Was wäre wenn ...? fragt
Paraflyer. Was wäre, wenn man diesen, jenen oder welchen Fehler nicht begangen hätte, diesem oder jenem nicht vertraut oder gar nicht erst getroffen hätte? Würde ich etwas anders machen? Auf Freundschaften verzichten, von denen ich weiß, dass sie seelenblutig ausgingen? Auf Erfahrungen, auf die man tatsächlich auch verzichten kann? Würde ich meine Brillen nur bei Fielmann kaufen? Und was wäre, wenn das
Eichhörnchen eine Minute später über die Straße gelaufen wäre? Wenn ich etwas ganz anderes gelernt hätte? Oder jetzt gerade studieren würde?
Die Antworten auf diese Fragen sind leicht: Ich würde nie auf Freundschaften verzichten, selbst wenn sie irgendwann Anlass für Depressionen sind. Und alle kleinen und großen Entscheidungen, Begebenheiten und Begegnungen, die die Summe meines Lebens ausmachen, haben dafür gesorgt, dass ich bin, wer und was ich bin. Die Antwort auf „Was wäre wenn ...?“ lautet also immer: Ich wäre jemand anders. Vielleicht ein besserer Mensch. Möglicherweise aber auch ein schlechterer. Es ist durchaus möglich, dass ich heute Dinge anders entscheiden würde, als irgendwann in meiner Vergangenheit. Oder morgen anders entscheide als gestern. Allerdings ist es fast unmöglich für mich, Entscheidungen wirklich zu bereuen, weil ich intuitiv entscheide und daran glaube, dass jede intuitive Entscheidung zu ihrem Zeitpunkt eine gute Entscheidung ist. Und die Erfahrung gibt mir recht: Die paar Entscheidungen, die ich gegen die Intuition getroffen habe, waren alle unglaublich dumme Ideen. Allerdings hatte ich das Glück, dass diese Entscheidungen nicht mein ganzes Leben verändert und höchstens für ein paar unangenehme Wochen gesorgt haben. Und wirklich bereuen kann ich die auch nicht: Ich bin immerhin um ein paar Erfahrungen reicher und um die Gewissheit, dass die erste Entscheidung immer die richtige ist.