Kleinstadtelli und das Kreuz mit der Gewandung
Im Oktober war es, als eine überglückliche Kleinstadtelli bei einem Theaterfundus sehr günstig einen Radmantel erstand. Fehlte mir doch eben ein solcher Mantel für die frühen und späten Märkte, um nicht von jedem Markt eine Erkältung mit nach Hause zu nehmen. Klein gewachsen, wie ich bin, war er viel zu lang und die schmutzig-beige Farbe war auch nicht sehr überzeugend, aber das lässt sich ja ändern. Und bis zum ersten Markt blieb noch ein halbes Jahr Zeit. Nur zu gern hätte ich das gute Stück ganz authentisch gefärbt, doch meine Recherchen im Netz und in meinem Buchfundus ergaben, dass sich meine Wunschfarbe – ein dunkles Braun – mit Kaltfärbung nicht realisieren ließ. Heißfärben kam nicht in Frage, denn der gut 2 Kilo schwere Mantel passt nicht einmal in meinen großen Suppentopf, vom ständigen Umrühren, damit die Temperatur konstant bleibt, gar nicht erst zu reden.
Natürlich kann man mit grünen Walnussschalen mit kaltem Wasser ein helles Braun erzielen, jedoch braucht es dafür 1 Kilo Schalen für 100 Gramm Stoff und mal ganz davon abgesehen, dass mir nicht einfallen wollte, wo ich so viele Schalen herbekommen sollte, ist selbst meine Badewanne für solche Mengen schlicht nicht ausgelegt. Diese Erkenntnis traf mich im Dezember, es blieben immer noch vier Monate Zeit, Farbe zu kaufen, den Mantel vorher zu kürzen und zwei Waschmaschinengänge später einen Mantel in Wunschfarbe zu haben. Vorher wollte ich noch Waldgrün an einem anderen Stoff ausprobieren, aus dem irgendwann einmal ein Rock werden soll, um dann, falls die Farbe nicht genehm ist, per Internet gleich das richtige Grün, noch etwas Rot, Schwarz und eben besagtes Braun zu bestellen. Soweit der Vorsatz. Doch letzten Samstag fiel mir voller Schrecken ein, dass der Mantel immer noch so aussieht, wie er aussieht, ich aber schon eine Woche später eben diesen Mantel für meinen ersten Marktbesuch benötige, die Abende dieser Woche laut Terminkalender allerdings schon gut ausgefüllt waren. Doch wäre ich ja nicht Kleinstadtelli, würde ich den Kopf in den Sand stecken. Und tatsächlich: Eine Kürzaktion und zwei Packungen Farbe später hängt der Mantel jetzt in einem kräftigen Rehbraun zum Trocknen an der Leine. Ich hätte ihn auch dunkler genommen, bin aber überhaupt froh, dass die Färbeaktion etwas gebracht hat. Der Mantel schien nämlich aus gefilzter Wolle zu sein und Wolle gehört zu den vielen Stoffen, die von dieser Farbe einfach nicht gefärbt werden können. Doch - in dem Fall - glücklicherweise ist der Mantel „Theater-A“ und nicht „Mittelalter-A“ und wird wohl aus einem Baumwoll-Woll-Gemisch bestehen. Nun fehlt nur noch eine Tassel-Schließe oder eine Fibel - neben Bärlauch eines der Dinge, die ich Samstag erstehen werde - und der Mantel ist perfekt.
Natürlich kann man mit grünen Walnussschalen mit kaltem Wasser ein helles Braun erzielen, jedoch braucht es dafür 1 Kilo Schalen für 100 Gramm Stoff und mal ganz davon abgesehen, dass mir nicht einfallen wollte, wo ich so viele Schalen herbekommen sollte, ist selbst meine Badewanne für solche Mengen schlicht nicht ausgelegt. Diese Erkenntnis traf mich im Dezember, es blieben immer noch vier Monate Zeit, Farbe zu kaufen, den Mantel vorher zu kürzen und zwei Waschmaschinengänge später einen Mantel in Wunschfarbe zu haben. Vorher wollte ich noch Waldgrün an einem anderen Stoff ausprobieren, aus dem irgendwann einmal ein Rock werden soll, um dann, falls die Farbe nicht genehm ist, per Internet gleich das richtige Grün, noch etwas Rot, Schwarz und eben besagtes Braun zu bestellen. Soweit der Vorsatz. Doch letzten Samstag fiel mir voller Schrecken ein, dass der Mantel immer noch so aussieht, wie er aussieht, ich aber schon eine Woche später eben diesen Mantel für meinen ersten Marktbesuch benötige, die Abende dieser Woche laut Terminkalender allerdings schon gut ausgefüllt waren. Doch wäre ich ja nicht Kleinstadtelli, würde ich den Kopf in den Sand stecken. Und tatsächlich: Eine Kürzaktion und zwei Packungen Farbe später hängt der Mantel jetzt in einem kräftigen Rehbraun zum Trocknen an der Leine. Ich hätte ihn auch dunkler genommen, bin aber überhaupt froh, dass die Färbeaktion etwas gebracht hat. Der Mantel schien nämlich aus gefilzter Wolle zu sein und Wolle gehört zu den vielen Stoffen, die von dieser Farbe einfach nicht gefärbt werden können. Doch - in dem Fall - glücklicherweise ist der Mantel „Theater-A“ und nicht „Mittelalter-A“ und wird wohl aus einem Baumwoll-Woll-Gemisch bestehen. Nun fehlt nur noch eine Tassel-Schließe oder eine Fibel - neben Bärlauch eines der Dinge, die ich Samstag erstehen werde - und der Mantel ist perfekt.
DantesMuse - 28-04-2005
lunula - 28. Apr, 18:23
Normales Saisonbeginn-Phänomen
...dass all die tollen Sachen, die wir "im Winter" machen wollten, nun an zweieinhalb Tagen im April erledigt werden müssen. So ein Winter kann sehr kurz sein.
Auf was für einen Mittelaltermarkt soll es denn Samstag gehen?
Auf was für einen Mittelaltermarkt soll es denn Samstag gehen?
DantesMuse - 28. Apr, 18:34
Hach ja ...
... so wird es wohl immer sein. Ich habe auch schon seit letztem August (!) ein Buch übers Brettchenweben, Leinengarn, Brettchen, Brettchenwebschiffchen, selbst ein zusammengezimmerte Hochwebstuhl zur Vereinfachung steht bereit. Aber die Zeit, die Zeit. Ich bräuchte zum Anfang einfach ein paar ruhige Stunden am Wochenende, damit ich nicht mitten beim Verzweifeln aufhören muss. *seufz*
Also, der traditionell erste Mitelaltermarkt im Jahr für mich ist in Bad Bodenteich von der Gruppe Fogelvrei. Der ist nämlich immer so ziemlich um die Ecke und die Leute, die man so kennt, zwingen einen schon fast dazu, da hinzufahren. ;o)
Obwohl ich in diesem Jahr ja eher von den Spektakeln weg und hin zu "richtigen" Veranstaltungen und Museumsbesuchen wollte. Aber so wie das Jahr angefangen hat, fürchte ich, dass wird seltenst funktionieren. So ist ja Pfingsten Kalkriese, aber da muss ich nach Rotenburg - ein Markt derselben Truppe - weil ein guter Freund da in der Nähe wohnt (der auch dort ein Lager hat) und sich das natürlich anbietet. Hach ja. Die Zeit. Die Zeit.
Also, der traditionell erste Mitelaltermarkt im Jahr für mich ist in Bad Bodenteich von der Gruppe Fogelvrei. Der ist nämlich immer so ziemlich um die Ecke und die Leute, die man so kennt, zwingen einen schon fast dazu, da hinzufahren. ;o)
Obwohl ich in diesem Jahr ja eher von den Spektakeln weg und hin zu "richtigen" Veranstaltungen und Museumsbesuchen wollte. Aber so wie das Jahr angefangen hat, fürchte ich, dass wird seltenst funktionieren. So ist ja Pfingsten Kalkriese, aber da muss ich nach Rotenburg - ein Markt derselben Truppe - weil ein guter Freund da in der Nähe wohnt (der auch dort ein Lager hat) und sich das natürlich anbietet. Hach ja. Die Zeit. Die Zeit.
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