Reise durch die Jahrhunderte
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, begab ich mich am letzten Wochenende auf die Reise in die Nähe von Schladen, um den Mittelaltermarkt der Kaiserpfalz Werla zu genießen. Nicht nur, weil Borre gestern schon ungeduldig fragte, wie es denn nun gewesen sei, sondern auch, um das Spektakel entsprechend zu würdigen, werde ich nun Bericht erstatten.
Schon die Autofahrt war hochinteressant: So waren Madman und ich auf der Hinfahrt der Meinung, uns verfahren zu haben und stellten voller Erstaunen fest, dass wir absolut richtig lagen. Dafür war es auf der Rückfahrt genau anders herum und ich hatte die zweifelhafte Ehre, mich durch Braunschweig quälen zu müssen – natürlich, ohne eine halbe Stunde lang zu wissen, wo denn wohl die richtige Richtung ist. Erfreulicherweise hat die Rückfahrt aber nicht wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen.
Wie die meisten Besucher waren auch wir nicht gewandet, hätte unsere Tracht doch den geübten Blicken der Akteure in puncto Authenzität in keinster Weise standgehalten. Gleich hinter dem Eingang erwarteten uns Bier- und Bratwurstbuden, die uns einander unsicher anblicken ließen: Hatte sich der Weg etwa doch nicht gelohnt? Dann gingen wir hinunter zu den Zelten, die von oben gar nicht zu sehen waren und revidierten unseren Eindruck postwendend, waren doch Akteure aus ganz Europa eingereist, um einen eindrucksvollen Blick in die europäische Geschichte vom 10. bis zum 15. Jahrhundert zu gewähren.
Es wurde genäht, gestickt, gesponnen und mit Brettchen gewebt, allerdings konnte ich niemanden entdecken, der sich in Nadelbindung versuchte. Schade eigentlich, hätte ich die Technik doch gerne mal nicht nur auf Fotos oder Zeichnungen, sondern in natura gesehen. Doch die Stickarbeiten boten viel Inspiration und sollte meine Gewandung fertig sein, werde ich sie sicher mit Stickereien verzieren. Das war längst nicht alles: Hier referierte ein Templer ganz frei und enthusiastisch über seinen Orden, dort ließ sich etwas über die Arbeit des Medicus’ erfahren, es wurde gekocht, Metall bearbeitet, Horn und Holz geschnitzt, sogar Eisenverhüttung betrieben, ein ungarischer Krieger zu Grabe getragen und Tischsitten erläutert.
Und damit sich die Besucher nicht in der Zeit verirrten, waren die einzelnen Epochen in Zeitinseln unterteilt. Man musste gut zu Fuß sein, um das weitläufige Areal – natürlich mehrfach – zu umrunden, entsprechend fühlten sich abends auch meine Füße an. Natürlich konnte man auch eine ganze Menge kaufen: Mit Wolle hangenähte Gewandungen mit wunderschönen Stickereien aus Osteuropa, brettchengewebte Borte, Repliken von Glasperlenketten, Gürtelschnallen, Holzbesteck, Holz- und Hornbrettchen und Nadeln aus Metall oder Horn. Ich nadle mit einer Nadel aus Horn, die zwar dafür gar nicht gemacht ist, aber sich ganz wunderbar eignet mit ihrer dreieckigen Form. Und da ich nur eine einzige hatte, kam ich nicht umhin, mir eine weitere zu kaufen. Hier gibt es ein – zugegeben furchtbares – Foto von der Nadel. So eine filigrane Nadel ist leider kein gutes Motiv für Webcam und Handykamera.
Klar, dass auch Ritter und Bogenschützen unterwegs waren. Die Vorführung “Hollywood und die Wahrheit dahinter – eine mittelalterliche Schlacht” war informativ und unterhaltsam. Wer kann sich bei Kommentaren wie “Ich will mehr Splatter sehen!” oder “So. Das war jetzt die Hollywood-Schlacht. Und nun machen wir’s richtig, schließlich geht es ja nicht darum, filmgerecht zu sterben, sondern eine Schlacht zu gewinnen.” schon das Schmunzeln verkneifen?
Und weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, gibt’s hier, hier, hier, hier und hier ganz viel zum angucken.
Schon die Autofahrt war hochinteressant: So waren Madman und ich auf der Hinfahrt der Meinung, uns verfahren zu haben und stellten voller Erstaunen fest, dass wir absolut richtig lagen. Dafür war es auf der Rückfahrt genau anders herum und ich hatte die zweifelhafte Ehre, mich durch Braunschweig quälen zu müssen – natürlich, ohne eine halbe Stunde lang zu wissen, wo denn wohl die richtige Richtung ist. Erfreulicherweise hat die Rückfahrt aber nicht wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen.
Wie die meisten Besucher waren auch wir nicht gewandet, hätte unsere Tracht doch den geübten Blicken der Akteure in puncto Authenzität in keinster Weise standgehalten. Gleich hinter dem Eingang erwarteten uns Bier- und Bratwurstbuden, die uns einander unsicher anblicken ließen: Hatte sich der Weg etwa doch nicht gelohnt? Dann gingen wir hinunter zu den Zelten, die von oben gar nicht zu sehen waren und revidierten unseren Eindruck postwendend, waren doch Akteure aus ganz Europa eingereist, um einen eindrucksvollen Blick in die europäische Geschichte vom 10. bis zum 15. Jahrhundert zu gewähren.
Es wurde genäht, gestickt, gesponnen und mit Brettchen gewebt, allerdings konnte ich niemanden entdecken, der sich in Nadelbindung versuchte. Schade eigentlich, hätte ich die Technik doch gerne mal nicht nur auf Fotos oder Zeichnungen, sondern in natura gesehen. Doch die Stickarbeiten boten viel Inspiration und sollte meine Gewandung fertig sein, werde ich sie sicher mit Stickereien verzieren. Das war längst nicht alles: Hier referierte ein Templer ganz frei und enthusiastisch über seinen Orden, dort ließ sich etwas über die Arbeit des Medicus’ erfahren, es wurde gekocht, Metall bearbeitet, Horn und Holz geschnitzt, sogar Eisenverhüttung betrieben, ein ungarischer Krieger zu Grabe getragen und Tischsitten erläutert.
Und damit sich die Besucher nicht in der Zeit verirrten, waren die einzelnen Epochen in Zeitinseln unterteilt. Man musste gut zu Fuß sein, um das weitläufige Areal – natürlich mehrfach – zu umrunden, entsprechend fühlten sich abends auch meine Füße an. Natürlich konnte man auch eine ganze Menge kaufen: Mit Wolle hangenähte Gewandungen mit wunderschönen Stickereien aus Osteuropa, brettchengewebte Borte, Repliken von Glasperlenketten, Gürtelschnallen, Holzbesteck, Holz- und Hornbrettchen und Nadeln aus Metall oder Horn. Ich nadle mit einer Nadel aus Horn, die zwar dafür gar nicht gemacht ist, aber sich ganz wunderbar eignet mit ihrer dreieckigen Form. Und da ich nur eine einzige hatte, kam ich nicht umhin, mir eine weitere zu kaufen. Hier gibt es ein – zugegeben furchtbares – Foto von der Nadel. So eine filigrane Nadel ist leider kein gutes Motiv für Webcam und Handykamera.
Klar, dass auch Ritter und Bogenschützen unterwegs waren. Die Vorführung “Hollywood und die Wahrheit dahinter – eine mittelalterliche Schlacht” war informativ und unterhaltsam. Wer kann sich bei Kommentaren wie “Ich will mehr Splatter sehen!” oder “So. Das war jetzt die Hollywood-Schlacht. Und nun machen wir’s richtig, schließlich geht es ja nicht darum, filmgerecht zu sterben, sondern eine Schlacht zu gewinnen.” schon das Schmunzeln verkneifen?
Und weil Bilder mehr sagen als tausend Worte, gibt’s hier, hier, hier, hier und hier ganz viel zum angucken.
DantesMuse - 26-05-2005
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