Montag, 18. Juli 2005

Schwarzfahren mal anders

Ein Szenario: Mama, Papa, Kind machen sich auf in den Heide-Park in der Nähe des niedersächsischen Städtchens Soltau, um den einen oder anderen Adrenalinstoß mitzunehmen, sich ein paar Delfine, Seehunde und Piraten anzusehen oder auch einmal ganz gemütlich auf einem Floß dahinzuplätschern. Und auf einmal bleibt den Eltern der Mund offen stehen und das vorlaute Kind fragt arglos: „Mamaaaa, warum hat der Mann einen Rock an?“ Oder: „Mamaaaaaaa, wieso laufen die alle schwarz rum?“ Und der idyllischen Kleinfamilie kommen 200 Grufties entgegen, die sich zielsicher Richtung Loopingbahn bewegen.

Kann nicht sein? Kann doch sein! Wenigstens einmal im Jahr. Da macht sich nämlich Schwarzvolk zu den Darktours auf und den Heide-Park unsicher. Der Heide-Park-Express: pechschwarz. Die Schiffsschaukel: pechschwarz. Die Wildwasserbahn – richtig: pechschwarz. Und dazu eine tolle Atmosphäre, nette Leute und Muskelkater in den Lachmuskeln. Nächstes Jahr bin ich garantiert wieder dabei. Prädikat: Besonders wertvoll!

Kleinstadtelli, die Kriegerische, äh, Zügellose

Im Februar habe ich eine Karte des mittelalterlichen Orakels der Tugenden gezogen – klar, dass ich mich in diesem Jahr mehr auf die Tugend der Genügsamkeit besinnen sollte und ebenfalls klar, dass ich das bislang nicht wirklich getan hatte, wie unter anderem ein Blick auf meinen kleinen, sorgsam kultivierten Bauch beweist. Bei Pfosten habe ich den Link zum Todsünden-Test wiederentdeckt. Nach wie vor habe ich einen „latenten Hang zur Wollust mit nicht zu vernachlässigender Affinität zur Völlerei“. Oh Gott! Da hätte ich ja prima in römische Orgien gepasst. Und dabei mag ich die römische Kultur nicht mal, obwohl oder gerade weil (das lässt sich nicht mehr rekonstruieren) mein Vorname auf den römischen Kriegsgott zurückgeht. Viel schlimmer ist aber, dass ich offensichtlich Therapiebedarf habe. So heißt es am Testende weiter: „Wir empfehlen so oder so einen Besuch der
multimedialen Lesung 'Die 7 Todsünden'
der hilft, mit Ihrer Sündenveranlagung umzugehen.
Und dabei bin ich doch nur eine arme Sünderin?!

Ein Vierteljahrhundert

Noch einen Monat darf ich sie genießen, die unbeschwerte Zeit, in der ich nur zwei Jahrzehnte und ein paar Kekse alt bin. Und dann habe ich ein Vierteljahrhundert hinter mir. Was für eine Zahl! Ob ich am Morgen meines Geburtstages eine Unzahl neuer Falten entdecke? Eventuelle graue Haare sind glücklicherweise unter der Tönung verborgen. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass sich ein wie auch immer geartetes Erwachsensein weder mit 25 noch mit 70 einstellen wird, rätsel aber noch, ob man sich mit einem Vierteljahrhundert auf dem Buckel irgendwie anders fühlt. Ich werde vorsorglich versuchen, diesen Monat so gut wie möglich zu genießen, was in dieser Jahreszeit auch nicht allzu schwer fällt. Ansonsten warte ich gelassen auf den Startschuss zum alt werden. Wäre ja auch noch schöner!

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Tja, was neues ist das...
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Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
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DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
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