Freitag, 11. März 2005

Von journalistischer Bescheidenheit

Das nenne ich doch mal Firmenpolitik: Man gründet im November 2003 eine Firma, die unter anderem als Texterwerkstatt fungieren soll, und hat im März 2005 gerade einmal eine Referenz zu bieten, die sich bereits beim flüchtigen Überfliegen als bezahlter PR-Text in einer lokalen Zetung entpuppt.

Natürlich stellt man diese auf seiner Internetseite unter Ref/Links seinen potenziellen Kunden zur Verfügung. Damit man nicht zu unbescheiden wirkt, findet sich diese eine Referenz erst ganz, ganz weit unten unter mal mehr und mal weniger, mal mehr und eher weniger sinnvoll kommentierten Linktipps wieder.

Und da man etwas ganz Besonderes und somit auch ganz besonders bescheiden sein möchte, zerreißt man diese eine Referenz ganz fürchterlich, unterstellt ihr mangelhaftes journalistisches Feingefühl, offensichtlich nicht wohl wissend, dass dieses Feingefühl in der Praxis bei PR-Beiträgen ohnehin nicht erwünscht ist und prangert die vorhandenen Rechtschreibfehler an. Und damit der Leser auch weiß, wie gruselig sich mangelndes Sprachgefühl und mangelnde Rechtschreibsicherheit liest, ist der Verriss (wie natürlich, um konsequent zu bleiben, der gesamte Inhalt der Seite) ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man als Texter oder Journalist eben gerade nicht schreiben sollte. Und damit das dem geneigten Leser auch ja nicht entgeht, übertrifft man den PR-Text natürlich bei weitem.

Trackback URL:
https://kleinstadtelse.twoday.net/stories/566658/modTrackback

lunula - 14. Mär, 08:40

Das wär ja alles noch nicht so schlimm...

...aber Leute, die die Todesstrafe fordern und auf entsprechende Seiten verlinken, sind für mich indiskutabel. Und wer sich wirklich für die Opfer von sexualisierter Gewalt einsetzt, vermeidet tunlichst das Wort "Kinderschänder" - weil es immer noch das alte Denken transportiert, sexualisierte Gewalt sei für das Opfer (!) eine "Schande".

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