Mittwoch, 11. Januar 2012

Das Packerl-Projekt - funktioniert!

Mein Lieblingsgeräusch des Jahres 2012, das sich ob des noch nicht sehr weit fortgeschrittenen Alters dieses Jahres zugebenermaßen noch wandeln kann, ist das Zischen, das beim Öffnen eines Weckglases entsteht - die unausweisliche Assoziation mit einem deutschen Komiker mit großer Nase, die sich einstellt, wenn der Nippel des Gummirings erwähnt wird, lasse ich hier nur am Rande mitklingen.

Meine eingekochte Sauce Bolognese - die Entstehungsgeschichte wird hier in epischer Breite beschrieben - musste nun probiert werden. Nach all den Monaten der Recherche, der Erwägungen und der Pläneschmiederei ist dieser Moment zwar nicht sakral, aber doch etwas völlig Anderes als das Öffnen eines Glases, dessen Fertigsaucen-Inhalt eine Geschmacksverstärker-Überdosis verspricht. Insofern ist das Zischen mehr als angemessen.

Ich sage es gleich: Ich bin begeistert. Ein wenig nagte an mir der Zweifel: Wird die Sauce die Einkochprozedur ohne geschmackliche Verluste überstehen? Zwar hat es so eine Sauce Bolognese an sich - nach welchem »Originalrezept« auch immer -, dass sie lange köcheln muss, um richtig lecker zu werden - je länger, desto besser, in der verwendeten Rezeptvariante fünf Stunden - doch ist »Köcheln« irgendwie schon etwas Anderes als »Einkochen«.

Es hat der Sauce kein bisschen geschadet. Drei Stunden köchelte sie auf dem Herd vor sich hin, wurde hernach in Gläser verbannt, die sich im Wasserbad im Einkochtopf der Einkochtemperatur nähern durften, um schlussendlich 75 Minuten bei 100 Grad aushalten zu müssen. Et voilá: Prima Packerl. Nach dem »Zisch« ab in den Topf, ein wenig Hühnerbrühe dazu, um das Ganze ein wenig aufzulockern - denn zu dünn wird die Sauce bei diesem Verfahren wahrlich nicht - nebenbei eine Portion Spaghetti gekocht und nach einer Viertelstunde steht das Essen auf dem Tisch.

Schneller können‘s die Packerl auch nicht - jedenfalls nicht in meiner mikrowellenfreien Küche. P-e-r-f-e-k-t.

Mein Tick und ich

Ich habe einen Tick. Nun, genaugenommen habe ich eine ganze Menge davon, aber dieser eine ist schon recht bemerkenswert, gar derart außergewöhnlich, dass es mir schwerfällt, ihn hier darzulegen.

Beschreibt nämlich jemand eine Verletzung, spricht er beispielsweise davon, sich in den Daumen geschnitten zu haben, wird mein eigener Daumen taub – sofort, unwiderruflich und unabänderbar. Von daher rühren auch die Schwierigkeiten, von diesem Tick hier zu berichten, denn – der geneigte Leser mag es ahnen – mein Daumen ist taub. Mein Tick ist im Übrigen wohl organisiert: Wird aus dem Bericht nicht klar, welcher der beiden Daumen gemeint sein könnte, wird der linke Daumen taub, offensichtlich bin ich Linkshänderin aus Überzeugung.

Doch als wären die Auswirkungen dieses Ticks nicht schlimm genug, ist er immer wieder Ziel von Hohn und Spott, gar des gröbsten Unfugs, will ich meinen. Ja, ich kenne Leute, die diesen Tick derart witzig finden, dass sie erlittene, erfahrene oder erfundene Verletzungen nicht nur mit Vorliebe in meiner Gegenwart erwähnen, sondern - je nach Fabuliervermögen – ausschmücken, als hätten sie fast eine komplette Extremität verloren. Und da dieser Tick Ausschmückungen nicht abgeneigt ist, verstärkt sich das taube Gefühl, je nach Genauigkeit und Tiefe der Beschreibung – und hält auch entsprechend länger an.

Glücklicherweise merke ich auch hier das Alter. Nicht meines allerdings, sondern dass der Freunde, die mit den Jahren wohl doch reifer werden, und diesen Blödsinn mit der Würde ihres Alters nicht mehr vereinbaren können. Es könnte allerdings auch sein, dass diese Streiche auf Dauer schlicht langweilig werden.

Sei es, wie’s sei, die Taubheitsattacken nehmen in dem Maße ab, in dem ich von Horrorgeschichten verschont werde. Nun ja. Sie nahmen ab. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich auf die Idee kam, für einen Fachanwalt für Medizin zu arbeiten. Mein Knie ist schon seit Stunden taub, der nächste Fall verspricht die Thematik einer Bauch-OP. Ich muss schon sagen. Er macht mir ganz schön zu schaffen, dieser Tick.

Spekulieren mit dem Eigenheim?

Eigenheimbesitzer hätten Zehntausende von Dollar sparen können, wenn sie im letzten Jahrzehnt variabel verzinsliche Hypothekendarlehen statt festverzinslicher Darlehen aufgenommen hätten.

So Notenbankchef Alan Greenspan in einer Rede 2004. Nachzulesen in Joseph Stiglitz' Im freien Fall.

Und da wundert man sich noch über Immobilienblasen. Ich frage mich ernsthaft, ob dem Mann nicht klar war, dass es einem Hausbesitzer nicht wirklich hilft, kurzfristig Geld für Zinsen zu sparen, wenn die sehr große Wahrscheinlichkeit besteht, dass er diese kurzfristige Ersparnis mit wesentlich höheren Kreditraten bei der nächsten Umschuldung bezahlen muss, die er sich dann vielleicht nicht mehr leisten kann.

Ich will bei der Fragestellung nicht vergessen, dass er selbst sicher nicht das geringste Problem hätte, statt beispielsweise 500 Dollar auch mal 1000 Dollar monatlichen Abtrag zu bewältigen.

Ich bin ratlos: War er nun zu blöd für seinen Job oder zu weit weg von Otto Normalverbraucher? Und wie würde er das heute bewerten, in seinem stillen Kämmerlein, die Augen auf sein Spiegelbild gerichtet?

Limit erreicht

Man sollte meinen, eine Begrenzung auf 300 Feeds in der Freewareversion macht einen Feedreader nicht unattraktiver. Wer braucht schon über 300 Feeds? Und wer doch so viele ansammelt, wie ich zum Beispiel, hat alle 300 Feeds einen guten Grund, mal wieder aufzuräumen. Ich bin dann mal beschäftigt.

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Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
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DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
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