Montag, 11. April 2005

Unterschrift für Frauenhäuser

Es ist ja nichts Neues, dass die Kommunen pleite sind. Und es ist auch nichts Neues, dass zuerst an kulturellen und sozialen Einrichtungen gespart wird. So wurde unter anderem das erste Hamburger Frauenhaus zum 1. Januar dieses Jahres geschlossen. Und es stehen noch viele weitere Frauenhäuser und andere wichtige Einrichtungen wie Jugend- und Kinderschutzprojekten, Notrufen und Therapiezentren auf der Abschussliste.

Die Lobby für Menschenrechte hat eine Unterschriftenaktion gestartet, um den Verantwortlichen zu zeigen, dass diese Kürzungen nicht jedem Bürger gleichgültig sind.

Impotenz schwächt Volkswirtschaft

Sieben Millionen Männer in Deutschland leiden zeitweise unter Erektionsproblemen, fand das Institut für Gesundheitsaufklärung heraus. Ich finde das nicht einmal schlimm, schließlich sind Männer ja wohl kaum so konstruiert, dass sie rammeln können wie die Karnickel. Aber die Begründung ist viel zu einfach, sie trifft den Kern der Sache nicht, geht meilenweit dran vorbei, zumindest, wenn man den befragten Männern glauben darf: So haben 73 Prozent der Männer weniger Lust auf Sex, weil ihnen ihr Leben zu stressig erscheint. Da eins das andere ergibt, ist klar, dass fast jeder zweite Mann unzufrieden mit seinem Sexualleben ist. Aber nicht etwa, weil es zu langweilig, zu unspontan, zu einseitig oder was auch immer wäre, was unmittelbar mit Sex zu tun hat, nein, sie sind unzufrieden mit ihrem Sexualleben, weil sie unter Leistungsdruck stehen und Angst davor haben, ihren Job zu verlieren. Also, nicht den Job des Sexual- oder gar Lebenspartners, sondern ihre reguläre Arbeitsstelle.

Das Paradoxe ist, dass ihre Sexualunlust ihren Arbeitsplatz nicht eben sicherer macht: Nach einer Liebenacht, die nach ihrem Verständnis keine war, benötigen Männer am nächsten Morgen etwa 1,06 Stunden, um sich wieder voll auf ihren Job konzentrieren zu können, ist hier nachzulesen. Frauen können sich sogar 1,44 Stunden nicht konzentrieren, wobei dahingestellt bleiben mag, ob es daran liegt, dass sie unbefriedigt, verärgert oder genervt sind oder schlicht daran, dass sie sich ob der obligatorischen Selbstvorwürfe ihres Göttergatten Sorgen machen. Und da die Liebespaare so häufig an ihre verkorksten Liebesnächte denken, gehen der Volkswirtschaft satte 65 Miliarden jährlich durch die Lappen. Hat jedenfalls das Institut errechnet. Irgendwie. Da will man gar nicht wissen, was der Volkswirtschaft durch Verliebtsein, Streit, Sorge um kranke Verwandte und Freunde, Trauer, Geldprobleme oder Krankheit durch die Lappen geht.

Doch zumindest gegen den Schaden durch Sexmangel lässt sich ja etwas ausrichen. Da bekommt der Satz, den Vicki Vomit ob der Kinderdiskussion prägte, plötzlich ein ganz anderes Gewicht: Jetzt heißt es zwar wieder „Ficken für Deutschland“, aber nicht mehr der Kinder, sondern des Aufschwungs wegen.

Die Deutschen und ihr Auto oder: Vom Rad fahren unter Lebensgefahr

„Das Auto ist der Deutschen liebstes Kind“ heißt es immer wieder, mal voll Stolz, mal vor Unglauben, mal resigniert seufzend oder genervt die Augenbraue hochziehend. Die zahlreichen Versuche, diese unappetitliche Liebe der breiten Masse aus dem eigenen Bewusstsein zu verdrängen, sie einfach nicht wahrzunehmen, den Deutschen ganz tolerant ihr Kind zu lassen und selbst unbehelligt von den Auswüchsen dieser schrägen Liebe zu bleiben, scheitert in schöner Regelmäßigkeit. Immer dann, wenn unansehnliche Rostlauben um jeden Preis die 30-Zone hinter sich zu bringen versuchen und sich der aufheulende Motor einen erbitterten Konkurrenzkampf mit der voll aufgedrehten Anlage liefert. Und die Coolness der Fahrzeugführer nur noch durch die Blödheit ihrer sie anhimmelnden Beifahrerinnen übertroffen wird.

Aber auch immer dann, wenn im Frühjahr die einladend-abschätzenden Blicke der meist sonnenbank-gebräunten, meist notorisch blonden, immer notgeilen alten Säcke junge Frauen in knappen Kleidern und Röcken taxieren, ganz in der irrigen Annahme, sie hätten alle Chancen der Welt, nur weil sie irgendein teures Cabriot fahren.

Und nicht zu vergessen immer dann, wenn wieder einmal von Selbstjustiz zu hören ist. Gibt es eigentlich eine Studie, die mal erforscht hat, welche Unsummen die Krankenkassen für Schlägereien und Unfallfolgen durch verrückte Autofahrer ausgeben müssen?

Ganz aktuelles Beispiel: Ein Mann ist stolz auf seinen Porsche. Und dann tut irgendjemand seinem Porsche was an. Vielleicht hat ihn gerade seine Freundin verlassen, sein Chef rausgeschmissen und der McChicken war kalt. Und er hat sich gefreut, endlich wieder seinem geliebten Auto nahe zu sein. Und bemerkt, dass seinem Auto etwas passiert ist. Dann sieht er diesen ... Fahrradfahrer. Verächtlich schnaubend will er sich wieder seinem verletzten Baby zuwenden, als ihm der Gedanke kommt, dass der Radfahrer etwas wissen könnte, nein, wissen muss! Er spricht ihn an, das irre Glitzern in den Augen des Autofahrers entgeht seinem Gegenüber. Nein, sagt der ahnungslose, weil unverliebte Radfahrer, er habe niemanden gesehen. Und fährt weiter. Jetzt brennen die Sicherungen durch, das Gehirn des Porschefahrers schaltet wegen Überhitzung und Systemüberlastung ab, überlässt dem Trieb die Führung des nun geistlosen Körpers. Er verfolgt den Radfahrer - natürlich in seinem geliebten Porsche - über Rad- und Gehwege, rammt ihn zweimal und begeht Fahrerflucht, als der „Gegner“ endlich vom Rad fällt. Es wäre zwar besser gewesen, er hätte sich mit seinem beschädigten Auto abgefunden, weil er sich dann Ermittlungen wegen Fahrerflucht, Verkehrsgefährdung, Nötigung und Körperverletzung erspart hätte, aber so ein richtiger Autofahrer muss halt die richtigen Prioritäten setzen.

Quelle.

Mit Dank an die Süße für den sachdienlichen Hinweis.

Der Papst ist tot und was die Lutheraner davon halten

Herr Mausshardt von der taz ist evangelisch und ziemlich genervt ob des Pomps um den Papst. Und das liest sich ziemlich witzig.

Ich persönlich habe von der ganzen Misere kaum etwas mitbekommen. Aber ich gucke auch selten Fernsehen. Und schaue noch wesentlich seltener in die Bunte. Ist offensichtlich - für eine Heidin - auch besser fürs Nervenkostüm.

Kleinstadtellis Welt

von mittelalterlichem Kleinstadtleben, großstädtischen Ausflügen und seltsamen Anwandlungen

Dein Status

Du bist nicht Teil der Kleinstadtwelt.

Für Suchende

 

Stadtgespräch

Tja, was neues ist das...
Tja, was neues ist das leider nicht. Vor allem, was...
Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
Solche "wichtigen" Meldungen...
... sollen doch nur von den Dingen ablenken, von denen...
DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
Ich kann da als kinderlose...
Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
In der Heute Show wurde...
In der Heute Show wurde ein schöner Plakat - Schnappschuss...
Ani72 - 18. Apr, 22:35
Schön, wenn's so wäre....
Schön, wenn's so wäre. Ich Niedersächsin habe aber...
DantesMuse - 18. Apr, 21:12