Essen auf philosophisch
Ich stehe der Philosophie schon von Natur aus ebenso skeptisch gegenüber wie der Mathematik, was – wenn ich meiner Selbstanalyse trauen darf – an meinem heidnischen Weltbild liegen dürfte. Wozu, so fragte ich früher (und frage insgeheim immer noch – jedenfalls dann, wenn sich mein stures Unterbewusstsein seines Knebels entledigt hat), wozu fragte ich also, soll ich mich durch die Gedankenwelten toter Männer quälen? Was haben ihre Weltanschauungen mit der meinen gemein? Und wozu eigentlich Kant lesen und sein extrakompliziertes Deutsch auseinanderfrickeln, nur, um irgendwann vielleicht zu seiner Kernaussage (Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu) zu kommen, die so logisch ist, dass mir das nun auch keiner mehr sagen muss?
Nun kam es aber durch eine Verkettung seltsamer Umstände dazu, dass ich der Naturwissenschaft im Allgemeinen und der Mathematik im Besonderen die Hand reichte und doch mal die Nase in einschlägige Literatur steckte. Und siehe da: Irgendwie haben’s auch einige Mathematiker mit der Philosophie – oder eben umgekehrt, je nach dem.
Und von der Warte her ist es denn auch gar nicht mehr so verwunderlich, dass ich eifrige Mitleserin des PhilosophieBlogs bin. Und siehe da: Die Philosophie hat auch heutzutage noch zu sehr vielen Dingen sehr viel zu sagen, jedenfalls in Gestalt des Autors des Philosophieblogs. Ihm fällt etwas ein zu Helge-Schneider-Hitler-Filmen, zu Husseins Tod, zu Weihnachten und warum’s ausgerechnet dann in den meisten Familien kracht – oder auch zu einem Thema, dass mich seit Beginn meiner Antidiät sehr in seinen Bann gezogen hat: Zum Thema Essen. Und er merkt an:
Wenn es ums Essen geht, könnten Philosophen ruhig etwas verdaulicher schreiben.
Stimmt!, denke ich, und nehme ganz am Rande wahr, dass es diese erfrischende Sicht auf die Philosophie ist, die mich für dieses Blog einnimmt.
Essen, so propagiert der Autor, ist eben nicht nur Nahrungsaufnahme, ist auch Kommunikation, ist wichtig für das Seelenheil, wenn man so will. Und ruft bei mir damit zustimmendes Kopfnicken hervor. Entspannung eben. Geselligkeit. Genuss. Es heißt ja wohl nicht umsonst „Liebe geht durch den Magen“. Wenn man das etwas krass in Richtung Christentum zieht, könnte man dieses Sprichwort so übersetzen: Wenn du dir nicht mal selbst gutes Essen gönnst, liebst du nicht. Schließlich kann nur der jemand anderen lieben, der damit bei sich selbst beginnt.
Dennoch – oder gerade deswegen – steht Essen nach wie vor nicht hoch im Kurs bei den Deutschen – trotz Gammelfleisch-Affären und Aufklärungskampagnen. Ist ja auch unproduktiv: Da kocht man ewig an irgendwas rum, was einem dann eh nicht gelingt, hat großen Abwasch und soll dann noch allen Ernstes am Tisch sitzen und nur essen –und sich dann noch mit etwaig vorhandenen Tischgenossen unterhalten. Und dabei – das weiß man ja – ist die heutige Zeit so hektisch. Die viele Arbeit eben. Und ... na ja, du weißt ja, wie das ist – so klingt es allerorten. Klar weiß ich, wie das ist. Bin ich doch bestenfalls 11 Stunden außer Haus, meistens aber eher 12 bis 13 Stunden mit arbeiten beschäftigt. Dass dann so ein Fernsehabend mit einer Tiefkühlpizza verlockender klingen könnte, als „stundenlang in der Küche zu stehen“, kann ich sogar nachvollziehen. Das Dumme ist nur: Wirklich entspannender ist das eben nicht. Nicht umsonst haben Studien ergeben, dass Kinder, die einige Stunden am Tag fernsehen, schlechtere Noten haben als ihre fernsehfreier lebenden Mitschüler. Der Grund: Reizüberflutung.
Das Schlimme: Die Menschen machen sich selbst kaputt und merken es nicht mal. Schließlich fühlt es sich nun mal vordergründig entspannend an, so richtig ausgiebig auf der Couch rumzulungern und sich vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen. Und was kommt dabei heraus? Fette Kinder, unzufriedene Menschen, immer reicher werdende FastFood-Ketten, Mangelernährung, die durch Pillen ausgeglichen werden muss, und magersüchtige Models, die jegliches Gefühl für ihren Körper verloren haben.
Essen, so scheint die weitläufige Meinung, ist schließlich nur Nahrungsaufnahme. Man muss halt essen, so wie man eben auch schlafen muss. Nichts weiter. So’n Trieb-Ding halt. Und wo wir gerade beim Trieb sind: Eigentlich ist Sex doch auch nur zum schnellen Orgasmus da. Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, zwischenmenschliches Miteinander: Diese ganze Gefühlsduselei ist doch eigentlich von Gestern und wenn so etwas schon sein muss, dann doch bitte nicht beim Essen!
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es ziemlich viele Masochisten in Deutschland geben muss. Ein ziemlich trauriger Eindruck.
Nun kam es aber durch eine Verkettung seltsamer Umstände dazu, dass ich der Naturwissenschaft im Allgemeinen und der Mathematik im Besonderen die Hand reichte und doch mal die Nase in einschlägige Literatur steckte. Und siehe da: Irgendwie haben’s auch einige Mathematiker mit der Philosophie – oder eben umgekehrt, je nach dem.
Und von der Warte her ist es denn auch gar nicht mehr so verwunderlich, dass ich eifrige Mitleserin des PhilosophieBlogs bin. Und siehe da: Die Philosophie hat auch heutzutage noch zu sehr vielen Dingen sehr viel zu sagen, jedenfalls in Gestalt des Autors des Philosophieblogs. Ihm fällt etwas ein zu Helge-Schneider-Hitler-Filmen, zu Husseins Tod, zu Weihnachten und warum’s ausgerechnet dann in den meisten Familien kracht – oder auch zu einem Thema, dass mich seit Beginn meiner Antidiät sehr in seinen Bann gezogen hat: Zum Thema Essen. Und er merkt an:
Wenn es ums Essen geht, könnten Philosophen ruhig etwas verdaulicher schreiben.
Stimmt!, denke ich, und nehme ganz am Rande wahr, dass es diese erfrischende Sicht auf die Philosophie ist, die mich für dieses Blog einnimmt.
Essen, so propagiert der Autor, ist eben nicht nur Nahrungsaufnahme, ist auch Kommunikation, ist wichtig für das Seelenheil, wenn man so will. Und ruft bei mir damit zustimmendes Kopfnicken hervor. Entspannung eben. Geselligkeit. Genuss. Es heißt ja wohl nicht umsonst „Liebe geht durch den Magen“. Wenn man das etwas krass in Richtung Christentum zieht, könnte man dieses Sprichwort so übersetzen: Wenn du dir nicht mal selbst gutes Essen gönnst, liebst du nicht. Schließlich kann nur der jemand anderen lieben, der damit bei sich selbst beginnt.
Dennoch – oder gerade deswegen – steht Essen nach wie vor nicht hoch im Kurs bei den Deutschen – trotz Gammelfleisch-Affären und Aufklärungskampagnen. Ist ja auch unproduktiv: Da kocht man ewig an irgendwas rum, was einem dann eh nicht gelingt, hat großen Abwasch und soll dann noch allen Ernstes am Tisch sitzen und nur essen –und sich dann noch mit etwaig vorhandenen Tischgenossen unterhalten. Und dabei – das weiß man ja – ist die heutige Zeit so hektisch. Die viele Arbeit eben. Und ... na ja, du weißt ja, wie das ist – so klingt es allerorten. Klar weiß ich, wie das ist. Bin ich doch bestenfalls 11 Stunden außer Haus, meistens aber eher 12 bis 13 Stunden mit arbeiten beschäftigt. Dass dann so ein Fernsehabend mit einer Tiefkühlpizza verlockender klingen könnte, als „stundenlang in der Küche zu stehen“, kann ich sogar nachvollziehen. Das Dumme ist nur: Wirklich entspannender ist das eben nicht. Nicht umsonst haben Studien ergeben, dass Kinder, die einige Stunden am Tag fernsehen, schlechtere Noten haben als ihre fernsehfreier lebenden Mitschüler. Der Grund: Reizüberflutung.
Das Schlimme: Die Menschen machen sich selbst kaputt und merken es nicht mal. Schließlich fühlt es sich nun mal vordergründig entspannend an, so richtig ausgiebig auf der Couch rumzulungern und sich vom Fernsehprogramm berieseln zu lassen. Und was kommt dabei heraus? Fette Kinder, unzufriedene Menschen, immer reicher werdende FastFood-Ketten, Mangelernährung, die durch Pillen ausgeglichen werden muss, und magersüchtige Models, die jegliches Gefühl für ihren Körper verloren haben.
Essen, so scheint die weitläufige Meinung, ist schließlich nur Nahrungsaufnahme. Man muss halt essen, so wie man eben auch schlafen muss. Nichts weiter. So’n Trieb-Ding halt. Und wo wir gerade beim Trieb sind: Eigentlich ist Sex doch auch nur zum schnellen Orgasmus da. Liebe, Zuwendung, Geborgenheit, zwischenmenschliches Miteinander: Diese ganze Gefühlsduselei ist doch eigentlich von Gestern und wenn so etwas schon sein muss, dann doch bitte nicht beim Essen!
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es ziemlich viele Masochisten in Deutschland geben muss. Ein ziemlich trauriger Eindruck.
DantesMuse - 02-02-2007
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