Kulturelles

Montag, 11. Dezember 2006

Seltsames Weihnachtszeuch die II.

Wow. Ich muss mich einen Moment sammeln. Es passiert wirklich nicht oft, dass ich beim Lesen eines Satzes Luft holen muss, weil ich denke, dass er so lang ist, dass mir die Luft ausgeht, wenn ich ihn sprechen würde. Das liegt zum einen daran, dass es nicht viele verschachtelte Sätze gibt, von denen ich den Eindruck gewinne, dass ich sie während einer meiner hitzig und temperamentvoll geführten Diskussionen benutzen könnte, sondern auch daran, dass ich in vielen verschachtelten Sätzen argumentiere – und insofern, abgesehen von meinem eher bescheidenen, weil bandlosen Herumgesinge, eine gute Atemkondition habe.

Doch welcher Satz war es denn nun, der Kleinstadtelli in Atemnot versetzte? *räusper* Ich zitiere:

Und zwar zum Einen die, die vor Vorfreude glückselig und Trallala-Schmalzlieder singend durch die hellerleuchtete, glitzernde Lichter- und Tinnefwelt des Konsumweihnachtens von einem "Oh" zum nächsten "Ah" taumeln und den Rest der Menscheit mit vor Rührung weit geöffneten und feuchten Augen anhimmeln, während ihre Arme gerade noch ausreichen, um all die schönen, tollen Geschenke zu halten, die sie für Gott und die Welt und sogar Nachbars Katze erstanden haben - und zum anderen Misanthropen wie mich, die diese unserer Meinung nach geheuchelte und falsche Art von Weihnachten sowas von überhaupt nicht abkönnen und am liebsten bereits vor dem 1. Advent abtauchen und erst an Silvester wieder auftauchen würden.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Wow. Ich muss mich einen Moment sammeln. Nun weiß der geschätzte Leser auch, warum sich dieses Zitat unter der Überschrift „Seltsames Weihnachtszeuch die II.“ wiederfindet. LukUHLus hat, so scheint’s, eine ähnlich motivierte Abneigung im Laufe seines Lebens aufgebaut wie ich.

Und deswegen kann ich diesem Beitrag, der so herrlich mit dem oben zitierten Satz beginnt, inhaltlich nur voll und ganz zustimmen.

Freitag, 24. November 2006

Männertraum

Ein verhunztes Deutsch ist ja gemeinhin eine ziemlich furchtbare Angelegenheit. Aber es gibt so manche Neuschöpfungen, die sind einfach klasse. Sie glauben mir nicht? Man(n) stelle sich vor, es wäre wirklich möglich, eine tolle Latte to go zu bestellen. Das würde diese kleinen blauen Pillen schlicht überflüssig machen! Dumm nur, dass Frauen wahrscheinlich auch dieses Produkt bekommen, auch wenn sie eigentlich nur einen mittelgroßen Latte Macchiato bestellt haben ...

Guten Appetit!

Vorsicht, liebe Packerl-Aufreißer: Töne wie diese oder diese mögen euch zum selbst Kochen, gar zum Genießen verleiten. Doch ist die Büchse der Pandora erst einmal geöffnet, schmeckt das Fertigfutter nach dem, was es ist: Chemie, Plastik, Fertigfutter eben. Und das geht ziemlich schnell. Selbst eure Nase wird beginnen, euch den Versuch übel zu nehmen, wieder auf das „einfachere“ Fertigfutter umzusteigen. Das bedeutet: Ständig viel zu viel Zeit investieren zu müssen, die man bekanntlich wegen viel zu viel Arbeit nicht hat (ziemlich lecker, der Eintopf, btw).

Und jetzt mal ernsthaft: In Anbetracht der Tatsache, dass ich Leute kenne, die noch nicht mal Rahmspinat würzen, geschweige denn, ihn mit einer Zwiebel verwöhnen, stattdessen aber den (immerhin selbstgestampften) Kartoffelbrei mit Maggi meinen essbar machen zu können, in Anbetracht der Tatsache, dass ich Leute kenne, die seit mindestens 10 Jahren nichts anderes ... nun ... zubereitet haben außer Fertigfutter, vergeht mir echt der Appetit. Ich bin wirklich nicht der Typ, der gerne komplizierte Sachen kocht, weil auch mir – gerade in der Woche – der Aufwand zu groß ist – aber schnelle, einfache, leckere, gesunde Gerichte gibt es zuhauf. Übrigens kann ein gutes Essen – mit dem Kochen vorweg, natürlich – unglaublich entspannend sein. Doch nun wende ich mich seufzend und schulterzuckend meinen Nudeln mit „Tomaten-Sahne-Pilz-Karotte-Mozzarella-was-halt-noch-so-da-war-Sauce“ zu (Zubereitungszeit: etwa 30 Minuten, und dass auch nur, weil ich langsam schnippel und nebenbei telefoniert habe – trotzdem kann Miracoli geschmack- und geruchlich dagegen einpacken), denn eigentlich weiß ich ja: Wirklichen Ungern-Essern kann man sowieso nicht ausreden, dass Kochen die niederste Tätigkeit der Welt ist.

Gute Nachricht

Und man darf doch zitieren und zusammenfassen. Ist ja eigentlich auch logisch, sonst wäre jede Presseschau ja Urheberrechtsverletzung. Aber man kann’s ja mal versuchen.

Freitag, 17. November 2006

Was für die Seele

Diese Bilder sind einfach schön – voller Seele, Tiefe und Charakter. Ein Plädoyer gegen ein Schönheitsideal, das Models das Leben kostet und Frauen dazu bringt, sich mit Glyx-, Low-Carb- und Formula-Diäten herumzuplagen. Toll!

Freitag, 29. September 2006

Virtuelle (Hör-)Buchwidmung XII.

Wie auch immer. The show must go on. Und mit einem Hauch von Traurigkeit lässt sich Tiefe noch viel leichter vorgaukeln. Ein gutes Buch. Beängstigend.

Bonjour tristesse
Francoise Sagan

Dienstag, 26. September 2006

Volver

Schöne Frauen, tolle Gegend, liebevolle Geschichte, gutes Essen und prima für die Tränendrüsen. Wieso gibt es solche Filme eigentlich nicht öfter?

Und wer mehr wissen möchte:

Blog-Rezi von Markus Trapp

Rezi im Kunstmagazin a Vela

Virtuelle Buchwidmung XI.

Herrje! Ein armes Kind, revolutionäre Wirren, unwissende Männer, Wäscherinnen ohne Stimme und verzogene Prinzessinnen. Der Stoff, aus dem Rosamunde-Pilcher-Romane sind. Zum Glück war dieser nicht gar so schlimm – und historisch gesehen auch ziemlich interessant, theoretisch. Auch wenn mein etwas eingerostetes Wissen über die Französischen Revolution und die Zeit danach nun wieder etwas aufgefrischter ist: Ein Sachbuch hätte mich mehr informiert – und mir den Schmalz erspart.

Das Kind im Turm
Francoise Chandernagor

Virtuelle (Hör-)Buchwidmung X.

Eines dieser Hörbücher, die ich garantiert nicht lesen würde. Die Geschichte hat einfach zu viel von diesem "starke Frauen in früheren Jahrhunderten kämpfen gegen böse Männer"-Klischee. Zur Ablenkung während der leidigen Hausarbeit allerdings durchaus geeignet.

Die Wanderhure
Iny Lorentz

Dienstag, 19. September 2006

Virtuelle Buchwidmung IX.

Ich mag keine Krimis. Aber ich liebe Dürrenmatt. Und wer sagt eigentlich, dass Verbrecherjagd nicht tragisch sein kann?

Das Versprechen
Friedrich Dürrenmatt

Kleinstadtellis Welt

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Dein Status

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
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DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
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Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12