Dienstag, 19. April 2005

Das Weib, das harmlos-kuschlige Wesen

In der Süddeutschen spürt Susan Vahabzadeh dem realen und fiktiven Frauenbild nach. Das Ergebnis ist altbekannt, doch immer wieder erschreckend: Frauen sind scheu, unterlegen und brauchen einen Mann an ihrer Seite. Das ist wohl die weit verbreitete männliche Sicht der Dinge, die sich massiv in Hollywoods Filmen wiederfindet. Und die Realität? Schlaue Frauen bleiben häufiger männerlos, schon deswegen, weil Männer – ob dumm, ob schlau – schlaue Frauen eher meiden. Ein Lichtblick: Wie hier schon einmal ausgeführt, sind Frauen ohne Mann nicht unbedingt unglücklich, auch wenn Männer das gern so hätten.

Wie Zahnschmerzen

Ich kann nicht behaupten, dass mich ein Ausflug in die Großstadt noch aus dem Gleichgewicht zu bringen vermag. Bin ich doch 4 bis 5 Tage die Woche ohnehin im Feindesland. Und es ist wirklich schön, mal den Kleinstadtmief hinter sich zu lassen, die Anonymität der Großstadt zu genießen und sich durchs nächtliche Getümmel zu schieben.

Schön, wenn solche Abende ganz gemächlich beginnen. Im Lehmitz zum Beispiel, das die Stammkneipe eines örtlichen Fußballvereins sein soll. Immerhin der erste Laden, in dem ich „Ohne dich“ von Selig hörte. Nicht gerade Mainstream und etwas, das den Laden durchaus in meiner Gunst steigen ließ. Dummerweise trat irgendwann eine Band auf, deren Name sowohl ich als auch meine Begleitung in die hinterste Ecke unseres Bewusstseins verbannt haben. Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als eigentlich gute Musik, die dadurch verdorben wird, dass die eigentlich gute Sängerin krampfhaft versucht, eine Tonlage zu treffen die einfach nicht die ihre ist. So etwas verursacht Zahnschmerzen, zumindest Zahnschmerzgesichter. Da hilft es auch nicht, dass besagte Sängerin betont lasziv die Augen aufschlagend über den Thresen stolzierte.

Kleinstadtelli goes Sprachblog

Nein, eigentlich hatte ich nicht vor, hier in diesem Blog auf der deutschen Sprache herumzureiten, es sei denn, ich stelle Bücher wie dieses vor. Aber wenn man häufiger als zehnmal die absolut falsche Schreibweise "am Besten" sieht - und das in der atemberaubend kurzen Zeit von zwei Wochen - platzt einem irgendwann der Kragen, obwohl ich mich ja schon schwer seufzend mit den "Parties" und "Hobbies" abgefunden habe.

Stellen wir uns vor, wir säßen in der Schule. Im Deutschunterricht. Und lernten gerade die Steigerungsformen der Adjektive kennen. Und babbelten die schön kindgerecht-gelangweilt nach. Schon hallt es in unseren Köpfen wider: Gut, besser, am besten. Groß, größer, am größten. Am ist also nicht etwa zu Verwechseln mit "An dem" und es begleitet in diesen Fällen nicht etwa ein Substantiv, sondern ein gesteigertes Adjektiv.

Und jetzt werde ich die mir verhasste Grammatik wieder ganz schnell verlassen. Und mich wohl auch an "am Besten" gewöhnen müssen.

Für den, der's wissen möchte: Parties und Hobbies gibt's in England. In Deutschland nur Partys und Hobbys.

Assassini

Das Beste am Hörbuch Assassini von Thomas Gifford ist die Lesekunst von Ulrich Pleitgen. Packend erzählt er die Geschichte, versetzt sich und damit auch den Zuhörer total in die Figuren der Geschichte hinein, doch leider haben Story und Charaktere einfach nicht genug Kraft und Feuer, um dieser Stimme gerecht zu werden.

Die Nonne Val wird getötet, erschossen beim Gebet in einer kleinen Kapelle. Ihr Bruder Ben, nun Anwalt – früher Jesuit, kann den Mord schon deswegen nicht auf sich beruhen lassen, weil er die katholische Kirche nicht ausstehen kann. Er stellt fest, dass seine Schwester in der Kirchengeschichte des Zweiten Weltkriegs herumgestochert hat, und stößt genau wie sie auf eine Widerstandsgruppe im besetzten Paris, auf viele ungeklärte Todesfälle, die Assassini und die üblichen Intrigen, die der römisch-katholischen Kirche eben so zugetraut werden.

Für Borte-auf-Hose-nähen und Nadelbinden ist das Hörbuch nur bedingt geeignet, weil es einfach zu langatmig ist und das, obwohl ich mit Schrecken feststellen musste, dass es sich auch bei diesem Hörbuch um eine gekürzte Romfanfassung handelt. Beim richtigen Buch hätte ich wohl spätestens nach 200 Seiten aufgegeben, mag aber auch daran liegen, dass ich Krimis kaum etwas abgewinnen kann, ob sie nun als Thriller daherkommen oder nicht.

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Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
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DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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DantesMuse - 18. Apr, 21:12