Im letzten Frühjahr saß ich, schwarzen Anzug und Krawatte tragend, oft abends im ICE von Frankfurt nach Norden und nähte fleißig vor mich hin, z.B. Brettchenborte auf Tunika. Nie kam ein anderer Krawattenträger auf die Idee, mich zu fragen, was ich da machte :-))
Manchmal ist das Hobby offenbar gar nicht erklärungsbedürftig ;-)
Angeblich auch nie nach dem Weg. Dazu will ich gar nichts meinen. Aber zumindest beim Nadelbinden gilt: Männer gucken einmal hin, stellen fest, dass eine Frau mit Wolle hantiert, ordnen das Ganze unter "Stricken und Gedöns" ein und gucken nicht mehr. Frauen (vor allem mittleren und noch höheren Alters) gucken einmal, denken "da stopft jemand eine Socke mit der gleichen Wolle", gucken noch mal, denken "Nein, kann nicht sein, die Socke wird ja immer größer" und fragen dann. Manchmal.
Aber Berufspendler sind vielleicht auch nur zu müde, um sich noch für irgendwas zu interessieren.
Also, ich würd' ja meinen, die Herren Schlipsträger haben sich da halt ihren Teil zu gedacht. So. Die würden so etwas ja auch nie tun. Ich hab' im Zug festgestellt, dass die Leute ganz geflissentlich starr geradeaus gucken, wenn ich wirklich am Nadelbinden bin. So als würde ich mir einen Joint bauen oder so. Beim Nähen direkt geht es dann noch. Schon komisch. Die Leute.
Oder auch nicht ....
Manchmal ist das Hobby offenbar gar nicht erklärungsbedürftig ;-)
Männer fragen nie!
Aber Berufspendler sind vielleicht auch nur zu müde, um sich noch für irgendwas zu interessieren.