Montag, 16. April 2012

Die Gedankenwelt unserer Frauenministerin

Ich mag die Frau auch nicht, habe aber noch nie so gut darüber gelesen, wieso eigentlich nicht. Aber das ist es! Für unsere (Auch-)Frauenministerin ist Emanzipation wie Kaviar. Gleichheit und das ganze Gedöhns natürlich auch.

Ich sag' immer: Man muss seine Gegner verstehen, um ihnen sinnvoll entgegentreten zu können. Deswegen steht bei mir zum Beispiel auch ein Koran rum, in anerkannter Übersetzung, leider noch ungelesen. Dieser Artikel erklärt ganz hervorragend, warum diese Frauenministerin mehr schadet als nützt. Diese Frau steht Männerbünden nicht im Weg, warum auch, sie hat ja schon eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Es geht also, denkt sie sich, und mehr ist ja nicht nötig.

Das erinnert mich stark an ein Interview mit Guido Westerwelle. Davon blieb nicht viel hängen, nur eine Argumentationskette: Bildung ist für die FDP wichtig, weil Bildung das Einzige ist, dass auf Dauer Aufstieg ermöglicht. Und um das zu untermauern, nahm er sich als Beispiel: Sein Vater war nämlich der erste der Familie, der studiert hatte. Und deswegen, so dachte der kleine Guido, kann er sich in eine Reihe stellen mit Kindern, die keine studierten Eltern haben. Er hat es ja auch geschafft, obwohl erst sein Vater einen Uni- oder FH-Abschluss hat.

Menschen wie er und Frau Schröder kommen schlicht nicht auf die Idee, dass sie das, was sie erreicht haben, nur erreichen konnten, weil sie prviligiert angefangen haben. Und das ist genau das Problem in diesem Land: Wir werden regiert von Leuten, die davon überzeugt sind, dass man mit einer ordentlich Portion Karrieregeilheit einfach alles erreichen kann.

Der Rest ist menschlicher Bodensatz, der einfach zu faul ist, die Chancen zu nutzen, die dieses Land ihm bietet. Die Emanzipation, die Gerechtigkeit, die Chancengleichheit, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten, eine Welt, in der Menschen nicht diskriminert werden, weil sie warum auch immer anders sind - all dies liegt auf der Straße, meinen diese Menschen, man müsse es nur aufheben.

Ich behaupte: Diese erstrebenswerten Rechte liegen auf der Straße, nur da, wo keiner sucht, wenn er nicht muss: In der Gosse nämlich. Aber hey: Wer kein Kaviar hat, soll halt Margarine essen.

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Sammelmappe (Gast) - 16. Apr, 19:38

Sie outen sich langsam und stehen zu ihren elitären Seiten.

DantesMuse - 16. Apr, 22:00

Das Traurige ist: Sie können es auch und es stört kaum noch jemanden.
Selam (Gast) - 18. Apr, 17:57

Ich glaube, dass Frau Schröder einfach so durch die CDU indoktriniert wurde, dass sie richtig und falsch nicht mehr erkennen kann. Man sollte nichts für gegeben und unwiederruflich da halten - alles kann einem genommen werden und dazu gehören auch die Errungenschaften des Feminismus.

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DantesMuse - 18. Apr, 21:12