Virtuelle Buchwidmung XXV.
Corpus Delicti
Juli Zeh
Der stärkste Satz des Buches: "Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann."
Die Geschichte kommt etwas schwach daher, bedenkt man, welche gruselige Dystopievorstellung dahinter steht. Dystopien dieser Größenordnung sind einfach schwer umzusetzen. Ich denke, der Schreiber muss sich selbst ganz in jene neue Welt eindenken, die er entwirft, ohne Blick zurück, auf das Heute, er muss selbst, zumindest zeitweise, in dem Horror gefangen sein, den er entwirft, in dem Horror dort, in der Zukunft.
Das, so scheint's, ist Juli Zeh nicht gelungen. Denn ich als Leser blieb aber das ganze Buch über im Heute verhaftet, sei es bei der Folter, die mit Stromstößen und dem sekundenschnellen Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit stark an das erinnern, was auch heute im Namen der freiheitlichen Demokratie passiert, seien es die Medien, die in der Person des Herrn Kramer in der Lage sind, in Strafprozesse einzugreifen, und die den gesellschaftlichen Konsens, in dem Buch die METHODE, kritiklos verteidigen.
Juli Zeh schreibt handwerklich gut, insofern war das Buch ein netter Zeitvertreib, mehr aber leider nicht.
Juli Zeh
Der stärkste Satz des Buches: "Das Leben ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann."
Die Geschichte kommt etwas schwach daher, bedenkt man, welche gruselige Dystopievorstellung dahinter steht. Dystopien dieser Größenordnung sind einfach schwer umzusetzen. Ich denke, der Schreiber muss sich selbst ganz in jene neue Welt eindenken, die er entwirft, ohne Blick zurück, auf das Heute, er muss selbst, zumindest zeitweise, in dem Horror gefangen sein, den er entwirft, in dem Horror dort, in der Zukunft.
Das, so scheint's, ist Juli Zeh nicht gelungen. Denn ich als Leser blieb aber das ganze Buch über im Heute verhaftet, sei es bei der Folter, die mit Stromstößen und dem sekundenschnellen Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit stark an das erinnern, was auch heute im Namen der freiheitlichen Demokratie passiert, seien es die Medien, die in der Person des Herrn Kramer in der Lage sind, in Strafprozesse einzugreifen, und die den gesellschaftlichen Konsens, in dem Buch die METHODE, kritiklos verteidigen.
Juli Zeh schreibt handwerklich gut, insofern war das Buch ein netter Zeitvertreib, mehr aber leider nicht.
DantesMuse - 20-06-2011