Mittwoch, 23. Februar 2005

Die Düsseldorfer Idee

Vor einigen Jahren hatte ich einen sehr guten Brieffreund aus Düsseldorf, der sich unter anderem durch eine unbändige Leselust auszeichnete. Das ging sogar soweit, dass er sich eine richtige Kartei anlegte, in der er Titel und Autor der gelesenen Bücher vermerkte. Außerdem notierte er, wann er das Buch gelesen hatte und skizzierte kurz den Inhalt. Ich fand die Idee eigentlich ganz gut, denn wie oft weiß ich gar nicht mehr, was so alles in den Büchern steht, die ich bereits im Laufe meines Lebens verschlungen habe. Doch für so eine Kartei habe ich nun wirklich nicht den Nerv. Als ich Ein alter Traum von Liebe hörte, habe ich einfach so meine Gedanken zu diesem Buch für dieses Blog aufgeschrieben. Und gleichzeitig beschlossen, den Bereich „Kulturelles“ unter anderem für eine solche Kartei zu missbrauchen.

Bücher, Hörbücher oder Filme, die mich so wenig beeindrucken, dass ich sie nicht bis zum Schluss konsumiere, sind von dieser Regelung natürlich nicht zwangsläufig betroffen. Genauso wenig wie Anthologien, Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte. Doch manchmal mögen auch sie sich mit hier hinein schleichen. So wie Damals warst du still, zum Beispiel. Manchmal schnappe ich mir ein Buch einfach aus dem Bauch heraus, bei Hörbüchern bin ich noch skrupelloser. Der Titel klang irgendwie gar nicht schlecht, auch das Cover gefiel mir. Doch nach fünf Minuten merkte ich mal wieder, dass auch der Inhalt entscheidend ist. Und ich mag keine Krimis, wirklich nicht. Mal sehen, was meine Hörbuch-Sammlung als nächstes rauswirft. Schließlich muss ich noch Borte vernähen.

Ein alter Traum von Liebe

Wieder einmal ein Hörbuch und wieder eins, das verdammt gut ist:

Ein alter Traum von Liebe entführte mich nach Irland, in das Leben der fast 50jährigen Irin Kathleen de Burca aus der Gegenwart und ganz nebenbei auch noch in das Leben der englischen Landbesitzergattin Marianne Talbot aus dem 19. Jahrhundert, zur Zeit der irischen Hungersnot.

Schön, wie die beiden Geschichten ganz locker miteinander verbunden sind. Kathleen war bis zu ihrem „Ausbruch“ Reisejournalistin, sie verließ Irland und ihre unschönen Erinnerungen an das Land vor vielen Jahren und kehrt nun, nach dem Tode ihres besten Freundes zurück, um der Geschichte Marianne Talbots nachzuspüren, die eine Affäre mit einem irischen Stallburschen gehabt haben soll. Ganz nebenbei verliebt sie sich selbst in einen Mann, der dummerweise verheiratet ist und ihr Leben nicht unbedingt einfacher macht. Aber befreiter.

Man spürt Irland, die Geschichte, das Leid, aber auch die irische Mentalität. Die Liebesgeschichten – wenngleich auch tragisch – sind übrigens gar nicht pathetisch, melodramatisch, erdrückend, sondern leicht, sie entlocken das eine oder andere Mal ein Lächeln und sehnsüchtig-leicht-melancholisches Mitfühlen – und das trotz meiner „Jugendlichkeit“.

Hörenswert. Sehr hörenswert.

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Oliver (Gast) - 24. Okt, 15:27
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DonJuergen - 13. Sep, 18:14
Stimmt. Ich war auch...
Stimmt. Ich war auch ziemlich entgeistert. Habe 'ne...
Trojaner2304 (Gast) - 26. Apr, 09:09
1984
Ich finde das "Ministerium für Liebe" - ebenfalls Orwell...
DonJuergen - 25. Apr, 18:51
Das passt doch sehr gut!
Das passt doch sehr gut!
DantesMuse - 19. Apr, 10:41
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Ich kann da als kinderlose Frau nicht mitreden. Aber...
Ani72 - 19. Apr, 08:35
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Ani72 - 18. Apr, 22:35
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