Gegen Verbrechen im Namen der Ehre
Und wieder ist passiert: Ein Ehrrenmord, mitten in Deutschlands Hauptstadt. Hatin Sürücü wurde höchstwahrscheinlich deswegen getötet, weil sie ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Anspruch nahm. In Deutschland. Wo das Grundgesetz die Gleichberechtigung ausdrücklich festschreibt. Wo die Würde des Menschen unantastbar ist. Doch was nützt das schönste Grundgesetz, wenn niemand da ist, der es durchsetzen will?
Eine Studie von Papatya, einer Berliner Kriseneinrichtung für junge Migrantinnen, ergab laut Spiegel, dass zwischen 1996 und 2004 45 Ehrenmorde in Deutschland begangen wurden. Wer meint, dass eine solch geringe Zahl die Kampagne gegen Verbrechen im Namen der Ehre von Terre des Femmes nicht rechtfertigt, möge bitte bedenken, dass die meisten Frauen eben nicht ausbrechen und ihr Los als moderne Sklavinnen ihrer Ehemänner und Schwiegermütter hinnehmen. Und das tausendfach ebenfalls mitten in Deutschland.
Und wer meint, es gebe für diese Praktiken keinen Nährboden, lasse sich dieses Statement auf der Zunge zergehen: „Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt“, kommentierten drei Schüler einer dem Tatort nahe gelegenen Hauptschule. Dass der Rektor gleich eingeschritten ist, mögen die Schüler aber nicht verstehen. Sie meinen, dass war doch nur Spaß.
Szenenwechsel: Sommer, an der gleichen Schule: Die wenigsten Musliminnen tragen Kopftuch. Das sieht ja schon liberal aus. Doch Musliminnen sollten sich mit Minirock nicht erwischen lassen. Jedenfalls nicht, wenn ihnen das Schimpfwort Schlampe nicht gefällt.
Eine Studie von Papatya, einer Berliner Kriseneinrichtung für junge Migrantinnen, ergab laut Spiegel, dass zwischen 1996 und 2004 45 Ehrenmorde in Deutschland begangen wurden. Wer meint, dass eine solch geringe Zahl die Kampagne gegen Verbrechen im Namen der Ehre von Terre des Femmes nicht rechtfertigt, möge bitte bedenken, dass die meisten Frauen eben nicht ausbrechen und ihr Los als moderne Sklavinnen ihrer Ehemänner und Schwiegermütter hinnehmen. Und das tausendfach ebenfalls mitten in Deutschland.
Und wer meint, es gebe für diese Praktiken keinen Nährboden, lasse sich dieses Statement auf der Zunge zergehen: „Sie hat ja wie eine Deutsche gelebt“, kommentierten drei Schüler einer dem Tatort nahe gelegenen Hauptschule. Dass der Rektor gleich eingeschritten ist, mögen die Schüler aber nicht verstehen. Sie meinen, dass war doch nur Spaß.
Szenenwechsel: Sommer, an der gleichen Schule: Die wenigsten Musliminnen tragen Kopftuch. Das sieht ja schon liberal aus. Doch Musliminnen sollten sich mit Minirock nicht erwischen lassen. Jedenfalls nicht, wenn ihnen das Schimpfwort Schlampe nicht gefällt.
DantesMuse - 21-02-2005
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