Kulturelles

Mittwoch, 19. April 2006

Stichwort: Antidiät

Nicht wirklich zum Fett ansetzen geeignet, aber unglaublich lecker: Schweinemedaillons in Kiwisauce. Und noch dazu unglaublich einfach. Schön.

Freitag, 3. März 2006

Warum es eigentlich die Rechtschreibreform gibt

Treffen sich zwei Staatssekretäre. Und überlegen, wie sie ihre Minister ablenken können. Fällt dem einen die Rechtschreibreform ein. Das Ergebnis: Jahre unbeschwerter Arbeit. Köstlich.

Freitag, 17. Februar 2006

Klar soweit?

Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!

zitiert Tobias in seinem PodPot. Und ich musste sofort an diese Szene denken:

Mullroy: Zu welchem Zweck seid Ihr in Port Royal, Mr Smith?
Murtogg: Ja, und keine Lügen!
Jack: Na gut, ich gestehe. Ich will ein Schiff kapern, eine Mannschaft in Tortuga suchen; stehlen, rauben, plündern, oder anders gesagt, mir meine schwarze heimtückische Seele ausreißen.
Murtogg: Ich sagte, keine Lügen!
Mullroy: Ich glaube, er sagt die Wahrheit.
Murtogg: Wenn er die Wahrheit gesagt hätte, hätte er es uns nicht gesagt.
Jack: Es sei denn, er wüsste, ihr würdet die Wahrheit nicht glauben, selbst wenn er sie sagen würde.


Fluch der Karibik. Es wird Zeit, dass ich mir diesen Film wieder einmal anschaue. Sehr empfehlenswert. Wer noch mehr davon lesen möchte, kann sich übrigens hier näher mit dem Drehbuch befassen.

Dienstag, 7. Februar 2006

Das Lachen. Und die Frauen.

Lachen ist gesund. Heißt es im Volksmund. Doch der weiß es auch, dass es „das Lachen“ weder gab, gibt noch geben wird. Unterschiedliche Kulturen, Zeiten, Stände, Geschlechter und Beweggründe gehören berücksichtigt, die Stellung des Lachens in der Gesellschaft und die Persönlichkeit des Lachenden gewürdigt. Im Mittelalter zum Beispiel war das mit dem Lachen nicht ganz so einfach: So war Franz von Assisi der Meinung, Lachen aus tiefstem Glauben zu Gott sei kein Problem, alles andere hingegen gefährlich nah am Teufelswerk, wie Jaques le Goff in Das Lachen im Mittelalter berichtet. Freilich gab es auch eine Zeit vor und nach Assisi und überhaupt Menschen, die sich für die Meinung des Geistlichen herzlich wenig interessierten.

Doch schauen wir uns einmal heute um, nicht bei den Geistlichen, nicht bei den Männern. Bei den Frauen. In Gesprächen. In Frauengesprächen. Barbara Merziger hat nämlich untersucht, wie wir so lachen, wir Frauen. Und dafür geschlagene 34 Frauen interviewt – von der Feministin bis zur Frau aus der Nachkriegsgeneration. Sie stellte fest: Wir Frauen lachen nicht um des Lachens willen, wir strukturieren damit das, was wir sagen. Sag Frau Merziger. Wenn das stimmt, muss ich verdammt viel zu strukturieren haben. Oder eine pingelige Pedantin sein.

Von dieser aussagekräftigen Studie einmal abgesehen, klingt ihre Dissertation „Das Lachen von Frauen“ ziemlich spannnend – hier (PDF) eine kurze Inhaltsübersicht. Mal sehen, wann ich sie zu lesen bekomme.

Dienstag, 13. Dezember 2005

Kleinstadtelli - eine Geschichtsbanausin

(Eigentlich) sinnfreie Tests sind genau das Richtige für zwischendurch. Und wenn sich so ein Test auch noch mit Büchern befasst, kann ich so überhaupt nicht widerstehen. Dieser befasst sich ausschließlich mit dem, was mein ehemaliger Deutschlehrer "Trivialliteratur" nennen würde: Horror, Historienschinken, Fantasy, Liebesgeschichten und Abenteuerromane - genau das Richtige zum Abschalten und Einkuscheln an kalten Wintertagen, so man denn mit dem einen oder anderen Trivialgenre etwas anfangen kann. Jener Test verriet mir:

Zu 70 % sind Sie: Du bist der verträumte Typ, der sich gerne in andere Welten denkt. Bücher wie "Herr der Ringe", "Die Nebel von Avalon" sind genau das richtige für dich.

Hmmmja ... Ja, schon gerne Fantasy, aber ... HdR könnte ich nie lesen, weil ich die Beschreibung des Auenlandes schlicht nicht ertrag - diese Idylle ist einfach zu viel für mich. Die Nebel von Avalon habe ich dafür nun schon fünf Mal gelesen, einmal geguckt (absolut gar nicht empfehlenswert!) und einmal gehört und das ist sicher noch nicht letzter Stand der Dinge. Und dann gibt es da ja noch Jonathan Carroll und Carlos Ruíz Zafón. Ich muss heim. Lesen.

Der Test verrät aber noch mehr:

Aber beinahe wären Sie das geworden:
Zu 20 % sind Sie: Du bist der Typ, der von der großen Liebe träumt und immer nach ihr sucht. Nicholas Sparks wäre zu empfehlen.


NICHOLAS SPARKS?! War das nicht der Typ mit dem Pferdeflüsterer? Gruselig, so was. Dann doch lieber Nuala O'Faolain oder Jostein Gaarder oder so. Wirklich – zu viel Schmalz bekommt meinem Teint einfach nicht.

Weiter heißt es:
Und dies sind Sie nun doch nicht:
Zu 10 % sind Sie: Abenteuerlustig kann man dich nennen und du fieberst mit den Helden mit.


Ich denke, mehr Abenteuerlust kann man mir auch wirklich nicht unterstellen. Wo ich bei Schlachtengetümmel – sowohl in Buch als auch in Film – doch immer genervt die Augen verdreh und ungeduldig auf die Fortsetzung der Handlung warte ...

Zu 0 % sind Sie: Du gruselst dich gerne. Steven King ist genau richtig!

Stimmt! Meine Stephen-King-Phase habe ich mit 12 erfolgreich hinter mir gelassen, ohne sie je zu vermissen.

Die erstaunlichste Enthüllung:

Zu 0 % sind Sie: Du erfährst gerne etwas über alte Zeiten und Hintergründe unserer Geschichte. Christian Jacq Wolfgang Hohlbein sind empfehlenswert.

So, so, ich interessiere mich also nicht für Geschichte. Spannend das. Das war wohl nicht die glücklichste Formulierung. Ich gebe aber gerne zu, dass ich – wie hier erwähnt – so historischen Schinken nicht wirklich traue. Und gerade Christian Jacq löst bei mir kaum unterdrückbare Fluchtgedanken aus, habe ich mich doch tatsächlich vor Jahren durch einen der „Ramses“ gequält und vergeblich auf eine interessante Handlung gewartet. Dennoch: Gerade an diesem Wochenende habe ich wieder einmal eine gute Erfahrung mit einem historischen Roman gemacht: Wikingerblut ist ein Büchlein für ein paar ruhige Stunden mit Kerzenlicht und Tee. Er könnte etwas mehr Tiefe haben, aber er ist noch weit genug von einem Kaliber wie Jacq entfernt.

Und überhaupt: Was in drei Teufels Namen hat bitte Wolfgang Hohlbein mit historischen Romanen zu tun?! Hab’ ich mal wieder was nicht mitbekommen und er hat irgendwann mal irgendwie einen historischen Roman verbrochen, auf den sich hier bezogen wird? Denkwürdig, das.

Via neuro.

Mittwoch, 30. November 2005

Villon und Margot

Francois Villon ist eine der schillernsten Figuren der Weltgeschichte. Seine Texte, triefend vor Spott und Hohn, dürften so einigen Würdenträgern ein Dorn im Auge gewesen sein, sein Lebenswandel – hier schnell etwas Geld stehlen, dort eine Frau begatten – brachte ihn mehrfach hinter Gitter. Markus Kiefer und Dorit Meyer haben sich von dem Vaganten zum Theaterstück „Villon und Margot“ inspirieren lassen. Und weil meine Lieblingskleinstadt einen „kreativen Speicher“ hat, der mit Vorliebe hervorragende Kleinkunst zeigt, hatte ich die Ehre, die beiden in Aktion zu sehen. Mit Leidenschaft, Witz und Können verwoben Kiefer und Meyer Villons Texte mit einer Lebensbeichte, die erahnen ließ, dass auch ein Lebenskünstler das eine ums andere Mal hadert mit seinem Lebensweg. Daneben Margot – Gefährtin, Stütze und Geliebte – die an ihrem guten Herz letztlich zugrunde geht, darum weiß und doch nicht anders kann.

Schön, dass Dorit Meyer noch mehr Stücke im Repertoire hat und dann auch noch überwiegend in Norddeutschland auftritt. Das gibt mir ja vielleicht noch einmal Gelegenheit, sie spielen zu sehen.

Montag, 14. November 2005

Mondsüchtig

Alles ist still
nichts ist zu hören
am Himmel dein Licht
soll allen gehören
dort scheinst du so hell
was willst du uns sagen?
Passt auf euch auf
und niemals verzagen.

Mond scheine - erhelle die Nacht
zeig allen Menschen, dass du sie bewachst.
Mond scheine - erhelle die Nacht
zeig allen Träumern, dass du sie bewachst ...


Luna Luna, Mond Scheine, Es war einmal, 1993.

Weil ich sie mag, diese Band, auch wenn es sie schon seit Jahren nicht mehr gibt, und weil Frank, der Sänger, im Fanforum angekündigt hat, dass es Luna Luna 2006 möglicherweise wieder gibt – wenigstens für einige Auftritte. Schön. Sehr schön.

Übrigens: Die Songs auf der Seite sind von allen ehemaligen Bandmitgliedern zum Runterladen freigegeben.

Montag, 31. Oktober 2005

So.

Allein bin ich in der Nacht
meine Seele wacht und lauscht. [...]
Der Wind hat mir ein Lied erzählt [...]
Er weiß, was meinem Herzen fehlt
Für wen es schlägt und glüht.
Er weiß für wen.

Am Meer stand ich abends oft
Und ich hab gehofft - auf was?
Ich sah Amseln und Krähen und dreckigen Tauben nach
Ach mein Glück zerbrach wie Glas.


Ich mag Georgette Dee. Sehr. Auch wenn Zarah Leander die erste war, die dieses Lied sang. Basta.

Mittwoch, 28. September 2005

Jesus von Texas

Ein 15-jähriger Bengel names Vernon Little fristet sein Dasein in einer nichtssagenden Kleinstadt in Texas, seine Mutter und ihre Freundinnen sind nicht eben gerade gute Vorbilder, sein Vater ist irgendwie verschwunden. Dann bringt sein Freund Jesus 16 Mitschüler um und erschießt sich selbst. Dumm für Vernon, denn nun ist er an Jesus’ Statt Sündenbock für die Stadtbewohner, vor allem aber für die Medien, die Einschaltquoten und Auflage wittern und am Ende gar die nächste Hinrichtung im Todestrakt per Zuschauer-Ted bestimmen lassen. Klar, dass jeder Mord, der während seiner Flucht Richtung Mexiko verübt wird, pauschal ihm angelastet wird. Auch klar, dass der arme Vernon von einem Indiz, das gegen ihn spricht, zum nächsten stolpert. Erschütternd, wie ungeheuer logisch die größten Ungeheuerlichkeiten wirken können, wenn man sie nur anständig verpackt und in Häppchen an die Leute weitergibt, die sowieso keine Lust haben, irgendetwas zu hinterfragen. DBC Pierre, der eigentlich Peter Warren Finlay heißt – sein Künstlername steht übrigens für dirty but clean Peter – hat mit Jesus von Texas eine Satire geschaffen, die einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge hinterlässt: So überzogen die Handlung, so vorstellbar ist aber auch, dass sie so oder so ähnlich stattfinden könnte.

Mittwoch, 14. September 2005

Der Kuss des Einhorns

Historischen Romanen stehe ich – ungeachtet meines Interesses für Geschichte – grundsätzlich sehr skeptisch gegenüber. Die allermeisten finde ich bestenfalls langweilig, schlimmstenfalls dilettantisch. Das eine oder andere Mal traue ich mich dennoch an einen solchen Roman heran und werde dann glücklicherweise selten enttäuscht. Auch mein letzter Versuch – Der Kuss des Einhorns – war von Erfolg gekrönt, sicherlich nicht zuletzt deswegen, weil mich keine schwerterschwingenden Ritter, süßen Prinzessinnen, dem Leben trotz aller Widrigkeiten die Stirn bietenden HeldInnen oder kämpfenden Amazonen erwarteten. Auch auf ellenlange Erklärungen des damaligen Lebens hat Tracy Chevalier glücklicherweise verzichtet, stattdessen den Leser an die Hand und mit ins 15. Jahrhundert genommen.

Im Mussée National du Moyen Âge in Paris hängen sechs Bildteppiche aus dem 15. Jahrhundert, auf denen eine Dame mit einem Einhorn dargestellt ist. Diese Bildteppiche und die Geschichte ihrer Entstehung sind Gegenstand ihres Romans. Die einzelnen Figuren, ihre Beweggründe und ihre Charaktere hat sie wunderbar durch die Ich-Erzähler-Perspektive eingefangen. Damit man sich die einzelnen Szenen und Motive auch wirklich vorstellen kann, sind die sechs Bilder im Buch enthalten. Doch es ist nicht nur ein historischer Roman, der Einblick in die Kunstgeschichte gibt: Es ist eine Liebesgeschichte, eine Geschichte der zwischenmenschlichen Beziehungen und eine über die Lebensumstände der Frauen dieser Zeit. Absolut empfehlenswert!

Kleinstadtellis Welt

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12