Donnerstag, 25. Januar 2007

Die Folgen meiner Antidiät

Seit über einem Jahr mache ich eine Antidiät. Das Ziel: Unsichtbare Rippen und eine stabile Größe 34 mit Tendenz zur 36. Der Erfolg: Mäßig. Mein einziger Trost: Sich über ein Jahr lang mit einer Diät rumzuschlagen, wäre viel unerträglicher. Es gibt ja auch Gründe für meinen mäßigen Erfolg. Meine kleinen Sünden: Doch nur einmal am Tag etwas essen, schlimmstenfalls einen Tag ohne essen auskommen, Stress ohne Ende, der sich bei mir offensichtlich heftigst gewichtreduzierend auswirkt. Immerhin gelingt es mir mit der Antidiät, mein Gewicht so halbwegs zu halten und mein Rippenklavier mehr oder weniger gut auszupolstern.

Ein weiterer Nebeneffekt: Ich koche. Das wiederum hat folgende Auswirkungen: Ich esse immer lieber. Und ich kann Fertigfutter nicht mehr ertragen. Weder McDonald’s & Co. noch Knorr- und Maggi-Zeuch. Das heißt: Wenn schon Fastfood, dann vom heimischen Grillstop, der sich jahrelang aber letztlich erfolglos gegen die Ansiedelung des großen Ms gewehrt hatte. Es gibt zwar „nur“ Hamburger oder Cheeseburger zur Auswahl, aber erstens sind sie günstiger, zweitens wesentlich besser und drittens gibt es da auch noch ganz andere Gerichte, aus denen man wählen könnte.

Die einzig akzeptable Fertigfuttervariante sind Nudelsuppen aus dem Asia-Shop. Nudeln ins Wasser, einweichen, danach abtropfen lassen, die beigefügten Gewürze, Öle und Saucen dazu – fertig. Aber wichtig: Es müssen schon die aus dem Asia-Shop sein, nicht die von Knorr oder Maggi (ich gebe zu, ich weiß nicht genau, ob beide so etwas anbieten oder nur einer der beiden. Und mir ist es nicht wichtig genug, um es zu recherchieren). Und das nicht nur deswegen, weil sie wesentlich günstiger sind. Sondern und vor allem deswegen, weil die Gewürze wesentlich besser abgestimmt und diese Suppen damit echt lecker sind – vorausgesetzt, man mag es etwas schärfer.

Weitere Folgen: Ich habe letztes Jahr das erste Mal von Pastinaken, Mangold und Topinambur gehört – und die drei Gemüsesorten für äußerst lecker befunden. Ich habe eine Gemüsekiste. Sogar meine Mutter hat jetzt eine. Ich muss meiner Mutter immer mal Kostproben mitbringen. Ich lese ständig Kochblogs und Rezepte in Büchern oder sonst wo im Netz. Ich habe weniger Zeit. Brot backen, kochen, Brotaufstriche und Marmelade machen, Kekse backen oder Schokoladengnupsel entwerfen geht nun mal nicht eben schnell. Dafür höre ich noch mehr Hörbücher – während des Kochens. Bereue ich den Zeitmangel? Nein. Nicht wirklich. Kochen ist unglaublich entspannend. Und mit Hörbuch oder Gesellschaft auch äußerst unterhaltsam.

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caliente_in_berlin - 26. Jan, 13:39

Muss hier mal meinen Senf dazugeben: Ich bin auch schlank, nicht ganz wie Du, aber Größe 36 passt ;-) Ich esse aber gerne auch mal richtig viel und Süßigkeiten mag ich sowieso nur in großen Mengen. Einen Tag ohne Essen könnte ich nicht sein, und auch einmal am Tag reicht mir nicht. Bei Stress brauche ich sogar mehr Nahrung, schließlich verbrenne ich da auch mehr Energie.
Kochen tu ich gern, aber für mich allein...ich bevorzuge einfache Gerichte. Trotzdem verstehe ich dadurch Deine Abneigung Fast Food gegenüber. Bei McDonalds schaue ich mich hilflos um und weiß gar nicht, was ich essen könnte...das Eis mag ich, aber sonst? Zur Not Pommes...muss aber auch nicht sein. Es ist traurig, dass viele Menschen gar nicht merken, dass so ein Essen nicht schmeckt, dabei aber süchtig und dick macht. Maggi & co, mit der ganzen Chemie drin und den Geschmacksstoffen, würd ich am liebsten in die Tonne hauen. Pfui pfui.
Mangold lieb ich übrigens auch. Von Topinambur hab ich schon gehört, bin aber noch nicht in den Genuss gekommen.

DantesMuse - 26. Jan, 15:46

Bei mir darf das Kochen auch nicht zuuuu lange dauern, sonst macht man ja wirklich nix mehr anderes, als arbeiten, essen, schlafen. ;o) Deswegen mach ich den Eierstich auch in der Mirkowelle, zum Beispiel. ;o)

Topinambur schmeckt zumindest roh so ähnlich wie Kartoffel, nur, dass man sie eben roh auch genießen kann. Und etwas nussiger. Sehr lecker in Salat.

Und wie sie gekocht schmeckt, weiß ich noch nicht, das werde ich aber höchstwahrscheinlich an diesem Wochenende ausprobieren.

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