Interpretation eines Wahlergebnisses auf kleinstädtisch
Gestern im Zug, der schon zum Endspurt auf meine Kleinstadt ansetzte, durfte ich dieser Unterhaltung lauschen:
Er, Anfang 50, Holländer, Anzug, Aktentasche: „Also, ich weiß ja auch nicht, warum die Dänen jetzt auf einmal zwei Stimmen bekommen haben. Eine hätte doch völlig gereicht.“
Kleinstadtelli schnappt nach Luft, beißt sich auf die Zunge, verdreht die Augen. Als sie wieder hinhört, ist das Gespräch bereits weiter fortgeschritten.
Sie, Mitte 50, Deutsche, Marke Kleinstadt-HighSociety: „Ja, die Simonis, die ist auf die Machtposition aus. Ohne Macht kann die nicht leben.“
Kleinstadtelli hebt die Augenbraue, versucht krampfhaft das Bild einer Stammtisch-Kaschemme aus ihrem Kopf zu vertreiben. Am Rande bekommt sie mit, dass der Holländer plötzlich von Frau Roth spricht.
Sie antwortet: „Ja, die Roth, die ist auch total auf Macht aus. Die hat ja sonst auch nichts. Na ja, außer ihrer Pension. Deswegen gehen die Leute doch überhaupt in die Politik. Die haben doch ausgesorgt.“
Unter höhnischem Gelächter der beiden, sie: „Ja, dann gehen wir auch in die Politik, dann geht’s uns gut.“
Natürlich steigen beide am Bahnhof meiner Kleinstadt aus, verabschieden sich nett voneinander und werfen sich ein „Bis morgen!“ zu. Also Kleinstädter. Stark anzunehmen, dass es sich um Bild-lesende Kleinstädter handelt. Irgendwo müssen die den Quatsch ja herhaben.
Er, Anfang 50, Holländer, Anzug, Aktentasche: „Also, ich weiß ja auch nicht, warum die Dänen jetzt auf einmal zwei Stimmen bekommen haben. Eine hätte doch völlig gereicht.“
Kleinstadtelli schnappt nach Luft, beißt sich auf die Zunge, verdreht die Augen. Als sie wieder hinhört, ist das Gespräch bereits weiter fortgeschritten.
Sie, Mitte 50, Deutsche, Marke Kleinstadt-HighSociety: „Ja, die Simonis, die ist auf die Machtposition aus. Ohne Macht kann die nicht leben.“
Kleinstadtelli hebt die Augenbraue, versucht krampfhaft das Bild einer Stammtisch-Kaschemme aus ihrem Kopf zu vertreiben. Am Rande bekommt sie mit, dass der Holländer plötzlich von Frau Roth spricht.
Sie antwortet: „Ja, die Roth, die ist auch total auf Macht aus. Die hat ja sonst auch nichts. Na ja, außer ihrer Pension. Deswegen gehen die Leute doch überhaupt in die Politik. Die haben doch ausgesorgt.“
Unter höhnischem Gelächter der beiden, sie: „Ja, dann gehen wir auch in die Politik, dann geht’s uns gut.“
Natürlich steigen beide am Bahnhof meiner Kleinstadt aus, verabschieden sich nett voneinander und werfen sich ein „Bis morgen!“ zu. Also Kleinstädter. Stark anzunehmen, dass es sich um Bild-lesende Kleinstädter handelt. Irgendwo müssen die den Quatsch ja herhaben.
DantesMuse - 22-02-2005