Von ottonischen Zwergen, viel Geld und kleinstädtisch-mafiösen Methoden
Die Inhaberin eines Getränkevertriebs, der seinen Sitz in einem sehr, sehr kleinen Dorf meines Landkreises hat, wurde um beachtliche 250.000 Euro betrogen. Dabei wollte sie doch nur Ottos Zwergentrunk an den Mann bringen. Doch der Reihe nach: Besagte Unternehmerin entwickelte ein Getränk, das auf den Namen Ottos Zwergentrunk hört. Und weil es einen Komiker gleichen Namens gibt, der auch noch irgendwie etwas mit den 7 Zwergen zu tun hat, kam sie auf die nicht ganz abwegige Idee, besagten Komiker als Werbeträger zu verpflichten. Klar, dass bekannte Komiker ihre Leute haben für so Merchandisekram. Und – traurig aber wahr – auch klar, dass es unter ihnen bestimmt nicht wenige gibt, die gar nicht so richtig wissen, was sie so alles unterschreiben. Besagte Unternehmerin hat jedenfalls mit dem Merchandisemenschen einen Vertrag ausgehandelt, nach dem besagter Komiker Werbung für ihren Zwergentrunk macht. Besager Komiker weiß allerdings angeblich gar nichts davon, obwohl sein Merchandisemensch ihm die 250.000 Euro bar in einem Koffer überreicht haben will (wieso denke ich jetzt gerade an Mafiafilme?) und obwohl besagte Unternehmerin der felsenfesten Meinung ist, sämtliche Vertragsdetails wären am Telefon mit ihm besprochen worden. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Schauspiel, das aus schlechten Filmen abgekupfert zu sein scheint, wohl zu Ende gehen wird. Es soll auf jeden Fall keiner sagen, es wäre nichts los in meinem Landkreis, dem beschaulichen.
DantesMuse - 07-09-2005
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