

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12