Kleinstädtischer Jahreswechsel
Ich habe noch nie einen solchen Jahreswechsel erlebt. Das Wochenende war geprägt von Schmerz, Sorge, Freude, Entspannung, Wohlfühlen und Anstrengung. Alles in zwei Tagen, teilweise gleichzeitig. Von dem bösen Omen, um Mitternacht einen Krankenwagen mit Blaulicht vor der Tür zu sehen, der der Freundin Nachbar mit Alkoholvergiftung in sich aufnimmt, gar nicht erst zu reden. Auch nicht davon, dass es auch nach 6 Jahren immer noch keine gute Idee ist, die Nacht vom 1. auf den 2. Januar wachend zu verbringen – jedenfalls dann nicht, wenn man am Morgen nicht ins Bett fallen kann, sondern arbeiten muss. Jedoch: Es ist schon etwas Besonderes, den Madman, der sich zum Deadman umtaufen ließ, und den F. um die Wette fabulieren zu hören. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, wenn ich daran zurückdenke. Man stelle sich vor: Zwei Päpste statt einem – dann würde „Wir sind Papst“ endlich mal stimmen. Aber das nur am Rande. Viel schlimmer: Die Ereignisse überschlagen sich und lassen mich zurück mit dem Gefühl, zu verwirrt zu sein um auch nur ansatzweise darüber nachdenken zu können, warum passiert was passiert. Und geradezu beängstigend: Es stört mich nicht im Geringsten. Wahrscheinlich werde ich einfach nur alt und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich von Entsetzen gepackt am Januarmorgen hochschrecke und feststelle, dass die 40 höhnisch lächelnd auf mich wartet. Möglich ist auch, dass sich mein Temperament, das zu zügeln ich mich so redlich bemühe, nun endlich der Gelassenheit ergeben hat. Wir werden sehen.
Den lieben Lesern jedenfalls wünsche ich ein ganz hervorragendes 2006 mit viel Sonne, glücklichen Momenten, Zeit für sich - und Schokolade.
Den lieben Lesern jedenfalls wünsche ich ein ganz hervorragendes 2006 mit viel Sonne, glücklichen Momenten, Zeit für sich - und Schokolade.
DantesMuse - 04-01-2006
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